Sie kennen das: Vor einiger Zeit sind Sie als Mitarbeiter oder Consultant in ein Projekt gekommen und seit Monaten wird Ihnen ein Nachfolger versprochen. Doch er kommt nicht und technisch oder von Prozessen/Beziehungen sind Sie möglicherweise auch soweit drin, dass ein anlernen eines neuen Mitarbeiters für das Unternehmen einfach zu lange dauert. In diesem Artikel helfe ich Ihnen ein Projekt übergabefertig zu machen und sich bereit für neue Aufgaben zu machen. Denn nur, wenn Sie regelmässig neue Projekte bekommen, können Sie wachsen und beruflich weiterkommen.

Schritt 1: Dokumentation erstellen

Der erste Schritt ist, dass Sie Ihr Projekt überhaupt übergabefähig machen. Dazu sollten Sie eine sinnvolle Dokumentation erstellen. Projekte sind oft charakterisiert durch sogenanntes „historisches Wissen“. Ich merkte in meiner Consulting Zeit, dass ein neuer Mitarbeiter in der Regel 6 Monate brauchte, bis er die Sprache, Vokabeln und Prozesse im Projekt kannte. Es hieß immer: „naja das weis man halt mit der Zeit“.

Es handelt sich hierbei übrigens nicht nur um eine technische Doku. Auch Ansprechpartner und interne Prozesse des Kunden sollten genau dokumentiert werden. Auch Gesprächsprotokolle sollten sauber abgelegt sein.

Sorgen Sie also dafür, dass das Projekt übergabefähig ist und jemand anhand der Dokumentation sich sinnvoll einarbeiten kann. So nehmen Sie auch neuen Mitarbeitern die Angst die Katze im Sack zu kaufen. Auch können Sie den Management zeigen, dass alles sauber dokumentiert ist.

Schritt 2: Handlungsdruck erzeugen

Sie kennen das: wir essen Fastfood, sitzen am Wochenende gerne mal am PC oder gönnen uns eine Shisha. All diese Dinge sind schädlich und das ist uns rational auch bewusst aber wir tun es trotzdem, weil wir es emotional nicht einsehen. Doch warum treiben dann trotzdem viele Menschen Sport oder ernähren sich bewusst? Dies geschieht aus emotionaler Einsicht, welche sich oft auf zwei Faktoren aufbaut:

  • Leidensdruck
  • Positive Perspektive (Hoffnung)

Aufgrund der zahlreichen Gespräche, welche Sie gesucht haben, ist dem Management klar, dass Sie das Projekt wechseln wollen. Dies ist eine rationale Einsicht (Ja ich müsste Sport machen, weil mein Gewicht zu hoch ist). Jedoch muss noch eine emotionale Einsicht (Ja ich gehe wirklich ins Fitness) stattfinden.

Sie müssen also Leidensdruck erzeugen erzeugen und schauen, dass Ihr Management auch die Perspektive erkennt, dass Sie in anderen Projekten auch eine hohe und große Leistung bringen können oder sogar Neukunden sinnvoll aufbauen können. Den Leidensdruck zu erzeugen ist schwer und ich erlebe hier leider oft, dass es langes nachfragen bedeutet. Bleiben Sie dran!

Schritt 3: Übergaben schmerzen immer!

Ein Übergang ist immer mit schmerzen verbunden. Kunden haben Sie als Ansprechpartner lieb gewonnen und Sie kennen alle „vorher nicht dokumentierten“ Prozesse. Der Kunde merkt, dass Sie ihn ohne Worte verstehen.

Der neue Mitarbeiter wird erstmal nicht diese Erwartung erfüllen. Sie müssen trotz Beschwerden des Kunden nun konsequent sein und alle Anfragen an den neuen Mitarbeiter weiterleiten. Zeigen Sie ihn nur noch was und wie es zu tun ist. Erziehen Sie auch die Kunden, dass es den neuen Ansprechpartner gibt.

Wichtig: Ich erlebe oft, dass viele in dieser Phase nicht konsequent genug sind. Sie hängen dann noch Jahre mit einem Bein im Projekt. Seien Sie hilfsbereit aber konsequent.

Fazit

Ein wichtiges Projekt zu wechseln ist nicht einfach und es wird nicht einfach aber es ist wichtig, dass auch Sie persönlich weiterkommen. Dokumentieren Sie das Projekt sauber und erzeugen Sie Handlungsdruck. Anschließend gilt es konsequent die Übergabe einzuleiten. Ich erkenne oft, dass man im Laufe der Zeit eine gewisse Selbstverständlichkeit im Projekt entwickelt, dass man eine Art Held ist. Dies passiert unbewusst. Sein Sie sich bewusst, dass Sie im neuen Projekt nicht mehr dieser Held sind, sondern bei null beginnen. Es wird vieles neu und anders sein aber es wird Sie weiterbringen!

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/mann-arbeit-schreibtisch-gesch%C3%A4ft-597178/

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

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Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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