Wir alle kennen es noch: Während vor der Pandemie im Jahr 2020 Technologie nur sehr zaghaft und unter hohen Abstimmungsaufwand in deutschen Unternehmen eingeführt worden sind, musste es beim ersten Lockdown plötzlich schnell gehen. Vielleicht sogar schneller als uns lieb war, aber es ging darum arbeitsfähig zu bleiben. Dieser neuartige und plötzliche Schub hat unsere Arbeitswelt ordentlich durcheinandergewürfelt. Doch wie genau sieht dieser Wandel aus und welche neuen Kompetenzen helfen uns in der digitalen Arbeitswelt mithilfe von digitalen Technologien zu neuen Höchstleistungen auflaufen zu lassen?
In diesem Text möchte ich auf neue Kompetenzen der Digitalisierung eingehen und diese auch erklären.
- Im Team arbeiten: Wie können wir digital zusammenarbeiten?
- Neue Methoden anwenden: Wie lösen wir Probleme von morgen mit Methoden von morgen?
- Daten und Technik anwenden: Wie können wir Daten im Alltag verwenden und Technik sinnvoll anwenden?
- Wissen aneignen und neuartige Probleme lösen: Wie können wir die Digitalisierung erlernen?
- Fokussiert arbeiten und der Umfang mit Information Overload: Wie bleiben wir bei der Sache und lassen uns nicht ablenken?
Übrigens biete ich auch für Wissen zur Digitalisierung eine spezielle Zertifizierung an. Diese ist vollkommen kostenfrei.
Im Team arbeiten: Wie können wir digital zusammenarbeiten?
Ich gehe hier gezielt nicht auf die Tools der virtuellen Teamarbeit ein, weil diese in einem anderen Artikel bereits erklärt wird.
Eigentlich ist die Teamarbeit ja nichts Neues. Doch in der Digitalisierung werden auch hier die Karten neu gemischt. Es geht darum: wie gut können wir mit anderen zusammenarbeiten. Ein Team braucht folgende wichtige Eigenschaften für den Teamerfolg (Quelle Studie Stepstone):
- Psychologische Sicherheit
- Teamführung
- Kommunikation und Zuverlässigkeit
- Zielorientierung
Doch was bedeuten die einzelnen Punkte? Hierzu möchte ich Aspekte aus der Studie von Stepstone wiedergeben oder auch zitieren.
Kommen wir zu Aspekt 1. Psychologische Sicherheit gibt Mitarbeitenden eine Teamkultur, in der sie sich sicher fühlen, um frei agieren zu können. Fehlerkultur und Fragen stellen sind kein Problem und schon sind die Mitglieder*innen auch füreinander da.
Aspekt 2 ist Teamführung. Führung ist generell immer wichtig. Führungskräfte haben entscheidende Wirkung auf die Dynamik eines Teams. Führungskräfte sollten einerseits als Vorbild fungieren, eine Vision vermitteln und die Selbstständigkeit ihrer Teammitglieder fördern. Andererseits können sie auch die Arbeitsleistung und die Mitarbeiter permanent kontrollieren oder diese bei Fehlverhalten vor dem Team kritisieren.
Der Punkt Zuverlässigkeit und Kommunikation ist für eine erfolgreiche Teamarbeit unabdingbar, so die Studie. Nur wenn sich alle im Team aufeinander verlassen können und wissen, dass die Aufgaben sorgfältig erledigt werden, kann eine Zusammenarbeit auf Dauer funktionieren.
Weiterhin ist die Zielorientierung wichtig. Ziele sollten eher Gruppenebene festgelegt werden und sollten den Smart Kriterien weitgehend entsprechen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass die Ziele von den Team vorstanden worden ist und eine hohe Sinnhaftigkeit also einen Wertbeitrag haben.
Neue Methoden anwenden: Wie lösen wir Probleme von morgen mit Methoden von morgen?
Es zeigt sich, dass laut einer Studie vom Komus zum Status Quo Agile über 2/3 aller Projekte weder agil noch klassisch sondern hybrid ablaufen. Besonders gerne werden agile Elemente von Kanban oder Scrum in klassische Methoden gemischt. Unternehmen geben als gründe an, dass oft die Rahmenbedingungen für eine vollständige Agile Arbeit nicht gegeben sind oder der Wandel Manchen überfordert. Besonders gut sind die agilen Methoden für Optimierung von Schnelligkeit, Qualität und den Überblick in Komplexität zu behalten.
Die Mehrzahl der Aktivitäten in der Digitalisierung ist sehr komplex und agile Methoden bzw. agile Elemente finden immer mehr Einzug in Unternehmen.
Besonders dominieren mit fast 80% der Unternehmen in der Studie Scrum und Kanban. Methoden wie DevOps und Design Thinking sind eher selten. Besonders oft Sprint Planning, Daily, User Stories, Boards, Backlogs und Retrospektiven verwendet.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug sind OKR. Das Vorgehen ist wie einfach: Die Ziele werden im OKRs Prozess für drei Monate in Form von Objectives definiert. Objectives sind nicht messbare und in sich abgeschlossene Zielzustände in der Zukunft (meist ein Quartal). Ich sage dazu gerne: ein eher schwammiges und nicht messbares Ziel. •Nun möchte ich dieses Ziel durch Daten messbar machen – also kommen die Key Results ins Spiel. Ich empfehle nun durch 3-4 Schlüsselergebnisse (Key Results) pro Objective zu definieren, welche dieses messbar. So können Ziel agil und messbar gehalten werden. Wie das genau geht, zeigt dieser Artikel.
Daten und Technik anwenden: Wie können wir Daten im Alltag verwenden und Technik sinnvoll anwenden?
Digitale Zusammenarbeit ist für viele Menschen seit Corona der tägliche Wahnsinn. Es ist wichtig auch digitale Technologien sinnvoll zu verwenden und Daten zu beschaffen und Tools wie Zoom, Jira, und Teams sinnvoll zu nutzen.
Doch wie ist dies zu verstehen? Es ist wichtig neben der Beherrschung der Tools auch die Daten und Informationen sinnvoll zu verstehen und anzuwenden. Eine IHK Studie sagt dazu: Der Umgang mit Informationen ist ein wichtiger Kompetenzbereich geworden. Um die Datenflut zu beherrschen, ist es wichtig, dass jeder Mitarbeitende eines Unternehmens nicht nur fähig ist, Daten und Informationen zu recherchieren, zu sammeln und zu verarbeiten, sondern diese auch kritisch und systematisch zu verwenden und ihre Relevanz zu beurteilen. Es geht also um:
- Suchen und filtern von Daten
- Analysieren und auswerten
- Speichern, verwalten und abrufen
- Generierung von Wissen und Präsentation der Daten
Eine effiziente und erfolgreiche Suche nach Informationen oder Daten bedarf sowohl einer Suchstrategie, um die richtigen Suchbegriffe zu treffen und die richtige Suchmaschine zu wählen so die Studie. Zudem sind Fähigkeiten erforderlich, um die Glaubwürdigkeit von Datenquellen, Informationen und digitalen Inhalten kritisch zu bewerten. Mitarbeitende sollten laut der Studie sicher im Auswerten und im Bewerten von Daten und Informationen sein, um auch mögliche Manipulationen zu erkennen.
Wurden Informationen oder Daten gefunden oder generiert, müssen sie in einem strukturierten Umfeld organisiert, verarbeitet und anschließend sicher gespeichert werden so die Studie. Das erfordert Wissen über Ordnungssysteme und zweckmäßige Namensgebung der Dateien und Ordner, ebenso wie Fähigkeiten des Speicherns, Kopierens und Löschens. Unübersichtliche Ordnerstrukturen, Wildwuchs an Dateien und ein schlechtes Versionsmanagement enden im Chaos, was das Finden von Dateien und Informationen erschwert. Am Ende muss Wissen aus den Daten gefeiert werden und diese auch übersichtlich aufbereitet werden.
Wissen aneignen und neuartige Probleme lösen: Wie können wir die Digitalisierung erlernen?
Klar, automatisierte Prozesse erleichtern unsere Arbeit. Doch sie machen uns Fachkräfte nicht überflüssig! Wir sind nun deutlich kreativer gefragt und müssen uns Wissen für unbekannte Probleme aneignen. Die Skills in dieser Kategorie sind laut einer IHK Studie:
- Technische Probleme lösen
- Digitale Werkzeuge einsetzen
- Eigene Defizite erkennen
- Digitale Lernmethoden nutzen
- Muster erkennen und Automatisierung konzeptionell mit begleiten
Nun zeige ich Ihnen einige Inhalte aus der Studie zu den ausgewählten Punkten. Der Knackpunkt: Probleme lassen sich erst dann lösen, wenn sie durch die Mitarbeitenden identifiziert und formuliert werden können. Dafür bedarf es der Fähigkeit des Reflektierens eigener Defizite und Kenntnisse, um aufzeigen zu können, ob die „Stolpersteine“ von einem selbst oder von anderen verursacht wurden.
Besonders geht es auch darum mithilfe von Fragen stellen und einer sinnvoll Googlesuche eine Lösung zu finden. Weiterhin stellt die Studie fest: Erkennen die Nutzenden ihre Defizite, folgt schon die nächste Hürde: die selbstständige Wahl der geeigneten Hilfsmittel, um das Kompetenzlevel anzuheben. Im Dschungel der digitalen Werkzeuge ist dies ein Akt, der allein von vielen schwer zu stemmen ist.
Zusammenfassend sagt die Studie: es lässt sich sagen, dass die Fähigkeit des Formulierens von klaren Anforderungen an die eigene digitale Umgebung immer stärker an Relevanz gewinnt. Womit will ich arbeiten und was kann ich, ist genauso wichtig geworden wie die Fähigkeiten zur Lösung von technischen Problemen.
Es gilt deswegen mit Formaten wie Seminaren, Austausch mit Kollegen*innen, Webinaren, und Lernapps sowie Büchern eigene und erkannte Defizite zu formulieren und gezielt Weiterbildung zu betreiben.
Fokussiert arbeiten und der Umfang mit Information Overload: Wie bleiben wir bei der Sache und lassen uns nicht ablenken?
Durch viele Informationen fallen wir ins schnelle Umschalten und Multitasking. Studien zeigen, dass diese Art der Arbeit das Glückshormon Dopamin als auch Cortisol (Stresshormon) freisetzt. Auf der einen Seite sind wir glücklich, dass wir so viel schaffen und wollen mehr aber auf der anderen Seite versetzen wir uns in Stress und irgendwann schaffen wir es nicht mehr uns in Dinge wirklich hineinzudenken.
Die Konsequenz: Wir arbeiten Dinge einfach nur noch ab und liefern schlechte Qualität und null Kreativität Besonders neue Technologien und Smartphones machen unsere Arbeit deutliche schneller und setzen uns voller Ablenkungen. Früher hatten wir deutlich weniger Aufgaben bspw. 4-5 Großaufgaben, während durch Methoden wie Scrum wir mittlerweile über 100 sich ständig ändernde Kleinstaufgaben pro Woche erledigen. Auch Multitasking ist Alltag geworden. Dies wird schon am kleinen Beispiel deutlich, dass 80% der Wissensarbeiter*innen IMMER den Posteingang (Mails) im Blick haben. Somit wird eigentlich kaum eine Aufgabe noch wirklich ohne Nebenbeschäftigung erledigt.
Wie gegen Multitasking vorgegangen werden kann und Fokus gewonnen wird, zeige ich in diesem Artikel.
Fazit
Die Digitalisierung ist komplex und nicht einfach. Es kommen einige neue und alte Kompetenzen auf uns zu. Doch worauf kommt es wirklich an? In diesem Artikel wurden 5 Kompetenzen diskutiert und Lösungsansätze gegeben. Die erste ist Teamarbeit. Hier wurden einige Dimensionen gezeigt, welche helfen damit Menschen im Team Sicherheit fühlen und Performance bringen. Die zweite Kompetenz ist die Anwendung neuer Methoden wie Scrum und Kanban im Arbeitsalltag. Die dritte Kompetenz ist die Anwendung von Daten und Technik in Form des strukturierten Einsatzes von Software und der Analyse von Daten. Die vierte Kompetenz ist die Lösung von Problemen mit Wissen. Hier würden Lernmethoden analysiert. Die letzte Kompetenz ist der Umfang mit vielen Informationen und fokussiert zu bleiben. Hierzu wurde Multitasking und Kontextwechsel erklärt und ein Link zu hilfreichen Tipps gegeben.
Ich hoffe, dass Ihnen dieser Artikel spannende Impulse gegeben hat und Sie sich entsprechend der neue Kompetenzen weiterbilden können und spannende Impulse mitnehmen konnten. Sollten Sie das Wissen auch testen wollen, empfehle ich Ihnen meine kostenlose Zertifizierung.