Seit 2015 bin ich mittlerweile im Job und habe mich vom Consultant zum Teamleiter und mittlerweile zum Bereichsleiter hocharbeiten können. Ich hatte schon immer ehrgeizige Ziele und wollte in eine solche Position. Ich habe deswegen viel von meinen Führungskräften gelernt und diese seit Berufseinstieg immer beobachtet und viele Fragen gestellt. Ich wollte für den Tag, an dem ich selbst Führungskraft war vorbereitet sein.

Mir ist aufgefallen, dass ich in einer Zeit angefangen habe, wo es nur bergauf gegangen ist. Ein typisches Phänomen er Generation Y, welche in der Zeiten hoher Sicherheit und Wachstum aufgewachsen sind. Die Statistik zeigt, dass seit meinem Berufsantritt Deutschland im konstanten Wachstum war.

Wachstum in Deutschland 2015-2019 (Quelle Statista)

Ich habe also in meiner Zeit seit 2015 viele Strategien zum Wachstum gelernt und auch meine Doktorarbeit darauf ausgerichtet. Nun bin ich selbst Führungskraft und konnte viele der Strategien umsetzen. Doch auf eins war ich nie vorbereitet: Corona. – wie ich aktuell damit umgehe möchte ich in diesem Artikel beschreiben.

2015: Berufsstart und es gab nur eine Richtung: Bergauf!

2015 startete ich mein Berufsleben und war als Consultant in ersten Kundenprojekten. Ich merkte, dass die Firma stark am aufbauen war und es nur eine Richtung gab: nach oben! Jeden Tag kamen neue Projekte und Consultants dazu. Ich habe zu dieser Zeit die Führungskräfte genau beobachtet und versucht zu lernen, damit ich vielleicht eines Tages selbst in eine solche Rolle kommen konnte.

Ich habe in dieser Zeit von Führungskräften gelernt wie man eine Organisation skaliert und wachstumsfähig aufbauen kann. Es wurde investiert, riskiert und gewonnen.

Meine ersten Tage im Job – Digitalisierung und Tradition prallen aufeinander

2017: fachliche Führung – es ging los!

2017 verließ ich das Consulting und konnte direkt ein kleines und später ein großes Team (12 Leute) fachlich führen und einen erfolgreichen Abteilungsleiter unterstützen. So konnte ich lernen wie ich Arbeit im Team sinnvoll verteilen und strukturieren kann. Zusätzlich konnte ich vom Abteilungsleiter viel über die Skalierung einer großen Abteilung, Teams und Stabstellen wie u.a. Assistenz lernen. Ein weiterer Teil war ebenfalls die Remote Arbeit im Team, welche ich immer besser erlernen konnte.

Auch in dieser Zeit war alles auf das Wachstum ausgerichtet. Ich lernte wie man ein Unternehmen auf 40% Wachstum pro Jahr ausrichten kann und trotzdem in gesunder Weise Stabilität und Agilität erhalten kann. In dieser Zeit war auch meine Doktorarbeit immer mehr auf die Untersuchung von KMU in Zeiten des Wachstums getrieben.

In meiner ersten Rolle lernte ich wie man ein Team motiviert und mit agilen Methoden sinnvoll und strukturiert Arbeit erledigen kann

2019 – disziplinarische Bereichsleitung – Teil 1 – Aufbau

Nun kam die große Chance für mich: Bereichsleitung und disziplinarische Führung. Ich startete damit direkt 5 neue Stellen zu besetzen und meinen Bereich auf 20 Leute und 3 Teams zu skalieren. Ich war bereit die Abteilung gemäß agiler Prinzipien auf ein hohes Wachstum auszurichten und gleichzeitig auch Stabilität beizubehalten. Ich wollte vor allem mich überflüssig machen und Selbstorganisation fördern. Ich selbst bin zufrieden mit der Entwicklung. Die vielen Tipps und Beobachtungen über die Jahre halfen mir massiv weiter. Auch arbeiteten wir zu großen Teilen Remote, sodass mir meine Erfahrung auch half die Organisation auf „Digital First“ auszurichten. Es gab wie vorher ebenfalls nur eine Richtung: Wachstum um mind. 30%!

Ich versuchte wie ein Gärtner am System statt im System zu arbeiten

2020 – disziplinarische Bereichsleitung – Teil 2 – Corona

Nun kam Corona – um die Ausbreitung des Virus zwang Unternehmen zum Schutze des allgemeinen Wohls Menschen zunehmend ins Homeoffice zu bringen. Aufgrund meiner Erfahrungen und Vorbereitungen war dies vor allem für meinen Bereich keine große Umstellung.

Es gab jedoch eine Sache auf die ich nicht vorbereitet war: Management in Zeiten von Rezessionen und Krisen. Aktuell gehen Experten von Schäden bis zu 50 Milliarden Euro aus. Aufträge brechen weg und Kurzarbeit wird ausgerufen. Auch die IT-Branche trifft diese Krise und auch mein Bereich stagnierte. Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir keine Kurzarbeit haben und ebenfalls durch unsere Remote-First Strategie vollkommen Arbeitsfähig sind. Allerdings musste ich mich in Zeiten von Corona nicht mehr Wachstum sondern auf den Erhalt des Status Quo konzentrieren. Ich musste mir Fragen stellen wie:

  • Wie kann ich die Arbeitsplätze bei aktueller Auftragslage sichern?
  • Wie kann ich Mitarbeitern ohne Wachstum Alternativen bieten?
  • Wie kann ich weitere Aufträge gewinnen?
  • Wie kann ich den Bereich so runterfahren, dass ich die Krise überstehe anschließend aber schnell wieder hochfahren kann, sobald das Virus eingedämmt worden ist.

Nun kommt eine neue Situation auf mich zu und ich versuche diese mit allen möglichen Mitteln zum Wohl von Mitarbeitern aber auch Gesellschaft sinnvoll zu handhaben. Ich glaube, dass wir an dieser Herausforderung wachsen werden und aktuell alle im Unternehmen stark zusammenhalten und wir Deutschland dabei helfen Remote-Arbeitsplätze auszubauen um die Heimarbeit zu fördern und damit das Virus einzudämmen.

Kurzfristig hilft Ausschöpfen von Budgets, welche Kunden noch bei uns offen haben. Mittelfristig wird uns die enge Zusammenarbeit mit unseren Partner helfen. Gemeinsam fokussieren wir uns auf Infrastrukturen wie Filesharing, Videoconferenzen und VPN-Verbindungen um Kunden dabei zu helfen sinnvoll Remote zu arbeiten. Gleichzeitig verbessern wir auch unsere eigene Infrastruktur noch viel weiter und Remote Arbeit noch besser zu gestalten. Langfristig vermute ich, dass sich unsere Wirtschaft wieder erholen wird.

Lindner
Es gibt einiges an neuen Herausforderungen für mich – doch im bin bereit diese zu lösen – im Homeoffice

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/coronavirus-virus-maske-corona-4914026/

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

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Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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