Wirklich gute Führung war schon immer eine Herausforderung. Das war schon vor dem digitalen Wandel so. Durch die Digitalisierung kommen neue Anforderungen hinzu: bedingungslose Offenheit, maximale Beweglichkeit, sinnvolle Vernetzung und hohe Partizipation. Das ist die Führung im digitalen Zeitalter: Hohe Dynamik und Komplexität. Unter dem Hashtag Leadership 4.0 finden sich Konzepte rund um den digitalen Leader. Doch was steckt dahinter und was bedeutet Führung im digitalen Zeitalter?

Leadership 4.0

Wie digital wird die Führung? Leadership 4.0 untersucht dieses neue Verhalten von Führungskräften. Aktuell finden sich zahlreiche Tipps für Führung im digitalen Wandel. So zeigt z.B. Haufe ein Leitbild für eine digitale Führungskraft:

  1. Offenheit und Vertrauen – Ich vertraue meinen Mitarbeitern und bin offen. Offenheit bezieht sich dabei sowohl auf den offenen Umgang mit Informationen, als auch auf die Offenheit für Neues und die Freude am Experimentieren.
  2. Geschwindigkeit durch digitale Vernetzung – Ich nutze und fordere digitale Medien, um in meiner Organisation Schnelligkeit, Agilität und Flexibilität zu ermöglichen. Das schließt die Vernetzung von Menschen mit Menschen (soziale Netzwerke), Menschen mit Informationen (Wikis, Blogs) und Informationen mit Informationen (Links, Tags) ein.
  3. Das beste Wissen einsetzen – Ich sorge dafür, dass in allen Aktivitäten stets der weltweit bestmögliche Wissensstand angewendet wird. Das kann zum Beispiel durch flexible Dokumentation von Prozessen und Aufgaben in Wikis, die Anwendung der Methode „Working Out Loud“ oder durch die Anwendung des Plan-Do-Check-Act-Ansatzes erfolgen.
  4. Mitarbeiter entwickeln – Ich begleite meine Mitarbeiter in ihrem selbstgesteuerten, lebenslangen Lernen. Das kann durch die Entsendung zu Trainings und Lernveranstaltungen (formelles Lernen), aber auch durch informelle Lernangebote wie Communities of Practice, Moocs, Barcamps, Online-Videos et cetera geschehen. Lebenslanges Lernen praktiziere ich natürlich selber auch.
  5. Organisation als Community – Ich begegne allen Mitarbeitern ‒ offline und online ‒ auf Augenhöhe und nie von oben herab. Visionen und Ziele werden gemeinsam und partizipativ entwickelt. In dieser Gemeinschaft zählen die besten Argumente und Ideen, nicht andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Herkunft oder Position. Soziale Netzwerke helfen uns, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn zu stärken.
  6. Transparenz bei Verantwortlichkeiten und Aufgaben – Ich sorge dafür, dass die Verantwortlichkeiten und Aufgaben aller Beteiligten transparent sind. Das kann zum Beispiel durch die Abbildung von RACI-Matrizen (Responsible, Accountable, Consulted, Informed) in Wikis mit dezentraler Pflege geschehen. Statt auf Mikromanagement setze ich auf Autonomie der Wissensarbeiter.
  7. Leading Out Loud – Ich mache meine eigene Arbeit sichtbar und erzähle kontinuierlich ‒ offline und online ‒ über meinen Führungs- und Lernprozess. Dadurch kommuniziere ich Informationen in die Breite (vom Prinzip „need to know“ hin zu „open by default“), erhalte wertvolles Feedback und bin gleichzeitig Vorbild für das „Working Out Loud“ aller Mitarbeiter.
  8. High Tech und High Touch – Ich steuere nicht den einzelnen Menschen, sondern kümmere mich um die Gestaltung des Gesamtsystems. Dazu gehört sowohl die physische Infrastruktur (Büros, Arbeitsplatz der Zukunft, Coworking Space, Innovation Lab, Barcamps) sowie auch die digitale Infrastruktur (soziale Intranets, soziale Netzwerke, Enterprise 2.0, Wikis, Blogs, Podcasts, Videoportale).

Führung im digitalen Zeitalter

Capgemini zeigt einige Kompetenzen für einen digital Leader auf. Zu den klassischen Führungskompetenzen (Führungsverhalten) kommen neue Kompetenzen hinzu: zum einen digitale Kompetenzen, dazu gehört etwa der Umgang mit digitalen Tools für Entscheidungsfindungen. Zum anderen digitales Verhalten, etwa die professionelle Präsenz auf digitalen Plattformen. Wie oben erläutert spielt vor allem die Persönlichkeit und damit die Einstellung einer Führungskraft eine immens wichtige Rolle im digitalen Zeitalter. Passt die Einstellung einer Führungskraft nicht, wird sie auf Dauer nicht erfolgreich sein können. Sie wird keine (oder eine negative) Vorbildrolle einnehmen und die Mitarbeiter nicht für den Wandel motivieren können.

Führung im digitalen zeitalter
Kompetenzen eines digital Leaders (eigene Darstellung auf Basis von Capgemini gemixt mit eigenen Ideen)

Fazit

So zeigt sich also, dass hinter Leadership 4.0 mehr steckt als nur eine kleinere Anpassung der Führung. In diesem Artikel wurde nur einiges angerissen, was ich bei Google gefunden haben. Vor allem in meinen Artikel zur Führung im technologischen Wandel geht es noch viel tiefer dahin, was nun wirklich die Technologie aus Führungskräften macht. Schaut man sich die Studie von Capgemini an, ist das auf den ersten Blick eine Prise Agilität mit digitaler Kompetenz. Was ich vermisse sind Punkte wie der Konflikt der Generationen, Führung auf Distanz, das situative Führen sowie auch die Rolle des Einsatzes von Technologie beim Führen. Lesen Sie deswegen auch meinen Artikel zur situativen Führung.

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

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Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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