Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt und fordert laut vieler Autoren eine agile Führung. Einen Artikel zum Thema Agile Leadership finden Sie hier. Vorher möchte ich mich dem Thema digital Leadership zuwenden. Doch vorweg: Was ist eigentlich diese digitale Transformation?
Durch die rasante Zunahme von Technologien sprechen wir von einer „digitalen Transformation“ in jedem Bereich. Berühmte Beispiele sind u.a. das Unternehmen Apple, welches die Musikbranche fundamental digitalisiert hat und damit auf den neuen Kundenwunsch: Musik immer und überall zu haben, reagiert hat. Auch Kodak musste das Geschäftsmodell fundamental von analogen Kameras zu digitalen ändern.
Ob die digitale Transformation nun eine Evolution oder Revolution ist, möchten viele Autoren nicht sagen und sprechen deswegen von der „Digitalen (R)evolution“. Gemeinsam mit dieser ändert sich auch die Führung und Arbeitswelt. Dies ist unter den Begriffen „Arbeit 4.0“ oder „New Work“ zu finden.
Der Wandel von Führung
Im kürzlich erschienen Buch zum Thema werden die Gründe für digital Leadership wie folgt zusammengefasst:
- Jedes Unternehmen wird ein Softwareunternehmen sein,
- Generation Y und Z wollen mitwirken und
- das mittlere Management wird abgeschafft.
Softwareunternehmen
Holacracy, Management Y, Demokratie in Unternehmen… Es gibt viele Rahmenwerke um Unternehmen mittlerweile agil zu Führen. Zumindest laut der Autoren dieser Rahmenwerke. Fakt ist jedoch, dass Unternehmen immer mehr mit Technologien in jedem Bereich klarkommen müssen. RFID Chips in Kleidungsstücken und Softwarelösungen für komplexe Probleme. So soll jeder Bereich schon bald mit Technologie in Berührung kommen.
Generation Y und Z
Die neuen Generationen wollen mitbestimmen. Auch laut dem Rahmenwerk Management Y wollen junge Menschen wieder „Lust auf Arbeit“ bekommen. Was die Generation Z jedoch wirklich möchte ist allseits noch ein sehr umstrittenes Thema. Vertreter der Generation Y haben beim Einstieg in den Job davon geträumt Karriere zu machen. Die Generation Z ist emotional distanzierter. Auch für diese Generation ist der Arbeitsplatz im Unternehmen ein Teil des Lebens – allerdings ein klar abgegrenzter Teil. Es wird also wieder eindeutig zwischen Arbeitszeit und Privatleben getrennt. So zumindest der aktuelle Stand der Studien.
Das „mittlere Management“
Der sogenannte „Sandwich Manager“, welcher die höchste Burn-Out Rate hat soll also abgeschafft werden? Laut der Autoren soll diese Entwicklung durch Rahmenwerke wie Scrum gefördert werden. Kurze Entscheidungswege und „vorstandsnahe“ Teams.
Kontrolle aufgeben, Führung behalten (Prof. Dr. Thorsten Petry)
Agile Führung oder digital Leadership?
In der Literatur werden die Begriffe agile Führung und digital Leadership aktuell recht willkürlich verwendet. Aus diesem Grund habe ich einen separaten Artikel zu agile Leadership geschrieben. Bis dahin möchte jedoch zur Erklärung ein Zitat voranstellen:
Agile Führung versetzt Menschen in die Lage, mehr zu leisten, als sie es alleine jemals könnten (Boris Gloger)
Das Thema scheint also laut der Autoren hoch relevant für die Produktivität von Unternehmen zu sein. Dies führt zu der Frage: „Was ist digital Leadership?“. Einige Antworten finden sich im bereits genannten Buch und lauten wie folgt:
- Offenheit und Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern
- Geschwindigkeit durch Vernetzung
- Expertise und Wissen
- Mitarbeiter entwickeln
- Community of Practice
- Transparenz
- Erfolge sichtbar machen
- Big Picture
All diese Begriffe klingen sinnvoll und wurden durch 5 Regeln ergänzt:
- Erkenne und respektiere die neue Macht deiner Mitarbeiter.
- Teile Informationen um Vertrauen aufzubauen.
- Zeige Neugier und Bescheidenheit.
- Fordere Offenheit ein.
- Vergib Fehler.
Alles in allem klingt dies sehr spannend und fordert ein starkes umdenken in den Köpfen von Mitarbeitern und Managern. Wie genau diese neue Art von Leadership umgesetzt wird, soll im Verlauf meiner Forschung genau untersucht werden.
Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.
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Verwendete Quellen anzeigen
Petry, T. (2016). Digital Leadership: Erfolgreiches Führen in Zeiten der Digital Economy. München: Haufe Verlag.