Im Zuge des Forschungsprojekts habe ich mich mit Autoren und agilen Köpfen ausgetauscht. Heute stelle ich die Ergebnisse des Dialogs mit Dr. Lars Vollmer vor, welcher in diesem Jahr das Buch: Zurück an die Arbeit – wie aus Businesstheatern wieder echte Unternehmen werden veröffentlicht hat. Das Gespräch handelt neben agilen Unternehmen auch vom sogenannten Business Theater und der These: „Es wird zu wenig echte Arbeit vollbracht“. Lesen Sie im Folgendem die Zusammenfassung des Dialogs.
Was sind Agile Unternehmen?
„Agilität ist lebendig“ sagte Lars Vollmer auf die Frage, wie sich Agilität definiert. Agile Unternehmen sind also lebendig. Agile Unternehmen verstehen, dass diese sich in einem komplexen Umfeld befinden und dort Überraschungen existieren. Agile Unternehmen bilden den Markt auch in der Ablauforganisation ab, dass heißt solche Unternehmen verfügen über keine reine Linienorganisation. Vollmer fordert Unternehmen also auf, sich nicht am Erfolg der letzten Jahr festzuhalten, sondern aktiv an der Zukunft zu arbeiten.
Der Hype um Agilität und die digitale Transformation
Agilität ist auch etwas zum Hype geworden, gibt Vollmer zu. Vieles wird einfach agil genannt und ist deswegen modern, stellt Vollmer fest. Agilität erscheint schon fast ein neues Wort für modern geworden zu sein. Genauso wie der Hype um die digitale Transformation. Beides betreiben wir schon sehr lange aber nun hat es durch die Literatur einen tollen neuen Anstrich bekommen, so Vollmer. Doch eins bringt es mit sich:
Es war noch nie so einfach wie heute, schnell und günstig Geschäftsmodelle auszuprobieren.
Dadurch gibt es eine Explosion an Geschäftsmodellen, die den Unternehmen zusetzt. Startups schießen wie Pilze aus dem Boden. Mittlerweile kann sich jeder einfach und günstig ausprobieren.
Business Theater
„Unternehmen spielen Arbeit“, so Vollmer. In seinem Buch spricht er deswegen über ein Business Theater. Wenn wir lediglich der formalen Organisation dienen, dann „spielen wir Arbeit“. Es besteht dann im Unternehmen keine lebendige Struktur sondern eine „unechte Struktur“.
Business Theater ist wie Weihnachten bei Oma. Wir spielen den braven Enkel.
Es ist jedoch nicht einfach aus diesem Business Theater auszubrechen, so Vollmer. Jedoch ist jede Arbeit in diesem Theater keine echte Arbeit. Wir erstellen Berichte, welche niemand liest und absolvieren Jourfixe, welche keinen Wert bringen. Wir optimieren interne Prozesse, welche weder dem Kunden noch den Mitarbeiter etwas nützen. All dies ist keine echte Arbeit, so Vollmer, sondern wir nehmen nur „scheinbar am Unternehmen teil“.
Führung und Management
Aktuell steht die Führung von großen Konzernen wegen „unehrlichem“ Verhalten stark in der Kritik. Vollmer stellt jedoch die Frage: Woher kommt dieses Verhalten? Warum setzt z.B. ein Chef seine Mitarbeiter, welche nicht vollständig ausgelastet sind, für ein anderes Projekt frei. Die Antwort liegt für Vollmer auf der Hand: Hier würde die Organisation die Führungskraft abstrafen, da der Mitarbeiter auf der Kostenstelle bleiben würde aber keine Arbeit mehr für die Abteilung verrichten würde. Vollmer bemängelt damit die alleinige Konzentration auf KPI’s und Prozesse.
Jede Führungskraft handelt vernünftig in der Unvernunft.
Zurück an die Arbeit – Wege zur echten Arbeit
„Jeder möchte arbeiten“, so Vollmer. Unternehmen suchen in vielen Stellenanzeigen agile Mitarbeiter. Jedoch stellt Vollmer fest, dass die Struktur vieler Unternehmen eigentlich diese Agilität konstant abbaut. Der Mitarbeiter, welchen eine solche Stellenanzeige anspricht, fühlt sich dann in seinen Erwartungen enttäuscht und verlässt das Unternehmen schnell wieder oder fügt sich letztendlich seinem Schicksal.
Vollmer fordert deswegen den Abbau solcher Strukturen, welche wenig „echte Arbeit“ beinhalten und sieht „Freiwilligkeit“ als wichtigen Erfolgsfaktor. Ich möchte Lars Vollmer für den spannenden Dialog danken und die Zeit, die er sich für mich genommen hat.
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