Ich empfehle in meinem Blog oft Fachartikel zu schreiben um sich beruflich als Experte zu positionieren und dadurch ebenfalls vorhandenes Wissen weiterzugeben. Nun haben mich viele von Ihnen gefragt, was meine Tipps zum Schreiben solcher Artikel sind und wie man am Besten anfängt.
Lesetipp: So finden Sie ein berufliches Themenfeld
Thema finden
Die Bestimmung des Themas ist oft am Schwersten und Sie werden einige Zeit überlegen müssen. Insgesamt haben Sie sieben Möglichkeiten:
- Fallstudien und Projektberichte
- Berichte über neue Konzepte
- Überblicksbeiträge
- Erfahrungsberichte
- Feldstudien und Marktanalysen
- Kontroversen („Pro & Contra“)
- Buchrezensionen
Fallstudien und Projektberichte dienen dazu ein die Lösung eines Problems möglichst praxisnah abzubilden. So können Sie beispielsweise über die Einführung agiler Methoden schreiben und mithilfe einer Fallstudie oder eines Projektberichts die Umsetzung und den Erfolg dieser Implementierung detailliert und verständlich erfassen und schriftlich abbilden.
Berichte über neue Konzepte dienen dazu den Leser in ein neues Gebiet einzuführen. Zwar werden Sie hier nur wenige Quellen finden, Sie können das Thema aber andererseits sehr spannend aufbauen, da Sie einer der ersten sind, die sich damit auseinander setzen. Wenn Sie so zum Beispiel über Cloud Agilität schreiben, treffen Sie nicht nur den aktuellen Nerv der Zeit, sondern können vielen Unternehmen mit Ihrem Fachartikel einen echten Mehrwert bieten.
Überblicksbeiträge sind in erster Linie dazu da, mehrere Themengebiete in einem Artikel zu bündeln. Solche Überblicksbeiträge sind ungemein wichtig, da Sie ihren Lesern dadurch ein allgemeines Verständnis und die Basis für Folgeartikel an die Hand geben. Ein Überblicksbeitrag könnte sich so zum Beispiel mit agilen Methoden im Allgemeinen befassen und innerhalb des Beitrags auf weitere Fachartikel speziell zu verschiedenen Methoden wie z. B. Scrum verweisen.
Wenn Sie selbst Erfahrungen in einem Themengebiet gesammelt haben, können Sie dies als Basis nutzen, um einen spannenden, praxisnahen Fachartikel auf Basis von Erfahrungsberichten zu verfassen. Besonders wenn es um Themen, wie zum Beispiel die Implementierung Von Agilität in Unternehmen geht, sind Fallbeispiele sehr beliebt, da Sie auf Tipps und Fehler in der Umsetzung aufmerksam machen und als Best Practice bei der eigenen Einführung herangezogen werden können.
Feldstudien und Marktanalysen beschreiben die systematische Auswertung vorhandener Daten zu einem bestimmten Gebiet und Zeitpunkt. So können Sie zum Beispiel in Ihrem Artikel auf die Erfolge durch die Einführung von agilen Methoden eingehen und Ihre Ergebnisse mithilfe einer Feldstudie in einigen agilen Betrieben untermauern. Dadurch können Sie den Wert Ihres Artikels signifikant steigern, da Sie Ihren Lesern eine Bewertungsgrundlage liefern.
Kontroversen („Pro & Contra“) bieten sich besonders dann an, wenn Sie sich tiefergehend mit einem Thema befassen, dass Entscheidungsspielraum hat. Zum Beispiel könnten Sie über die Einführung von Scrum in Unternehmen schreiben. Im Laufe Ihres Fachartikel können Sie dann eine Handlungsempfehlungen bezüglich der Implementierung dieser agilen Methode auf Basis einer Kontroverse geben.
In einigen Themengebieten gibt es einiges an Literatur zu finden. Oftmals so viel, dass Ihre Leser nicht jedes Buch zu einem Thema lesen können oder wollen. Wenn Sie ein Buch gelesen haben, dessen Inhalt Sie bedeutsam und ansprechend finden, können Sie Buchrezensionen verfassen, der die wichtigsten Eckpfeiler und Informationen dieser Literatur gebündelt und übersichtlich darstellt. Damit ermöglichen Sie Ihren Lesern Zugang zu wichtigen Informationen ohne das diese das Buch selbst lesen müssen.
Nun sollten Sie sich ein Thema für Ihren Beitrag suchen. Dazu können Sie überlegen: Welche Erfahrungen aus der Praxis habe ich und über was kann ich berichten? Falls Ihnen nichts einfällt, habe ich ein paar Themenvorschläge im folgenden Link.
Lesetipp: Themenfelder der Digitalisierung
Fachzeitschrift finden
Als nächstes müssen Sie eine entsprechende Zeitschrift finden und sich die Autorenrichtlinien downloaden. Auch ist es sinnvoll, einige Artikel der Zeitschrift zu lesen und den Stil genau zu erfassen. Ich empfehle immer, für eine Hand voll Zeitschriften öfters zu schreiben, da es vor allem auf den Stil ankommt und bei jeder neuen Zeitung müssen Sie sich an den neuen Stil anpassen.
Zeitungen finden Sie entweder via Google oder Sie können Kollegen oder Autoren nach Tipps für Fachzeitschriften fragen. Oft haben die Zeitschriften Schwerpunkte. Schreiben Sie passend zum Schwerpunkt, wird der Artikel in der Regel leichter angenommen aber Sie können jederzeit auch etwas neben dem Schwerpunkt einreichen.
Tipp: Schauen Sie mal bei Fachzeitungen.de vorbei
Fachartikel planen
Nun sollten Sie den Fachartikel planen. Dazu schreiben Sie zuerst eine kurze Zusammenfassung von ca. 250 Wörtern und legen auch die Zwischenüberschriften fest. Überlegen Sie sich sich auch: Welchen Mehrwert möchte ich den Lesern geben? Vielleicht Tipps oder eine Checkliste bzw. eine Übersicht als Abbildung?
Nun schicken Sie diese 250 Wörter an die Zeitschrift und fragen sehr nett nach, ob das Thema spannend für eine der nächsten Ausgaben wäre.
Fachartikel schreiben
Bei positiver Antwort der Redaktion starten Sie damit den Artikel zu schreiben.
Dieser beginnt unbedingt mit einer fesselnden Einleitung, schließlich wollen Sie den Leser bereits von Anfang an vom Weiterlesen überzeugen. Dies erreichen Sie am besten, indem Sie Emotionen wecken. Damit der Leser Ihren Text schließlich auch bis zum Ende liest, ist es zudem wichtig, dass Cliffhanger fortlaufend wiederkehren und einem roten Faden folgen. Letzteren können Sie am besten durch den Einbau von aussagekräftigen Zwischenüberschriften erreichen.
In erster Linie sollten Sie dabei aber unbedingt den Schreibstil der Seite übernehmen, für die Sie schreiben, aber gleichzeitig trotzdem authentisch und sich selbst treu bleiben. Schließlich ist Ihr eigener Schreibstil in gewisser Hinsicht auch Ihr persönliches Markenzeichen. Um diesen Spagat bestmöglich umzusetzen, lesen Sie sich am Besten mehrere Artikel der Redaktion durch und versuchen ein Verständnis für den Aufbau und die Wortwahl zu entwickeln. Anschließend sollten Sie dieses dann, gepaart mit dem eigenen Stil auf Ihren Artikel anwenden. So sollten Sie hinsichtlich der Anpassung zum Beispiel folgendes beachten:
- Sprache, z.B. Deutsch, Englisch etc.
- Ansprache des Lesers, z.B. Du oder Sie
- kurze Sätze, statt schwer verständliche und lange Verschachtelungen
- zu häufige Wortwiederholungen vermeiden
- evtl. Erläuterungen von Abkürzungen oder Fachwörtern
Oftmals bietet es sich in diesem Zusammenhang auch an, Interaktive Elemente wie Checklisten oder Tabellen zu nutzen. Der Einbau dieser Elemente in Ihrem Artikel ermöglicht es den Lesern Informationen übersichtlich und auf einen Blick wahrnehmen zu können. Auch das Setzen von Bullet Points kann Struktur in den Artikel bringen. Zudem ist es auch ein gutes Zusammenspiel von Text und Bildern lohnenswert, da es den Artikel so auch grafisch hervorhebt und ansprechend gestaltet.
Ganz am Ende sollten Sie Ihren Artikel schließlich mit einem aussagekräftigen Ende, z.B. in Form eines Fazits schließen. Der Verlauf Ihres Textes sollte dabei immer auf das Ende aufbauen, da Sie hier meist wichtige Aspekte wie Handlungsempfehlungen aussprechen. Das bedeutet, dass Sie an dieser Stelle die Hand des Lesers loslassen, die Sie idealerweise zu Beginn Ihres Artikels, also in der Einleitung, ergriffen haben und ihn mit genügend Informationen versorgt, zum eigenen Agieren aussenden.
Insgesamt können all diese Maßnahmen die Qualität Ihres Artikels maßgeblich steigern, da Sie Ihrer Leserschaft einen gewissen Mehrwert bieten können.
Fazit
Ein Fachartikel kann neben einem guten Gefühl auch ein richtiger Turbo für die Karriere sowie auch der persönlichen Marke sein. Ich empfehle nach Fertigstellung das PDF des Artikels an verschiedene bekannte Experten zu senden. Sicher leitet es jemand weiter und es ergibt sich dadurch eines Tages eine spannende Chance für Sie.
Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vorher habe ich habe zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.Falls es noch Fragen gibt, können Sie mich gerne mal anrufen. Hierzu einfach im Buchungssystem nach einen freien Termin schauen. Ich nehme mir jeden Monat einige Stunden Zeit um Studenten zu helfen.
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