Agilität wird definiert als die Fähigkeit eines Unternehmens, schnell und flexibel möglichst in Echtzeit auf sich verändernde Marktbedingungen zu reagieren (vgl. agile-unternehmen.de). Die Umsetzung von Agilität kann z.B. durch Agile Methoden erfolgen. Dies sind sind u. a. konkrete Abläufe und Meetingformate, die Unternehmen nach der genannten Definition agiler machen können. Seit bestimmt 5 Jahren ist Agilität sehr populär und der Begriff ist sogar in einigen Unternehmen „verbrannt“. Den Satz „Wir machen das agil“ kann dort niemand mehr hören!
Gründe für negative Behaftung von Agilität
Doch woran kann das liegen? Warum lächeln Meetingteilnehmer wenn das Wort agil wird oder warum wenden sich Mitarbeiter hämisch ab sobald Agilität in einem Satz vorkommt? Der Grund ist, dass Agilität gerne als Ausrede genutzt wird, um die mangelnde Methodik oder die Nicht-Einhaltung von Deadlines zu verschleimern. Man hört Sätze wie:
- Wir sind ja agil – da sind wir fertig, wenn es fertig ist
- Wir sind agil – da muss ich das Team machen lassen
- Ich kann keinen Status liefern, weil das Team ja agil ist
- Wir sind agil – da gibt es keinen Stand
- Da sind wir ja mal richtig schön agil gewesen
Lesetipp: Agilität befehlen? Macht das Sinn?
Agil ist nicht Das Synonym für Chaos
Inzwischen ist Agilität in vielen Organisationen leider ein Unwort geworden. Besonders der letzte Satz: „Da sind wir ja mal richtig schön agil gewesen“ zeigt, dass Agilität oft mit Planunglosigkeit gleichgesetzt wird. Doch das Problem ist nicht die Methode, sondern deren halbgare Umsetzung.
Es gilt: Agile Methoden lassen, richtig ausgeführt, keinen Spielraum für Chaos. Es finden sich z.B. klare Deadlines. Die agile Methode Scrum beispielsweise fordert alle 2 Wochen ein nutzbares Produkt an den Kunden zu liefern. Auch sind die Prozesse durch den Scrum-Guide vollkommen klar und es wird glasklar definiert, welche Features in den nächsten 2 Wochen ausgeliefert werden sollen. Es handelt sich in keinem Fall um eine chaotische Vorgehensweise, sondern um ein stark geordnetes Vorgehen mit notwendiger Flexibilität für markbedinge Änderungen.
Ich merke immer wieder: Agile Methoden sind klar und verbindlich. Auch brauchen sie Disziplin und Verantwortungsbewusstsein.
Agilität ist nicht Planlosigkeit
Besonders Manager nutzen gerne Agilität als eine Ausrede zum Fehlen von Strategiedokumenten. Natürlich ist es in Zeiten von Digitalisierung und Komplexität nicht leicht eine Strategie eindeutig zu definieren, aber es ist möglich Leitplanken und Richtlinien zu definieren.
Gegen Unplanbarkeit hilft nur Methodentreue und auch im Nebel fahren wir nicht ohne Plan los. Wir kennen unser Ziel und den groben Weg dahin. Es ist klar, dass wir mit keiner Methode einem 5-Jahres-Plan festlegen und einhalten werden. Aber es kann ein grober Plan definiert werden und in kleinen Zeiträumen vom Management getestet, Veränderung, justiert und feiner definiert werden. So steuern Sie durch den Nebel der komplexen Welt!
Fazit
Agilität ist ein wichtiger Teil von Unternehmen. Natürlich ist es nicht wie im Bild beschrieben der heilige Gral und die Lösung aller Probleme allerdings kann Agilität helfen in komplexen Umfeldern sinnvolle Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen. Es sollte in keinem Fall mit Chaos oder strukturierten Chaos gleichgesetzt werden.
Versuchen Sie deswegen die Grundidee von Agilität genau zu verstehen und grenzen Sie unsichere Themenfelder durch Ziele und Werte ein. Beschreiben Sie komplexe Inhalte mithilfe von Leitlinien und sehen Sie Management als Leuchtturm, welcher die Richtung leuchten kann, aber nicht vorgibt, wie ein Mitarbeiter das Ziel erreichen kann. Stehen Sie aber jeden Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite und verstecken Sie sich nicht hinter Agilität.
Lesetipp: Studien zu Agilität
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/veränderung-abriss-coaching-2418641/
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