Jeder Mensch hat ein Ziel vor Augen. Wer jedoch sein Unternehmen erfolgreich betreiben will, kommt mit einem Ziel nicht weit. Hier bedarf es verschiedener Ziele, die alle ihre Bewandtnis haben und schließlich die Säule eines Unternehmens bilden.
Eines ist klar, wer an seinem Auto schraubt, braucht auch mehr als einen Ringschlüssel, warum sollte es bei diesem Programm anders sein. Am Ende gibt es Erfolg oder Misserfolg. Doch welche Arten von Zielen gibt es? In diesem Artikel geben wir Hilfestellung!
Es gibt hauptsächlich drei Zielarten, welche bei dem Verhältnis zueinander in Unternehmen existieren.
- Indifferente Ziele
- Komplementäre Ziele
- Konkurrierende Ziele
- Antinomische Ziele
Indifferente Ziele
Derartige Ziele sind unabhängig voneinander und weisen keine Zielbeziehung auf. Was so viel bedeutet: Die Verfolgung bzw. das Erreichen des einen Ziels ist nicht von der Zielsetzung des anderen abhängig und hat darauf auch keinen Einfluss. Es bestehen weder konfliktäre noch komplementäre Zielbeziehungen.
Hierbei handelt es sich um Ziele, welche dem Entscheidungsträger als gleich erstrebenswert erscheinen. Er hat demnach keine ausgeprägte Neigung und steht den Zielen mehr oder weniger gleichgültig gegenüber.
In diesem Fall werden Unternehmensvorgaben von indifferenten Zielen nicht beeinflusst und können daher unabhängig voneinander verfolgt werden. Allerdings ist die Unabhängigkeit jedoch in gewisser Weise nur theoretischer Natur, da jede Zielverfolgung auch Zeit und Ressourcen verschlingt, welche dann wiederum für die Erfüllung anderer Vorgaben fehlen.
In der Praxis sind indifferente Unternehmensziele an der Tagesordnung. Zum Beispiel sind viele Sachziele notwendig, um Formalziele zu erfüllen. Diese existieren nebeneinander, ohne sich zu berühren.
Komplementäre Ziele
Bei Unternehmen ist die Zieldefinition von großer Bedeutung, da sich danach die Firmenstrategien ausrichten. Im Idealfall hat jedes Unternehmen Ziele, welche sich optimal ergänzen und somit in einer perfekten Beziehung stehen.
Derartige Ziele werden als komplementäre Ziele bezeichnet, da sie sich perfekt ergänzen. In der Praxis bedeutet es: Verfolgt eine Firma das Ziel A und es ist ein komplementäres Ziel in Verbindung mit Ziel B, wird das Ziel B häufig schneller erreicht, indem Ziel A in erster Instanz auch erreicht wurde.
Das Gegenteil der komplementären Ziele sind konkurrierende Ziele. So gesehen stellen komplementäre Ziele eine ideale Beziehung der verschiedenen Ziele dar, weil hier eine Ergänzung stattfindet.
Konkurrierende Ziele
Diese Ziele lassen sich mitunter im Geschäftsalltag nicht vermeiden. Häufig werden konkurrierende Ziele auch als konfliktäre Ziele bezeichnet. Was so viel bedeutet: Weil bei der Zielerreichung die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Ziels geringer ist, wenn das erste Ziel erreicht wurde. Bei konkurrierenden Zielen sieht sich das Unternehmen mit zwei Zielen konfrontiert, die allerdings im Widerspruch zueinanderstehen. Erreicht das Unternehmen das erste Ziel oder kommt ihm näher, entfernt oder verfehlt es das andere Ziel.
Beispiel:
Einsparungen in schwierigen Zeiten, entweder durch Entlassungen oder Gehaltskürzungen.
Es kann aber auch bedeuten, dass einerseits die geplante Produktqualitätserhöhung und andererseits das Ziel entgegensteht, welches die Kosten der Produktion senken soll.
Konfliktäre Ziele
Diese Ziele behindern sich oder besser gesagt, sie schließen sich innerhalb eines Zielsystems einer Unternehmung aus. In solchen Fällen muss das Management entscheiden, in welcher Zielordnung die konfliktären Ziele stehen und welches wie viel Vorrang bekommt.
Antinomische Ziele
Die antinomischen Ziele schließen die Erfüllung eines oder mehrerer anderer Ziele komplett aus. Bedingt durch die Zielbeziehungsmatrik werden alle Beziehungen zwischen den verschiedenen Zielen untereinander analysiert und so übersichtlich aufbereitet.
Die Zeile und die Geschichte von Zielen
Jede Zeile ist mehr als nur ein Strich – sie ist ein Wegweiser. In Texten gibt sie Richtung vor, in der Kunst trennt sie Licht von Schatten, in der Technik ist sie eine Grenze zwischen Plan und Umsetzung. Doch auch im übertragenen Sinn steht die Zeile für Etappen: Zwischenziele, Abschnitte, Stationen auf einem größeren Weg.
So wie sich eine Zeile durch ein Dokument zieht, ziehen sich auch Ziele durch unsere Lebensgeschichte. Manche sind klar formuliert wie ein Satz – präzise, ambitioniert, voller Bedeutung. Andere bleiben fragmentarisch, entstehen zwischen den Zeilen, entwickeln sich erst im Laufe der Zeit.
Historisch gesehen sind Ziele eng mit dem menschlichen Streben nach Fortschritt verbunden. Früher waren sie oft überlebensnotwendig – Nahrung finden, einen Winter überstehen, ein Werkzeug verbessern. Heute sind sie vielfältiger: persönliche Entfaltung, beruflicher Erfolg, gesellschaftliche Wirkung. Doch eines bleibt: Ziele geben uns Struktur. Wie Linien auf einem Blatt helfen sie, Gedanken zu ordnen, Prioritäten zu setzen – und das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren.
Indifferente Ziele
Indifferente Ziele stehen in keinem direkten Zusammenhang zueinander. Die Erreichung des einen Ziels hat weder förderliche noch hinderliche Auswirkungen auf das andere.
Beispiel: Ein Unternehmen möchte gleichzeitig die Kantine modernisieren und in ein neues Projektmanagement-Tool investieren. Beide Maßnahmen betreffen unterschiedliche Bereiche und beeinflussen sich nicht gegenseitig.
Solche Ziele lassen sich meist parallel verfolgen, ohne dass Zielkonflikte auftreten. Dennoch können Ressourcen (z. B. Zeit, Aufmerksamkeit) intern begrenzt sein – und so aus der Indifferenz indirekt doch eine Relevanz entstehen.
Komplementäre Ziele
Komplementäre Ziele verstärken sich gegenseitig. Die Erreichung des einen Ziels begünstigt die Verwirklichung des anderen.
Beispiel: Eine Organisation möchte die Mitarbeitermotivation steigern und gleichzeitig die Innovationskraft erhöhen. Motivierte Mitarbeiter bringen oft mehr Ideen ein – und innovative Projekte steigern wiederum die Motivation.
Solche Ziele sind besonders wertvoll in der Strategieentwicklung, da sie Hebelwirkung entfalten. Wenn gut kombiniert, ermöglichen sie Effizienzgewinne, Synergien und langfristige Erfolge.
Konkurrierende Ziele
Konkurrierende Ziele stehen in einem Spannungsverhältnis. Die Förderung eines Ziels kann die Erreichung des anderen erschweren.
Beispiel: Ein Unternehmen möchte gleichzeitig die Produktionskosten senken und die Produktqualität erhöhen. Oft erfordern höhere Qualitätsstandards zusätzliche Aufwände, die den Kostenzielen zuwiderlaufen.
Hier ist kluge Priorisierung gefragt. Kompromisse, Zielgewichtung oder kreative Lösungen (z. B. Prozessinnovationen) können helfen, die Spannung aufzulösen oder zumindest zu mildern.
Antinomische Ziele
Antinomische Ziele schließen sich gegenseitig aus. Die Erfüllung des einen Ziels bedeutet zwangsläufig die Aufgabe des anderen.
Beispiel: Ein Unternehmen kann sich nicht gleichzeitig auf absolute Preisführerschaft und auf exklusive Premiumqualität fokussieren – zumindest nicht im selben Marktsegment.
Solche Zielkonflikte verlangen radikale Entscheidungen. Sie markieren oft Wendepunkte in der Strategie oder Identität. Antinomien zwingen zur Klarheit und damit zur Fokussierung – was schmerzhaft, aber auch befreiend sein kann.
ZwischenFazit
Es ist bei mehreren Zielen davon auszugehen, dass immer einige der Ziele in einer Beziehung zueinanderstehen. Solche Zielbeziehungen sind in der Regel der Zielbildung bei der Zielstrukturierung zu beachten. Unterschieden werden hier die Independenzen, was so viel heißt: Ziele, die komplementär sind, sich gegenseitig fördern, konkurrierend oder konfliktär sind. In der Umsetzung bedeutet es: Sie behindern sich gegenseitig oder sind sogar antinomisch (sich gegenseitig ausschließen).
Identische oder neutrale Ziele sind im wörtlichen Sinne keine eigentlichen Zielbeziehungen. Unterscheiden lassen sich neben den Interdependenzen sogenannte Ziel-Mittel-Beziehungen (Unter-Oberziele in einer Zielhierarchie und Präferenzen)Haupt-Nebenziele durch eine Zielgewichtung unterscheiden.
Tipps für gute Ziele
- Konkret und messbar formulieren
Vage Ziele führen zu vagen Ergebnissen. Ein Ziel wie „mehr Kunden gewinnen“ wird greifbar durch „10 % mehr Neukunden im nächsten Quartal“. - Realistisch, aber ambitioniert
Ziele sollen fordern, nicht überfordern. Ein Ziel ist gut, wenn es erreichbar ist – aber nur mit echtem Einsatz. - Zeitlich definiert
Ein Ziel ohne Frist ist ein Wunsch. Setze klare Zeitrahmen: „bis zum 30. Juni“, „innerhalb von 3 Monaten“. - Positiv formuliert
Statt „Fehler vermeiden“ besser: „Prozesse fehlerfreier gestalten“. Das richtet den Fokus auf das, was erreichtwerden soll. - Relevanz prüfen
Ein Ziel ist nur dann gut, wenn es im Gesamtzusammenhang Sinn ergibt. Passt es zu übergeordneten Zielen oder deiner Vision? - Verständlich und einfach
Jeder, der am Ziel mitarbeitet, sollte es sofort verstehen. Klare Sprache schafft Klarheit im Handeln. - Verbindlich machen
Ein Ziel gewinnt an Kraft, wenn es kommuniziert, dokumentiert und mit Verantwortung versehen wird. Schriftlich fixieren hilft enorm. - Regelmäßig überprüfen
Ziele sollten nicht vergessen, sondern gepflegt werden. Was messbar ist, kann auch nachgesteuert werden. - Erfolg sichtbar machen
Nichts motiviert so sehr wie Fortschritt. Visualisiere Etappenerfolge – und feiere, was erreicht wurde. - Zielkonflikte früh erkennen
Prüfe, ob dein Ziel mit anderen konkurriert oder kollidiert. Nur wer Zielbeziehungen versteht, kann effektiv priorisieren.
Fazit
Gute Ziele sind mehr als bloße Absichtserklärungen – sie sind Wegweiser, Motivationsquelle und Steuerungsinstrument zugleich. Wer Ziele klug formuliert, strukturiert nicht nur sein Handeln, sondern schafft auch Klarheit für alle Beteiligten. Dabei kommt es nicht nur auf die richtige Formulierung an, sondern auch auf das Verständnis ihrer Beziehungen zueinander: Ob indifferent, komplementär, konkurrierend oder antinomisch – jede Zielkonstellation verlangt ein anderes Vorgehen.
Am Ende gilt: Ziele sollten nicht starr, sondern lebendig sein – regelmäßig überprüft, bei Bedarf angepasst und immer im Einklang mit dem übergeordneten Sinn. Denn wer seine Ziele kennt und klug mit ihnen umgeht, gestaltet Zukunft statt nur zu reagieren.
Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.
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