Durch zunehmende Digitalisierung und veränderte Arbeitsmodelle während der Pandemie wurde klar, dass viele Jobs auch von remote zu erledigen sind. Wenn der Ort, von dem ich die Arbeit aus erbringe, keine Rolle mehr spielt, könnte ich meine Freizeit doch zum Reisen nutzen ohne Urlaub nehmen zu müssen. Genau diesen Trend, in welchem Arbeit und Urlaub verbunden werden, beschreibt der Begriff Workation. Im Gegensatz zu digitalen Nomaden, die ständig und ohne absehbares Ende unterwegs sind, ist der Zeitraum des Reisens bei Workation begrenzt. Andres als bei der Reiseform Work and Travel wird einem festen Job nachgegangen und es werden nicht im Laufe der Reise verschiedene Gelegenheitsjobs angenommen. Außerdem finden Ortswechsel seltener oder teilweise gar nicht statt.

Diesen Jobtrend wollte ich auch ausprobieren. Mitte 2019 startete ich in mein Reise-Arbeits-Abenteuer und reiste durch Osteuropa. Meine Stationen waren Rumänien, Mazedonien, Kroatien und die Ukraine, bis die COVID-19 Pandemie mich im März 2020 ausbremste. Trotz des vorzeitigen Endes meiner Workation möchte ich meine Erfahrungen und Tipps für diese Form des Arbeitens und Lebens teilen.

Was ist Workation?

Workation ist „eine faszinierende Form des Arbeitens“, bei der Beruf und Freizeit miteinander verschmelzen. Hierbei haben Berufstätige die Möglichkeit, ihre Arbeitsumgebung zu verändern, indem sie temporär an Orte reisen, die sie inspirieren und motivieren. Diese Flexibilität erlaubt es den Teilnehmern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und gleichzeitig berufliche Verpflichtungen zu erfüllen. Workations sind nicht nur eine Gelegenheit, die Welt zu erkunden, sondern auch eine Möglichkeit, die Work-Life-Balance zu verbessern und die persönliche Produktivität zu steigern.

Die richtige Vorbereitung

Damit Workation ein Erfolg wird, ist eine gründliche Vorbereitung essenziell. Die Dauer sowie die zu besuchenden Orte sollten im Vorhinein zumindest grob festgelegt werden und einige passende Unterkünfte mit Arbeitsmöglichkeit oder Zugang zu Co-Working Spaces sollten herausgesucht werden. Außerdem sollte beachtet werden, dass sich unterwegs nicht überall alle Materialien erwerben lassen und so sollten vor allem alle notwendigen Geräte und Back Ups für die Arbeit im Gepäck sein. Besonders Adapter, Ladekabel, Kopfhörer, Powerbanks und mobile WLAN-Router sind im Zweifel Gold wert. Auch die Organisation von vermeintlich banalen Dingen wie Lebensmittel und die Möglichkeiten zur Zubereitung und zum Kauf von Mahlzeiten, sollte vor Arbeitsbeginn geklärt sein. Ein leerer Magen oder der fehlende Kaffee können die Stimmung senken, vor allem wenn der Arbeitstag vollgepackt ist.

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Organisation ist das A und O beim Jobtrend Workation

Besonders bei dieser Form des Arbeitens, bei der Arbeit und Freizeit verschwimmen, sollten klare Grenzen gezogen werden, damit die vereinbarte Leistung in der vereinbarten Zeit geliefert werden kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Reisen oder Freizeitbeschäftigungen nicht zu viel von der Arbeitszeit kannibalisieren. Es bietet sich daher an, das Reisen auf freie Tage am Wochenende zu legen und unter der Woche einige After-Work Aktivitäten einzuplanen. So kann man sich auf das Arbeiten konzentrieren und ist nicht zusätzlich noch im Reisestress oder riskiert durch Verspätungen, Pannen oder Internetausfälle nicht arbeitsfähig zu sein.

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Die richtige Location entscheidet über Produktivität

Je nach zu bewältigender Tagesaufgabe bieten sich unterschiedliche Orte für die Arbeit an. Städte mit guten Co-Working Spaces sind sehr wichtig in der Auswahl der Reiseorte. Diese geteilten Arbeitsplätze können jedoch auch manchmal zu laut und wuselig für Tätigkeiten sein, die viel Konzentration benötigen. Neben einer guten Internetverbindung ist es wichtig, wenig Ablenkung und einen gut eingerichteten Arbeitsplatz zu haben. Ich habe meist Airbnb Unterkünfte mit einem Schreibtisch gewählt, an welchem ich bequem sitzen konnte und produktiv arbeiten konnte. Wenn ein Tag nicht ganz so vollgepackt mit Arbeit ist, kann auch eine ruhige Strandhütte vorübergehend als Arbeitsplatz herhalten. Die Regel wird dies jedoch nicht sein, wenn viele Meetings und To Dos anstehen.

Das richtige Mindset ist entscheidend für den Erfolg von Workation

Die vorherige Planung kann noch so ausführlich und durchdacht sein, die wichtigste Eigenschaft für Workation ist Flexibilität. Am Ende kommt es meist doch nicht so wie geplant, somit sollte man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und das entsprechende Mindset mitbringen. Kommunikationsbereitschaft ist eine weitere wichtige Eigenschaft, damit das Modell von Arbeiten und Reisen gelingt. Mit anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen und sich Auszutauschen ist wichtig, um nicht die gesamte Reisezeit allein zu verbringen.

Mit der zunehmenden Eindämmung der Pandemie und der hohen Impfquote öffnen immer mehr Länder ihre Grenzen für Reisende und Workation wird wieder mit weniger Einschränkungen möglich. Vielleicht ist dieser Arbeits-Urlaubs-Mix ja genau das Abenteuer, auf das du gewartet hast.

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Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

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Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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