Das aktuelle Verständnis von Digitalisierung umfasst mehr als die Vision einer vollautomatisierten und technologie-orientierten Entwicklung der deutschen Unternehmenslandschaft. Diese Leitvision sorgt zweifelsohne für Komplexität in der Durchführung solcher Projekte, denn Digitalisierung ist mehr als bloßes Arbeiten mit Internetanschluss. Vielmehr verändert die Digitalisierung mit einer rasanten und unaufhaltsamen Geschwindigkeit unsere gesamte Arbeitswelt. Es zeigt sich, dass hierarchische Organisationen mit Kontrollgremien und Managern zunehmend vernetzten und projektorientierten Unternehmen weichen, die auf Geschwindigkeit und Innovation optimiert sind. Planorientierung, Langfristigkeit und homogene Teams gehören der Vergangenheit an, denn Methoden wie Scrum und Co machen unsere Arbeitswelt heterogen, schnell und flexibel.
Was ist digitale Selbstorganisation?
Ein Blick in die Praxis zeigt, dass Digitalität zunehmend dazu führt, dass sich ein traditionelles Verständnis von hierarchischen Organisationsstrukturen verändert und Legitimationsmacht aufgeweicht oder gar umgekehrt wird (vgl. Zeichhardt). Beispiele wurde das CMS System WordPress projektbasiert entwickelt. Es gibt keine Büros, keine festen Arbeitszeiten und interne Kommunikation erfolgt über ein firmeneigenes Chatsystem und Blogs. Jeder einzelne Entwickler war selbstorganisiert. Auch in traditionellen Unternehmen werden Projekte zunehmend durch Tools unterstützt und Teams sind zunehmend verteilt. Und sei es, wenn ein Mitarbeiter vom Homeoffice arbeitet.
Die Steuerbarkeit und Kontrolle wird einerseits für das Management zunehmend erschwert und müssen andererseits durch Selbstorganisation und Vertrauen ersetzt werden. Informationen können in Echtzeit verteilt werden und jeder Mitarbeiter kann mit jedem unabhängig von Ort und Zeit kommunizieren. In diesem virtuellen Raum passieren so viele Interaktionen, dass ein einzelner Manager diese nicht mehr erfassen bzw. die Menge an Daten und Interaktionen nicht mehr auswerten kann. Auch kann bis zur Auswertung dieser Stand wieder veraltet sein. Eine weitere Konsequenz von Beschleunigung ist, dass Aufgaben rapide zunehmen. Man erkennt das an Jira Boards mit mehr als 600 offenen Tasks und überquellenden Lists of Open Points.
Doch auch für den Mitarbeiter nimmt die Notwendigkeit von Selbstorganisation zu. Speziell in orts- und zeitflexibler Arbeit müssen sich Mitarbeiter besser organisieren. Hat früher noch ein Manager alles kontrolliert hat, muss sich ein Mitarbeiter in einem sogenannten virtuellen Raum nun selbst organisieren.
Digitale Selbstorganisation bei mobiler Arbeit und Homeoffice
Homeoffice ist der Traum vieler Angestellter und verspricht maximale Flexibilität in der Arbeit und erspart den Arbeitsweg. Doch speziell die tägliche Arbeit im Homeoffice findet in einem bereits in der Abbildung gezeigten virtuellen Raum statt.
So sagt das Magazin CIO: Allerdings erfordern mobile Arbeitsmodelle ein mehr an Organisation. Betriebsvereinbarungen stecken den rechtlichen Rahmen ab. Das reicht mitunter von der Ausstattung des Home-Office bis zur Heizkostenabrechnung des häuslichen Büros. Informationsveranstaltungen und klare Absprachen zu Beginn des Projektes helfen auch den Mitarbeitern, über Zweifel und Bedenken mit ihren Vorgesetzten zu sprechen. Schließlich beinhalten viele Vereinbarungen auch, wie Angestellte ihre Arbeitszeiten erfassen können und wie sie mit dem Thema Datenschutz umgehen.
Weiterhin ist es nicht möglich wie bereits gewohnt einfach zu Kollegen zu gehen und sich abzustimmen. Im Homeoffice greift man dazu immer auf E-mails, Webmeeting und Skype zurück. Man muss immer schauen sich Informationen, Aufgaben und Kontaktpersonen zu organisieren. Auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes ist dem Mitarbeiter selbst überlassen. Was viele oft nicht bedenken: Auch die eigene Person kann zur Störquelle werden, wenn es an Selbstdisziplin fehlt. Man muss auf der einen Seite produktiv sein und auf der anderen Seite zugleich die Work-Life-Balance nicht vergessen.
Digitale Selbstorganisation in neuen Bürokonzepten
Viele Unternehmen kopieren diese Kaffeehausatmosphäre und übertragen diese in moderne Arbeitswelten, indem sie Begegnungsräume schaffen, die den lebendigen Dialog und den zwanglosen Austausch unter Mitarbeiten aktiveren sollen. Natürlich nicht ohne unternehmerisches Kalkül. Denn aus strategischer Sicht verfolgt ein solches Investment das Ziel, die Mitarbeitermotivation zu steigern und Veränderungsbereitschaft zu erzeugen. Eigeninitiative, innovatives Denken und Selbstorganisation sollen gefördert werden, zum Nutzen der Wertschöpfung und Unternehmensentwicklung (Quelle Produktmanager Blog).
Man merkt bereits in diesem Zitat: Selbstorganisation und Eigeninitiative stehen im Mittelpunkt. Mitarbeiter müssen sich zunehmend bei Flexdesk Konzepten selbst Schreibtische suchen und entscheiden in welchem Teil des Gebäudes sie wo und wie arbeiten. hochkonzentriert, Gruppenmeeting,… man ist immer in Bewegung. Jeder Tag benötigt einiges an Organisation und der stündliche Blick auf den Kalender ist nötig um rechtzeitig von A nach B zu kommen. Ist der Kollege im Homeoffice, brauche ich einen Meetingraum oder eine Websession, will ich heute konzentriert arbeiten, soll ich mir einen Sitzsack im Open Space buchen? All dies bleibt Ihnen überlassen!
Lesetipp: Zeichhardt: Erfolgsfaktor Performance Management
Fazit
Homeoffice, mobile Arbeit und neue Bürokomplexe schaffen digitale Räume, in welchem eine höhere Selbstorganisation notwendig wird. Dies hat zahlreiche Chancen aber fordert eben auch den Mitarbeiter mehr und wird unter dem Begriff der digitalen Selbstorganisation untersucht. Wie läuft es bei Ihnen, sagen Sie es mir in der kleinen Umfrage!
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