Vom Kollegen zum Vorgesetzten: Dieser Prozess gehört sicherlich zu den Königsdisziplinen des Arbeitslebens. Denn immerhin trifft dieses Aufstiegsglück nicht jeden. Harte Arbeit, Überstunden und ein gehöriges Maß an Engagement für die Firma sind notwendig, um von der Führungsetage, aus dem Team heraus, zum Vorgesetzten befördert zu werden. Mit dem internen Aufstieg können jedoch auch Unsicherheiten verbunden sein. Wie verhalten Sie sich Ihrem Team gegenüber, wenn Sie vom Kollegen zum Vorgesetzten geworden sind? Sind sie dann noch gleichwertiges Teil des Teams, gehen Sie mit den anderen Mittagessen und schimpfen Sie mit ihnen nach Feierabend, bei einem Drink, auch einmal über die Chefs? Wollen die Kollegen sie überhaupt noch dabei haben? Und wie gehen Sie als neuer Vorgesetzter mit unpopulären Personalentscheidungen und Konflikten in Ihrem Team um? Um den Übergang von einer Rolle in die nächste gut zu meistern, helfen Ihnen diese Tipps. Damit wachsen sie im Nu in Ihre neue Führungsrolle hinein.

Der Perspektivwechsel ist das A und O

Nach einem internen Aufstieg haben Sie einen ganz klaren Vorteil. Sie kennen bereits den Betrieb, die Mitarbeiter und auch die internen Strukturen. Die mühsame Einarbeitung in diese Bereich fällt für Sie weg und Sie können sich direkt auf ihre eigentliche Aufgabe, das Führen von Mitarbeitern, konzentrieren. Allerdings kennen Sie Ihre Firma bislang von der Warte des Mitarbeiters, der geführt wurde, heraus. Deshalb muss Ihnen bewusst sein – der erste Schritt um erfolgreich den Sprung vom Kollegen zum Vorgesetzten zu schaffen, ist der Perspektivwechsel. Denken Sie sich in Ihre neue Rolle hinein und haben Sie immer das Wohl der Firma, und damit der kompletten Belegschaft, als Ziel vor Augen.

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Freundschaften gehören zum Privatleben

Je länger Sie bereits im Unternehmen sind, desto mehr persönliche Beziehungen werden Sie innerhalb Ihres Teams aufgebaut haben. Vielleicht sind einige Ihrer Kollegen auch zu Freunden geworden. Als Vorgesetzter sollten Sie jedoch von Anfang an klar machen, dass diese Freundschaften für die geschäftlichen Prozesse unerheblich sind, und dem Privatleben angehören. Das bedeutet nicht, dass Sie vom hohen Ross herab dozieren, oder sich plötzlich von Kollegen, mit denen Sie bislang beim Du waren, Siezen lassen sollen. Um als Führungskraft für das ganze Team glaubwürdig zu sein, müssen Sie neutral agieren und deutlich machen, dass niemand bevorzugt wird. Bevorzugen Sie vor allem bei internen Konflikten niemanden, mit dem Sie privat befreundet sind. Fällt Ihnen der Wechsel in die neue Rolle schwer, kann es hilfreich sein befreundete Kollegen zu bitten privat – zumindest für eine Übergangszeit – nicht über die Arbeit zu sprechen.

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Die eigene Position finden

Haben Sie den ehemaligen Kollegen deutlich gemacht, dass Sie nun der Vorgesetzte des Teams sind, müssen Sie sich auch gegenüber Ihren eigenen Vorgesetzten klar positionieren. Sie sollten zeigen, dass Sie sich Ihrer Führungsrolle bewusst sind, und dabei verlässlich agieren. Das gelingt Ihnen gut, wenn Sie sich Gedanken über Ihren eigenen Führungsstil machen. Denn nichts ist schlimmer, als sich heute so, und morgen so, zu verhalten. Setzen Sie sich mit den unterschiedlichen Führungsstilen auseinander, und entscheiden Sie sich, wie Sie Ihre Aufgabe gerne anpacken möchten. Eine diesbezügliche Rücksprache mit Ihren eigenen Vorgesetzten kann helfen Ihre eigenen Stärken und Schwächen in diesem Bereich besser einschätzen zu können. Denn Ihre Vorgesetzten haben Sie sicher nicht ohne Grund für Ihre neue Position ausgewählt, und haben Sich überlegt, ob, und vor allem warum, Sie eine gute Führungskraft sein werden.

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Stehen Sie zu Ihrem Wort

Als Vorgesetzter sind Sie nicht immer bei allen gleichermaßen beliebt, da Sie auch Entscheidungen treffen müssen, die einzelnen Mitarbeitern nicht gefallen werden. Beliebt zu sein ist aber auch gar nicht das Ziel. Ihr Ziel muss es sein berechenbar zu sein, und das nach oben und nach unten. Das erreichen Sie, indem Sie zu Ihrem Wort stehen. Machen Sie niemandem leere Versprechungen und behalten Sie auch dann einen kühlen Kopf, wenn von irgendeiner Seite Druck, oder eine große Erwartungshaltung, zu spüren sind. Ihr Team könnten Sie durch übereilte Versprechungen, die nicht eingehalten werden können, demotivieren, Ihre Vorgesetzten legen Ihnen das als Inkompetenz aus. 

Finden Sie den richtigen Ton

Kommunizieren Sie immer möglichst transparent mit allen. Haben Sie keine Scheu davor Entscheidungen selbständig zu treffen, hinter denen Sie am Ende auch noch stehen, falls Sie sich als ungünstig erwiesen haben. Schließlich macht nur derjenige keine Fehler, der gar nichts tut. Denken Sie daran eine gute Feedback-Kultur im Team zu halten. Kritisieren Sie deshalb Ihre Mitarbeiter auf Augenhöhe, und hören Sie Ihrem Team selbst aufmerksam zu. Melden Sie eigene Zweifel, und auch Ideen, in der Führungsetage an, und formulieren Sie auf allen ebenen immer klar, ohne um den heißen Brei herumzureden.

Geben Sie Ihrem Team Orientierung

Eine gute Führungskraft geht zum einen immer mit gutem Beispiel voran, und gibt dem Team dabei Orientierung. Orientierung geben gelingt, bis zu einem gewissen Grad, bereits darüber gutes Verhalten vorzuleben. Um eine tiefgreifende Orientierung geben zu können, müssen Sie zusätzlich mit Ihrem Team kommunizieren. Sagen Sie Ihren Mitarbeitern wo Ihre Erwartung an Sie, und Ihre Arbeit liegt. Achten Sie dabei darauf nicht alle über einen Kamm zu scheren. Sie werden in Ihrem Team auf unterschiedliche Persönlichkeiten treffen, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Nehmen Sie sich also Zeit herauszufinden welcher Mitarbeiter welchen Grad an Orientierung braucht um sich sicher zu fühlen, oder gar über sich hinauszuwachsen.

Alles mit Bedacht

Niemandem ist geholfen, wenn Sie, sobald Sie Ihre neue Rolle eingenommen haben, alles ändern, was Ihnen als Mitarbeiter schon immer missfallen hat. Ändern Sie Dinge mit Bedacht und Schritt für Schritt. Sonst überfordern Sie nicht nur Ihr Team, sondern auch sich selbst. Achten Sie auch darauf sich selbst nicht zu überlasten und tarieren Sie vorsichtig aus, wie viele Aufgaben und Termine Sie an einem Arbeitstag bewältigen können. Denn Ausbrennen ist keine Option.

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Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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