Der austro-amerikanische Sozialphilosoph Frithjof Bergmann entwickelte, ausgehend von seiner Untersuchung des Freiheitsbegriffes, im Laufe seiner praktischen Forschungstätigkeit zum Thema Arbeit das Konzept der NewWork – der Neuen Arbeit. Bergmanns Kritik beginnt mit einer Kritik am amerikanischen Freiheitsbegriff. Er versteht unter Freiheit nicht, zwischen zwei (mehr oder weniger schlechten) Alternativen wählen zu können (Wahlfreiheit). Freiheit bedeute vielmehr, die Möglichkeit zu haben, etwas wirklich Wichtiges zu tun (Handlungsfreiheit). Neue Arbeit bietet Freiräume für Kreativität und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.

Wandel der Gesellschaft

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Dementsprechend verändern sich auch Unternehmensstrukturen und Arbeitsräume: Service-, Informations-und Kreativarbeiter rücken ins Zentrum des weltweiten Wirtschaftens, und während die Work-Life-Balance beschworen wird, verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs-und Privatleben. Als kreative Arbeiter werden wir zunehmend selbstständig, auch wenn wir fest angestellt sind (Quelle Zukunftsinstitut). Schauen Sie dazu auch in meinen Artikel zu Arbeit 4.0.

Idee von Newwork

„Arbeite an einen fest Ort, zu festen Zeit, in fixen Strukturen“, so beschreibt Petry die klassische Welt. Die Newwork lautet nach Petry: „Arbeite wo Du willst, wann Du willst und mit wem Du willst.“. Hier finden Practices wie Zeitarbeit, Gleitzeit, Vertrauen, Mobile Arbeit, Co-Working, Cloudwork und vieles mehr Anwendung. Es findet also eine Verschiebung zwischen fixer Zeit, Ort und Struktur zu flexiblem Ort, Zeit und Strukturen statt.

newwork
Es findet eine Verschiebung zwischen klassischer Arbeitswelt mit fixen Ort, Zeit und Strukturen hin zu flexibler Arbeit statt (Eigene Darstellung angelehnt an Petry 2016, S. 103)

Vorteile der NewWork

New Work, Arbeitswelt der Zukunft – dieses Thema ist in aller Munde: Wie wird die Digitalisierung die Büro- und Industrielandschaft verändern? So gibt der Blog: Karrierebibel einen ersten Ausblick auf die neue Arbeitswelt. Die neue Arbeit definiert sich als

  • Selbstständigkeit,
  • Freiheit und
  • Teilhabe an der Gemeinschaft.

Der Wandel scheint also in vollem Gang zu sein. Überall liest man Nachrichten von Home Office und mobiler Arbeit. Nach der Einführung des Personal-Computers ermöglichen hochflexible Technologien wie die Cloud ein solches mobiles und flexibles Arbeiten. „Mobil, flexibel und dezentralisiert“ titelt der Blog. Jedoch sollen Büros nicht ganz abgeschafft sondern anders werden: frei bewegliche Tische, Open Spaces sowie virtual reality statt Skype. So charakterisiert sich diese neue Arbeit insgesamt als:

  • Keine Pendelei mehr,
  • Arbeitsphasen und Freizeitphasen könnten sich abwechseln und
  • was spräche dagegen, vormittags zu arbeiten, den Nachmittag mit dem Kind zu verbringen und sich im Zweifel abends nochmal einzuloggen? Oder am Wochenende?

Kritik an der NewWork

Kritik hangelt es u.a. von der WiWo: „Feelgood-Manager, Work-Life-Balance und Chefeinladungen zum Tofu-Grillen. Die neue Arbeitswelt wird uns schöner verkauft, als sie ist. Denn in den vergangenen 30 Jahren hat sich nicht viel verändert.“. So kritisiert diese, dass flache Hierarchien für weitaus mehr Machtkämpfe sorgen. So schreibt das Wirtschaftsmagazin: „Wenn Prozesse schief laufen und Fehler gemacht werden, dann ist es oftmals mit der Verantwortung nicht mehr so weit her„.

Auch das Thema der mobilen Arbeit hat laut dem Magazin Schattenseiten. „Es ist schwierig, neue Kollegen anzulernen, wenn alle überall sind, nur nicht im Büro. Und es ist auch schwierig, eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wenn alle überall sind, nur nicht im Büro.“ So brauchen Mitarbeiter Anlaufstellen und Kümmerer an welche sie sich sich wenden können, auch wenn der Chef nicht erreichbar ist.

Fazit: NewWork Ja, aber ohne Veränderung

Viele Angestellte lieben ihre festen Strukturen, sie wissen genau, was Sie wohin eskalieren müssen (um damit die Verantwortung abzugeben) und kennen die relevanten Arbeitsanweisungen auswendig (Bernd Slaghuis). Viele Unternehmen und Menschen sind kritisch gegenüber Veränderung. New Work kostet Gewohnheit. Für viele der heutigen Angestellten – und auch für viele Manager, die die letzten Jahre fest im Sattel saßen. So urteilt Slaghois weiter: New Work kostet vor allem Sicherheit: Das Wissen, was morgen auf dem Schreibtisch liegen wird. Die Herausforderung wird darin bestehen, die unterschiedlichen Generationen mit ihren sehr verschiedenen Werten und Anforderungen an das eigene Leben und die Arbeit unter einen Hut zu bekommen.

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

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Verwendete Quellen anzeigen

Petry, T. (2016). Digital Leadership: Erfolgreiches Führen in Zeiten der Digital Economy. München: Haufe Verlag.

http://www.wiwo.de/erfolg/beruf/moderne-arbeitswelt-grenzen-der-mobilitaet/12430094-3.html

https://www.zukunftsinstitut.de/dossier/megatrend-new-work/

New Work: Vorschau auf die neue Arbeitswelt

New Work. Schöne neue Arbeitswelt?

Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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