Laut Studien haben seit dem Lockdown um COVID-19 die Meetingzeiten um den Faktor 1,4 zugenommen. Wir sitzen also deutlich länger in Meetings als noch zuvor und seit COVID-19 sind diese fast ausschließlich virtuell. Von Zoom Meeting in Zoom Meeting – ohne Pause – und ständig schauen wir auf den Bildschirm. Es scheint kein Ende zu nehmen und es sind nicht mal 5 Minuten Pause zwischen den Meetings.

Das Zoom Fatigue

„Ich habe morgen eigentlich den ganzen Tag Videokonferenzen – 9-10 Uhr ist das Daily, danach ein Meeting bis 11 und dann noch bis 12 Uhr ein Boardmeeting mit anschließenden Zoom-Lunch-Meeting. Auch Nachmittags habe ich keine Pause mehr und durchgängig Meetings bis 17:30 Uhr.“

Durch Corona steigt die Frequenz, mit der Menschen an Video- und Webkonferenzen teilnehmen. Im Zitat hat die Person von 9-17:30 Uhr keine einzige Minute Pause und muss pausenlos auf einem Bildschirm schauen. Weiterhin wird die Person auch dabei auch dauerhaft mit einer Kamera gefilmt.

Lesetipp: Kamera an oder aus?

Durch die vielen Videokonferenzen kann es zur Erschöpfung kommen. Hierzu gibt es das Wort Zoom Fatigue. Das Wort setzt sich aus zwei Begriffen zusammen:

  • Zoom ist ein Tool zur Durchführung von Videokonferenzen, das viele Unternehmen nutzen.
  • Der Ausdruck fatigue kommt aus dem französischen und bedeutet ins Deutsche übersetzt Ermüdung oder Erschöpfung. 

Generell bezeichnet also Zoom Fatigue die Erschöpfung durch die dauerhafte Teilnahme an Video-Meetings. Da sich diese Erschöpfung nicht nur auf das Produkt Zoom sondern auch alle anderen Tools zur Videokommunikation betrifft spricht man auch von einem Concentration Fatigue. Die Gründe für eine solche Erschöpfung sind:

  • Es besteht fast keine Möglichkeit Pausen einzulegen. Ein Meeting grenzt an das Nächste – in der realen Welt wechselt man zumindest den Meetingraum.
  • Die Tonqualität ist oftmals sehr unterschiedlich und der Kopf muss schnell und oft umschalten. Gleiches gilt für die Bildqualität.
  • Wenn Meetings aufgrund technischer Fehler später starten erhöht dies den Frust der Teilnehmer.
  • Die Umgebung im Video-Meeting lenkt ab – Ein Kind im Hintergrund oder ein cooles Bücherregal – es ist schwer aufmerksam zu bleiben.
  • Je mehr Teilnehmer desto schwieriger ist – das Auge wechselt schnell zwischen den vielen Gesichtern. Das ist schnell ermüdend.
  • In der Standard-Ansicht sieht man den sprechenden Menschen- Permanent wechselt das Bild zwischen Menschen. Besonders für das Auge ist dies anstrengend.

Tipps gegen das Zoom Fatigue

Ich möchte einige Tipps für das Videomeeting geben. Natürlich finden sich auf vielen anderen Seiten schon Empfehlungen und ich möchte deswegen meine zwei persönlichen Tipps im Vorfeld geben und anschließend noch ein paar allgemeine Tipps in Form einer Checkliste geben.

Einfach mal rausgehen

Ich möchte besonders hervorheben, dass man Videomeetings auch mal ohne Video auf dem Balkon durchführen kann oder dabei einen Spaziergang machen kann. Ich habe oftmals mein Jourfix mit einen meiner Vorstände und er macht dabei oft einen kurzen Spaziergang. Ich bin dabei so gut wie immer auf dem Balkon.

Besonders beim informellen Austausch ist dies eine gute Möglichkeit. Ich habe das Glück, dass ich einen Balkon mit über 40 m2 habe, welcher einmal um meine Wohnung herum reicht. So habe ich eine gute Wegstrecke. Ich empfehle Ihnen dazu ein gutes Headset und den Mut einfach mal ein Meeting ohne Video draußen durchzuführen. Wenn Sie Meeting draußen machen, hört man den Wind recht stark Hierzu hilft ein recht günstiger Windschutz für das Headset. Besonders gut bei meinen Jabra75 ist die 12h Akku Laufzeit, 12 Meter Reichweite und die Tatsache, dass ich mich auf Mute schalten kann sobald ich das Headset hochklappe.

Kauftipp: Jabra75 Headset

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Eine Telco kann mithilfe eines Headsets auch nach außen verlegt werden

Mal im Stehen Arbeiten

Weiterhin hilft es sicherlich ein Zoom Meeting generell im Stehen zu absolvieren. Kaufen Sie sich einfach einen Stehtisch. Sie können durch Stehen sogar deutlich flüssiger reden und bleiben eher konzentriert als im Sitzen wo Stimmbänder durch die Sitzhaltung zusammengedrückt werden. Forscher untersuchten sogar 80 Probanden, welche im Stehen arbeiten konnten. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen kognitiver Leistungsfähigkeit und Haltung her. Arbeiten im Stehen erhöht die Produktivität und Leistungsfähigkeit. Tipps dazu ist auch eine Anti-Ermüdungsmatte da besonders 2h Arbeit im Stehen Schmerzen in den Füßen auslösen können.

Kauftipp: Anti-Ermüdungsmatte

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Die Arbeit im Stand ist eine gute Alternative

Weitere Tipps gegen das Zoom Fatigue

  • Aktive Pausen in die Meetings einplanen. Es empfiehlt sich dazu Blocker einzustellen und sich kurz zu bewegen. Auch kann ein Meeting ohne Probleme auch 11.05 oder 11:10 statt 11:00 starten.
  • Machen Sie auch mal ein Meeting ohne Kamera. Das schaltet das Gehirn ab. Meine Empfehlung ist maximal 4h pro Tag mit Kamera.
  • Multitasking vermeiden. Ich weis, dass es stressig ist und bei vielen Meetings Arbeit liegen bleibt – es strengt das Gehirn stark an, wenn Sie noch andere Dinge neben der Konferenz erledigen. Klinken Sie sich auch gerne mal aus einem Meeting aus.
  • Immer Essen und Trinken bereithalten. Sie verhungern sonst buchstäblich im Zoom Meeting.
  • Denken Sie auch an die anderen: Der Hintergrund sollte wenig spektakulär sein. Wenig Elemente – keine grellen Farben. Ein Greenscreen kann auch beim Hintergrund helfen.
  • Die Frequenz der Meeting sollte limitiert werden. Bei diesem Aspekt sollten Unternehmen Richtlinien haben.
  • Und nach der Arbeit: Digital Detox: Schalten Sie das Smartphone und den PC einfach mal ab!
Zoom Auftritt
Ein Greenscreen erlaubt neutrale Hintergründe zu verwenden

Fazit

Zoom Fatigue beschreibt die Ermüdung durch viele Zoom Meetings und ist ein ernstes Problem seit dem Lockdown um COVID-19. Besonders die wenigen Pausen und die Eintönigkeit sind ein großes Problem. Wir sind nicht dafür gemacht so viele Konferenzen über so viele Stunden durchzuführen. Es hilft nur: Verlegen Sie mal ein Meeting nach draußen und vor allem reduzieren Sie die Anzahl der Meetings. Probieren Sie es aus!

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Vor 2022 habe ich zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

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Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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