Mikromanagement, schlechte Ideen und komisches Verhalten charakterisieren das Management bei Ihnen im Unternehmen? Damit sind Sie leider oft nicht alleine. Oftmals erlebte ich im Laufe meiner Beraterkarriere Manager, welche vor Belegschaft schon quasi den Ruf als Zirkusclown hatten Fällt der Name des Managers erlebt man nur noch ein verschmitztes schmunzeln bei den Angestellten.. Es ist teilweise verwunderlich, dass Unternehmen trotz dieser Manager erfolgreich sind.
Hierzu habe ich mir in verschiedenen Telefonaten durch Interviews von Mitarbeitern erzählen lassen, wie solche Manager abgeschirmt werden. Ich möchte Ihnen dazu in Form einer Fallstudie die Abschirmung von Managern in lustiger Form darstellen und anschließend Tipps zur Lösung des Szenarios geben. Die folgende Geschichte ist natürlich vollkommen überspitzt dargestellt und ich bediene mich typischen Klischees.
Lesetipp: Fallstudie: Scrum im Konzern
Eine lustige Geschichte: Das Top-Management und die Abschirmungslinien
Schauen Sie auf das fiktive Fallbeispiel der TechCom AG an. Die TechCom AG besteht aus drei Abteilungsleitern, welche jeweils eine persönliche Assistenz haben und drei Teamleiter, welche gemeinsam eine neue Struktur eingeführt haben. Vier agile Teams stiften Wert für das Unternehmen und erwirtschaften Geld. Die TechCom AG ist sehr erfolgreich im Markt. Schauen Sie sich nun das Bild in Ruhe an.
Das Problem der TechCom AG ist, dass das Top-Management sich in einem konstanten Krieg gegeneinander befindet. Außerdem sind alle drei Abteilungsleiter leider in einer starken Selbstkrise und leiden unter Narzissmus oder ähnlichen Marotten. Jeder der Abteilungsleiter hat eine Assistenz, welche diese sehr gerne haben. Abteilungsleiter 1 scheint sehr einsam zu sein und hat in der Assistentin die einzige Freundin. Abteilungsleiter 2 behandelt die Assistentin wie eine zweite Ehefrau, welche auch Privat für Ihn Geschenke zum Hochzeitstag kauft und das private Leben mit organisiert. Abteilungsleiter 3 sieht in der Assistentin die beste Freundin und hat eine Affäre mit der Assistenz des Abteilungsleiters 2.
Lesetipp: Dunke Triade
Erste Linie der Abschirmung durch die Assistenz
Kurz gesagt: Es sind Zustände wie im Zirkus und es ist entlang jedes Arbeitsrechts und Professionalität. Alte graue Männer haben Frauen als Assistenz, welche Sie durch ein Vorzimmer von der Belegschaft abschirmen. Durch die Assistenz werden die Abteilungsleiter abgelenkt und sind sowieso die meiste Zeit mit sich selbst beschäftigt. So können diese durch ihre unprofessionelles Verhalten keinen Schaden in der Belegschaft anrichten.
Zweite Linie der Abschirmung durch die Teamleiter
Die Teamleiter fahren schon lange die Strategie, dass diese den Managern einfach erzählen was diese hören wollen – egal ob es stimmt oder nicht. Somit wird eine zweite Linie der Abschirmung geschaffen. Die Teamleiter organisieren die Teams agil und liefern eine hohe Wertschöpfung. Die TechCom AG ist durch die agilen Teams so erfolgreich, dass diese Marktführer sind und jährlich weiter um 20% wachsen.
Abschirmung der Manager ist Teil des Budgets
Die TechCom AG ist durch die agilen Teams so erfolgreich, dass die Kosten für die drei Manager (jeweils 150.000 Euro pro Jahr) und die drei Assistenzen (jeweils 50.000 Euro pro Jahr) getragen werden können. Das traurige ist, dass 450.000 Euro pro Jahr an Gehalt der Firma keinen Wert bringen und sogar schaden. Durch weitere 150.000 Euro an Gehalt pro Jahr für Assistenzen müssen diese von der Firma abgeschirmt werden.
Abschirmung der Manager als teil des Erfolgskonzepts
Durch den Erfolg und des Wachstums werden die Top-Manager nicht gekündigt und das Verhalten wird geduldet. Auch schaffen es die Manager ihr Verhalten sehr gut zu verstecken und vor dem Vorstand eine gute Figur zu machen. Die Abschirmung ist damit Teil des Erfolgskonzepts der Teamleiter, da die Einmischung der Top-Manager die Firma wohl in 2-3 Jahren zu grunde richten würde. Schon kleine Einmischungen der Top-Manager sorgen an manchen Tagen für große Verwirrung. Nicht immer halten die zwei Linien der Abschirmung aber genug damit die agilen Teams meist ungestört arbeiten können.
Lösungen für dieses Szenario
Leider ist man oftmals sehr machtlos in einer solchen Situation. Die Teamleiter haben „Vernünftig in der Unvernunft“ gehandelt und einen Schutzwall aufgebaut. Natürlich ist das Szenario schlecht und es kann wütend machen. Meine Empfehlung wäre nun, dass man versucht mit den Top-Managern die Situation versucht zu klären. Sollte dies keinen Erfolg zeigen, könnten die Teamleiter gemeinsam mit dem Vorstand reden. Gerade deren Zusammenhalt gibt eine hohe Erfolgschance um transparent den Erfolg der Firma trotz der Top-Manager darzustellen.
Sind hier auch alle Versuche gescheitert, die Situation zu klären und die Situation wirkt zunehmend belastend für die Psyche Teamleiter und Mitarbeiter, dann sollten Sie möglichst schnell den Bereich oder das Unternehmen wechseln. Es gibt leider oft keine andere Chance bevor Sie Ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Die andere Möglichkeit ist natürlich mit Aufrechterhaltung des Schutzwall ein gutes Arbeitsleben zu führen. Lesen Sie mehr dazu in meinen Lesetipp.
Lesetipp: Chef ist ein Narzisst
Fazit
Natürlich ist diese Geschichte stark überspitzt und lustig dargestellt. Doch dieses Szenario ist in abgeschwächter Form leider oft Realität in Unternehmen. Ich erlebe leider zahlreiche Experten in meinen Sprechstunden zum Blog, welche mir sagen, dass die Firma trotz des schlechten Management gut funktioniert. Aus den Gesprächen konnte ich diese überspitze Fallstudie konstruieren mit dem Erfolgskonzept der Abschirmung.
Besonders in erfolgreichen Unternehmen werden solche Top-Manager nicht gekündigt. Es gilt also mit schlechten Managern sinnvoll umzugehen. Eine Lösung dazu ist, dass die Teamleiter den Zusammenhalt nutzen und gemeinsam auf dem Vorstand zugehen. Sollte dies keinen Erfolg bringen und der Stress auf die Psyche schlagen, gibt es keinen anderen Weg als das Unternehmen zu verlassen.
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