Wenn IT-Experten den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, bietet dies einige Vorteile. Hierzu zählen bessere finanzielle Möglichkeiten, größerer beruflicher Erfolg sowie mehr Flexibilität. Außerdem sind selbstständige IT-Experten nicht mehr weisungsgebunden und dementsprechend deutlich unabhängiger. Trotzdem birgt die Selbstständigkeit auch einige Herausforderungen, die unbedingt berücksichtigt werden sollten, damit häufige Fehler vermieden werden können. 

Mangelhafte Vorbereitung zum Start der Selbstständigkeit

Ein häufig von IT-Experten, die sich selbstständig machen möchten, begangener Fehler besteht in einer ungenügenden Vorbereitung. Dabei gilt es insbesondere beim Start der Selbstständigkeit im Rahmen einer sorgfältigen Vorbereitung die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu stellen. Zu einer guten Vorbereitung zählt eine gründliche Recherche sowie Analyse der Marktsituation. Dabei sollte auch eine Prognose zukünftiger Entwicklungen aufgestellt werden, um die Zukunftsfähigkeit der eigenen Selbstständigkeit besser beurteilen zu können. 

Kosten bei der Firmengründung im Blick behalten

Bei jeder Selbstständigkeit entstehen Kosten für die Firmengründung, die unter anderem von der gewählten Rechtsform abhängig sind. Dementsprechend müssen sich IT-Experten zu Beginn der Selbstständigkeit mit den Kosten auseinandersetzen, welche durch die Gründung und den laufenden Betrieb des Unternehmens entstehen. Ein oft begangener Fehler besteht darin, dass die hierdurch entstehenden Kosten nicht ausreichend bedacht werden. Hierzu zählen unter anderem:

Die zu Beginn der Selbstständigkeit anfallenden Kosten können sich schnell summieren und eine Menge Kapital verschlingen. Daher ist es unabdingbar, dass eine detaillierte Kostenkalkulation erstellt wird, welche einen Überblick über alle entstehenden Kosten ermöglicht. Neben dem Gründungsaufwand gilt es auch laufende Kosten wie Marketingbudget, Energie, Miete und unter Umständen benötigte Softwarelizenzen zu berücksichtigen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass keine finanziellen Engpässe auftreten.

Erstellung eines Businessplans

Um einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit hinlegen zu können, sollte ein Businessplan entwickelt werden. Auch wenn IT-Experten sich nicht unbedingt gerne mit finanziellen Themengebieten auseinandersetzen, ist die finanzielle Planung für eine erfolgreiche Selbstständigkeit unabdingbar. Ein Businessplan kann nicht nur bei der Finanzplanung unterstützen, sondern ist auch für die Kapitalbeschaffung von externen Kapitalgebern, wie Banken und Investoren, essenziell. Der Aufbau einer Selbstständigkeit ist mitunter mit großen Kosten verbunden, die in den meisten Fällen nicht allein gestemmt werden können. Banken und Investoren vergeben in der Regel jedoch keinen Kredit, wenn sie das Risiko als zu groß einstufen oder Informationen fehlen. Hier kann der Businessplan Abhilfe schaffen, indem er die finanzielle Situation darlegt und externen Kapitalgebern die Informationen bereitstellt, die sie benötigen. Der Businessplan lässt sich jedoch nicht nur für die finanzielle Planung und die Vorlage bei Banken und Investoren nutzen, sondern auch für die Definition von Zielgruppen, Zielen und zur eigenen Positionierung innerhalb des Marktes. Da der Businessplan als Leitfaden dient, sollte er in regelmäßigen Abständen einer Überprüfung unterzogen und bei Bedarf angepasst werden. Es ist möglich, das Startkapital auf andere Weise einzuwerben und zur eigenen Unternehmenssituation passende Förderprogramme zu finden. Aktuell läuft zum Beispiel das Förderprogramm „Dein Traum“. Selbstständige jeder Branche dürfen sich bewerben und auf diese Weise ein Startkapital von 100.000 Euro gewinnen.

Die Wichtigkeit einer Spezialisierung

Ein weiterer Fehler, den ITler beim Start in die Selbstständigkeit oft machen, besteht darin, sich nicht richtig zu spezialisieren. Eine Spezialisierung auf einen Teilbereich der IT-Branche ist äußerst wichtig, um sich von der Konkurrenz abheben zu können. Fehlt eine klare Spezialisierung, kann dies dazu führen, dass sich IT-Experten nicht von der breiten Masse an anderen Dienstleistern abheben und daher nicht wahrgenommen werden. Das bedeutet, dass nicht ausreichend Kunden akquiriert werden können, was langfristig unausweichlich zu einer gescheiterten Selbstständigkeit führen wird. Dementsprechend sollten IT-Experten überprüfen, in welchem Bereich sie über besondere Fähigkeiten bzw. besonderes Know-how verfügen. Basierend auf ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten sollten sie sich anschließend für eine bestimmte Nische entscheiden. Auf diese Weise lassen sich selbst dann Aufträge gewinnen, wenn ein geringerer Bedarf an Freelancern besteht. 

Rechtliche Absicherung 

Viele IT-Experten machen zu Beginn der Selbstständigkeit den Fehler, dass sie sich nicht ausreichend mit den rechtlichen Aspekten auseinandersetzen, sodass keine ausreichende rechtliche Absicherung besteht. Dementsprechend sollte bereits bei der Unternehmensgründung darauf geachtet werden, dass eine zum eigenen Betrieb passende Rechtsform ausgewählt wird. Auch bei der Erstellung von Verträgen mit Geschäftspartnern und Kunden gilt es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden. Damit es später zu keinen Rechtsstreitigkeiten kommt, sollten alle abgeschlossenen Verträge rechtlich einwandfrei sein. Da ITler in der Regel keine Rechtsexperten sind, ist die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Rechtsanwalt zu empfehlen, der bei der Vertragserstellung unterstützen kann. 

Image: ©Jack Frog_Shutterstock

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