Die Karriere ist oft eine Reise mit unvorhersehbaren Wendungen und komplexen Entscheidungen. In meiner eigenen beruflichen Odyssee habe ich mehrmals an Wegkreuzungen gestanden, wo die richtige Richtung nicht immer klar war. Wie man meinen CV entnehmen kann gab es auch bei mir viele Fragen wie z.B.
- Stabsstelle oder Teamleiter?
- Soll ich noch Nebenbei an der Universität unterrichten?
- Intern oder extern (Consultant)?
- Selbstständig oder Angestellter?
Dies sind nur einige Fragen, welche ich im Laufe der Zeit beantworten musste und immer war die Antwort nicht leicht. Ein wichtiger Faktor war immer die Rücksprache mit genau 3 Mentoren, welche mir unterschiedliche Blickwinkel gegeben haben. Aus drei unterschiedlichen Meinungen konnte ich das Problem anders betrachten.
Was treibt mich an?
Doch es bleibt offen: Was treibt mich an? Was will ich eigentlich? Diese Entscheidung kann mir am Ende niemand abnehmen. Die Entscheidung, die vertraute Komfortzone zu verlassen und neue Pfade zu betreten ist immer hart und natürlich mit Risiken verbunden aber auf alten Pfaden ergeben sich auch keine neue Möglichkeiten. Ich bin immer in jeder Position hoch motiviert weil bei mir der Beruf sehr wichtig ist, somit war es nie leicht eine Stelle zu verlassen, da ich immer 130% dabei bin!
Über die ganze Zeit habe ich mich immer wieder gern eines Werkzeugs bedient, dass mir 2016 eine ehemalige Führungskraft von mir zeigte: „Moving Motivators“.
Was ist Moving Motivators?
Ursprünglich wurde Moving Motivators, entwickelt von Jurgen Appelo im Rahmen von Management 3..0 – Es ist weit mehr als ein einfaches Kartenspiel. Es ist ein strukturiertes Instrument, das dazu dient, die tiefgreifenden Beweggründe hinter beruflichen Entscheidungen zu enthüllen. Die Karten repräsentieren Schlüsselfaktoren wie Anerkennung, Zusammenarbeit, Einfluss, Autonomie, Lernen, Sicherheit, Herausforderung, Status und Entlohnung. Die Anwender/innen werden aufgefordert, diese Motivatoren in eine individuelle Rangfolge zu bringen, was ein klares Abbild der persönlichen Motivationslandkarte entstehen lässt. Die Werte im ursprünglichen Moving Motivators sind:
- Couriosity (Neugierde)
- Honor (Ehre):
- Acceptance (Anerkennung)
- Mastery (Perfektionierung)
- Power (Einfluss)
- Freedom (Freiheit)
- Relatedness (Verbundenheit)
- Order (Ordnung)
- Goal (Ziel)
- Status (Status)
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Tipp: Moving Motivators als Online Version

Die Werte sind veraltet – das agile Unternehmen Moving Motivators Set
Ich selbst fand die Werte bis 2020 sehr gut und habe diese auch oft genutzt doch über die Jahre fiel mir auch, dass sich diese Werte verändern durch eine neue Generation Z und auch durch meinen Wechsel der Lebensphasen. Weder ich als Generation Y Person über 30 Jahren noch eine junge Person aus der Generation Z fand sich dort ausreichend wieder. Mir war das Spiel zu stark auf die Generation Y und einer vollen Arbeitsmotivation auslegt. Man konnte eigentlich Dienst nach Vorschrift, geregelte und sicherere Arbeitsplätze und vielen neue Trends wie Kollegen*innen (Work-Bestie) und Werte (Umwelt, Diversitity) nicht abbilden.
Ich habe also eine neue Version selbst erstellt gemeinsam mit Menschen der Generation Z als auch Feedback der Generation X als auch auch meine Erfahrung. Die neuen Motivators sind damit:
- Wertschätzung
- Kollegen*innen/Vorgesetzte
- Work-Life Balance
- Werte/Sinn
- Gehalt/Benefits
- Struktur/Ordnung
- Selbstgestaltung
- Status
- Perspektive
- Stabilität/Sicherheit
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Was bringt es?
Diese einfache, jedoch äußerst wirkungsvolle Methode erlaubt es, die Motivatoren nach ihrer persönlichen Bedeutung zu ordnen. Der Prozess generiert nicht nur eine grafische Darstellung der individuellen Prioritäten, sondern fördert auch ein tieferes Verständnis für die eigenen beruflichen Antriebe. Ich zeige dies im folgenden am Beispiel einer Person, welche 3 Jobs zur Auswahl hat und mithilfe des Spiels eine Entscheidung treffen wird. Doch kurz und knapp: Sie legen fest, welche Motivationen Sie antreiben und stellen mit dem Spiel fest, welche Motivatoren sich verändern wenn Sie den Job wechseln. Beispiele ist ihnen Sinn und Flexibilität wichtig. Der neue Job steigert allerdings Macht und Ansehen, was Ihnen eher weniger wichtig ist. Somit wäre ein Wechsel in diesem Job für Sie nicht sinnvoll. Ich zeige es aber nochmal genau im Detail. Drucken Sie dich dazu die folgenden Karten gratis und schneiden Sie diese aus.
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Moving Motivators als Online Version
Auf vielfachen Wunsch habe ich die Moving Motivators als praktische Online-Version entwickelt, die es ermöglicht, die Karten digital zu sortieren und die eigenen Werte einfach zu reflektieren. Ursprünglich von Jurgen Appelo im Rahmen von Management 4.0 eingeführt, habe ich die Werte modernisiert und an heutige Anforderungen angepasst. Dennoch empfehle ich weiterhin die Verwendung der klassischen Papierversion, da sie in Workshops und persönlichen Reflexionen oft intensivere Diskussionen und Einsichten ermöglicht.
Tipp: Moving Motivators als Online Version

Wie funktioniert Moving Motivators – Schritt für Schritt anleitung
Ich zeige nun die Funktion von Moving Motivators anhand eines Beispiels. Die Anleitung gilt gleichermaßen für die Version 2010 und 2024. Das Spiel selbst dauert in der Regel 5 – 10 Minuten je nachdem wie schnell man sich entscheidet. Bevor Sie starten ist es wichtig, dass Sie die Karten runterladen und ausschneiden. Es gibt auch eine digitale jeweils, welche Sie einfach in PowerPoint digital nutzen können.
Schritt 1: Karten nebeneinander legen und Sortieren (Motivators)
- Legen Sie die Karten erstmal ohne eine bestimmte Reihenfolge nebeneinander.
- Lesen Sie in Ruhe die Erklärung auf jeder Karte und bilden Sie anschließend einen Stapel.
- Mischen Sie die Karten und nehmen Sie die erste.
- Legen Sie die Karte auf den Tisch.
- Ziehen Sie nun die zweite Karte und sortieren Sie ein ob diese wichtiger oder unwichtiger als die bereits liegende Karte für Sie ist. Legen Sie dann anschließend dahinter oder davor.
- Fahren Sie damit fort bis alle Karten verteilt sind.
Sie haben nun eine Reihenfolge von Links nach Rechts wie wichtig Ihnen gewisse Aspekte im Job sind. Dies sind ihre Motivators. Links sind die wichtigsten und nach rechts wird es immer unwichtiger.

Schritt 2: Bewerten Sie Veränderung durch den Jobwechsel (Moving)
Nun gehen Sie von Links nach Rechts jede Karte durch und bewerten ob dieser Motivator durch den neuen Job verbessert oder verringert. Beispiel am Hand von Stabilität:
- Ich arbeite aktuell in einem kleinen Unternehmen und wir kämpfen jeden Monat ums Überleben. Der neue Arbeitsplatz ist ein großer Konzern und bietet mehr Sicherheit (Karten nach oben rücken).
- Es verändert sich nichts im Vergleich zum aktuellen Job (Karte liegen lassen).
- Der neue Job ist deutlich unsicherer als der aktuelle Job (Karte nach unten rücken)
Je nach Ausgang legen Sie also jede Karte:
- Nach unten rücken (wird im neuen Job schlechter)
- Liegen lassen (ist gleich)
- Nach oben rücken (wird besser)

Schritt 3: Auswertung der Moving Motivators
Nun gilt es auszuwerten wie sich der neue Job auf die eigenen Motivationen auswirkt. Schauen Sie im ersten Schritt auf die Tendenz, ob mehrere Motivatoren nach unten oder oben gehen. Schauen Sie anschließend, wie die Auswirkung ist. Besonders wichtig ist die Veränderung in den Motivatoren links. Dabei handelt es sich um ihre wichtigsten Motivatoren.

- Sinkt z.B. Platz 1 Motivator z.B. Status aber dafür steigen unwichtige Motivatoren wie Struktur und Perspektive dann werden Sie im neuen Job nicht glücklicher werden weil ihr wichtiger Motivator sinkt.
- Genau so ist es umgekehrt: Steigt ihr Top Motivator also Status und fallen dafür 3 andere Motivatoren weit rechts werden Sie trotzdem glücklicher sein obwohl drei Motivatoren fallen.
- Bewegt sich kein Motivator links aber dafür ganz rechts z.B. einmal nach oben und einmal nach unten ist es relativ egal wie Sie sich entscheiden weil sich nur 2 für Sie unwichtige Faktoren verändern. Ein gutes Beispiel dafür ist: gleicher Job, gleiche Branche aber es gibt 3.000 Euro Brutto im Jahr mehr.
- Tipp: Falls sich keiner der Motivatoren oder nur ein sehr unwichtiger Motivator (weit rechts) bewegt, dann ist es eigentlich egal wie sie sich entscheiden. Hinterfragen Sie aber ob sich nicht mehr verändern könnte.

Besonders wichtig ist eine positive oder negative Veränderung in den Top 3 Motivatoren. Danach achten Sie auf die nächsten 2 Motivatoren (Top 5) – alle Motivationen nach den Top 5 sind in der Regel nicht mehr so wichtig für die Entscheidung. Ob sich diese verbessern oder verschlechtern, fällt in der Regel kaum auf.

Tipp: Wenn sie nicht weiterkommen, können Sie mir gern mit ein wenig Kontext ein Foto ihres Ergebnisses schicken. Ich schreibe Ihnen dann eine E-Mail zurück.
Der Klassiker: Die Patt-Situation
Oftmals kommt es leider zu einer so genannten Pattsituation. Ich spreche davon, wenn zum Beispiel Motivator eins fällt aber dafür Motivator zwei und drei steigen. Alternativ kann es auch sein, dass Motivator ein steigt und Motivator zwei singt, wären Motivator drei gleich bleibt. Oder auch: Ihr Top Motivator sinkt dafür steigen Motivator 4,5 und 6. Es sind zwar der beste Motivator, jedoch haben sie auch im mittleren Bereich Steigerungen in drei Motivatoren.
In diesem Fall ist die Entscheidung nicht leicht. Sie können nicht einfach ablesen was die beste Wahl wäre aber Sie haben dennoch etwas gewonnen nämlich Anstösse zum Nachdenken. Denken Sie also nach, ob sie bereit sind, im neuen Job zum Beispiel auf den Top Motivator z.B. Sinn etwas zu verzichten, dafür aber zum Beispiel ein höheres Gehalt und bessere Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen.



Egal was passiert. Sie sind in jeden Fall weitergekommen. Stellen Sie sich nun die Fragen ob sie bereit sind, Einbuße bei einem wichtigen Motivator hinzunehmen, um bei zwei anderen Faktoren dafür eine Steigerung zu bekommen bzw. je nachdem wie ihr Ergebnis aussieht. Sie können damit also in einen strukturierten Denkprozess. Vorher haben sie sicherlich über alles und nichts nachgedacht und können sich nun auf die wesentlichen Faktoren konzentrieren.
Tipp: Wenn sie nicht weiterkommen, können Sie mir gern mit ein wenig Kontext ein Foto ihres Ergebnisses schicken. Ich schreibe Ihnen dann eine E-Mail zurück.
Geht das auch Mathematisch?
Ich nutze diese Methode nicht aber für alle mit Zahlenorientierung unter uns habe ich mal mithilfe von Chatgpt eine Gewichtung festgelegt, sodass eine Zahl herauskommt. Nach einer ein stündigen Diskussion mit der KI sind wir auf folgendes bekommen:
- Gewichtung ist: 10,9,8,7,6,…
- Die Zahl wird abgezogen oder steigt je nach Veränderung und ist 0 bei keiner Veränderung.
- Das Ergebnis kann damit immer zwischen 55 und -55 liegen
- Beispiel: 10 + (-5) + (-3) = 2 -> (10 steigt, 5 und 3 sinken)
Sie können damit eine Zahl berechnen. Diese Formel geht also davon aus, dass das absinken des Top Motivators durch z.B. Motivator 5,3 und 2 ausgehoben werden kann. Sie müssen selbst beurteilen, ob das so ist. Aber die Formel kann zumindest eine Orientierung geben.
Warum ist das so?
Die Antwort liegt leicht auf der Hand. Wenn Ihnen ein stabiler Job mit guter Work-Life Balance wichtig ist und sie einen neuen Job wählen, der zwar mehr Gehalt bringt, aber dafür die Stabilität als auch die Arbeitszeiten nicht mehr geregelt sind. Dann werden sie den neuen Job definitiv nicht mögen. Dies hat den Grund, dass Ihnen das Gehalt nicht so wichtig ist wie die genannten Werte. Besonders, wenn Ihnen zum Beispiel die Sinnhaftigkeit Job nicht so wichtig ist oder Sie aus Marken und Status nichts gewinnen, dann wird ein neuer Job, der diese Werte fördert für Sie keinen Mehrwert bringen.
Fazit
Die Anwendung von Moving Motivators hat sich für mich als ein mächtiges Werkzeug erwiesen. Die Möglichkeit, meine persönlichen Motivatoren zu identifizieren und zu verstehen, hat nicht nur mein Selbstbewusstsein gestärkt, sondern mir auch ermöglicht, fundierte Entscheidungen in Bezug auf meine berufliche Entwicklung zu treffen. Die maßgeschneiderte Anpassung des Systems an meine eigenen Werte und Prioritäten hat mir eine klare Perspektive verschafft und mir geholfen, auch in schwierigen Situationen leichter fundierte Entscheidungen zu treffen. Moving Motivators bieten nicht nur Einblicke in individuelle Antriebskräfte, sondern ermöglichen auch die Schaffung eines Arbeitsumfelds, das optimal zu den persönlichen Motivationsfaktoren passt. Insgesamt betrachtet ist die Anwendung dieses Tools eine lohnende Investition in die persönliche und berufliche Entwicklung.
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