Demokratische Unternehmen? Mehrere nicht-akademische Artikel enthalten Sätze wie: „Tschüss Diktator“, „Schluss mit Hierarchie“ und „demokratische Strukturen entern Unternehmen“. Was Sie damit meinen scheint auf der Hand zu liegen: Mitarbeiter dürfen in Unternehmen zunehmend mitreden und nun werden erste Ideen laut wie: „Lasst uns die Manager selbst wählen“.
Doch erstmal von vorne. Ich habe mich dazu zuerst einmal auf die Suche nach Literatur in akademischen Datenbanken begeben und fand viele empirische Studien, dass Demokratie vor allem im Non-Profit sehr gut funktioniert. Anschließend habe ich mich mit einigen, mir bekannten, Vereinen unterhalten und gemerkt, dass diese Studien weitgehend richtig zu sein scheinen. Die akademischen Journalartikel fordern einen empirischen Test auch in Unternehmen. Einen ersten Grundstein legten 2016 die Autoren Sattelberger et al. mit ihren Buch zu „demokratischen Unternehmen“. Demokratie in Unternehmen bietet anscheinend einen weiteren Ansatz für ein zukunftsfähiges Unternehmen neben Soziokratie und Holokratie.
Wie realistisch ist Demokratie in Unternehmen?
Die Autoren des Buches haben zunächst die Realisierbarkeit von Demokratie in Unternehmen bewertet und kamen zu den Schluss, dass diese Form attraktiv und realistisch erscheint. Die Studie wurde unter 1000 Arbeitnehmern durchgeführt. Jedoch zeigt sich für dieses doch recht junge Idee (Demokratie in Unternehmen) eine starkes Interesse.
Was hindert Unternehmen daran?
Auf Basis der Umfrage widmet sich der Autor nun den möglichen Hindernissen für demokratische Unternehmen. Die Top-Hindernisse scheinen laut dieser Studie: Transparenz, Kapitalbeteiligung und die Wahl selbst zu sein. Natürlich ist das Ergebnis einerseits logisch, da klassische Unternehmen und Gesellschaften wie die AG schlichtweg nicht dafür gemacht sind demokratisch Vorgesetzte zu wählen. Hier ist also laut dem Autoren ein grundlegender Strukturwandel nötig.
Wie „leben“ demokratische Unternehmen?
Viele Unternehmen überlegen bereits wie eine solche Demokratie aussehen könnte. Eine oft gegebene These in verschiedenen Quellen ist: „Digitale Technologien erleichtern die Mitbestimmung“. Kann so die Zukunft aussehen: Mitarbeiter wählen Manager, stimmen über neue Produkte ab, entscheiden über Arbeitszeiten und über Kunden? Aktuell ist dieses Thema noch stark umstritten und bietet Raum für weitere Forschung. Fakt ist jedoch, die aktuelle Generation scheint „null Bock“ auf Fremdbestimmung zu haben und durch digitale Technologien sind Abstimmungsprozesse mittlerweile auch einfach. Der CEO von Microsoft Deutschland sagte dazu: „Früher suchten wir Mitarbeiter, die tun, was wir sagen, heute suchen wir Mitarbeiter, die machen, was wir nicht sagen.“ Er sieht dies als Erfolgsfaktor, da Entscheidungen oft zu langsam getroffen werden. Es bleibt jedoch offen wie und ob diese Art der Demokratie zur Zukunftsfähigkeit von Unternehmen beitragen kann. Wir stehen mit der Forschung noch am Anfang und es bleibt spannend, welche Erkenntnisse sich ergeben werden.
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Verwendete Quellen anzeigen Sattelberger, T., Welpe, I., & Boes, A. (2015). Das demokratische Unternehmen. München: Haufe Verlag.