Bevor man als Unternehmer den Kauf einer Immobilie für das eigene Unternehmen in Betracht zieht, sollte man eine eingehende Bewertung der wirtschaftlichen Situation vornehmen.

Eine stabile finanzielle Grundlage ist unerlässlich, um die langfristige Tragfähigkeit der Investition zu gewährleisten. Weiterhin ist der Standort ein wesentlicher Faktor, der über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden kann.

Es empfiehlt sich, eine ausführliche Standortanalyse durchzuführen, um die optimale Lage für das Unternehmen zu ermitteln. Faktoren wie die Nähe zu Zulieferern, die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und die Anbindung an Verkehrsinfrastrukturen spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Worauf Unternehmer noch bei der Wahl einer Immobilie achten sollten, wird im Folgenden erläutert.

Bau- und Nutzungsvorschriften prüfen

Nicht weniger bedeutend als die eben schon genannten Punkte ist die Prüfung der Bau- und Nutzungsvorschriften, die für die gewünschte Immobilie gelten. Diese können von Region zu Region unterschiedlich sein, weswegen eine gründliche Recherche unabdingbar ist. Man sollte sicherstellen, dass die geplante Nutzung der Immobilie mit den bestehenden Vorschriften und Gesetzen konform geht.

Ebenfalls muss geklärt werden, ob mögliche Bau- oder Umbaumaßnahmen erlaubt sind und ob sie gegebenenfalls zusätzliche Genehmigungen erfordern. Ein Gartentor nach Maß einzubauen, wird beispielsweise fast nie ein Problem sein, während es bei umfangreichen Umbaumaßnahmen schon anders aussieht. Ein versierter Anwalt oder ein Fachberater kann in diesem Zusammenhang wertvolle Unterstützung bieten.

Finanzierungsmöglichkeiten und steuerliche Aspekte

Der Erwerb einer Unternehmensimmobilie erfordert in der Regel erhebliche finanzielle Ressourcen. Daher ist eine sorgfältige Finanzierungsplanung von großer Bedeutung. Unterschiedliche Finanzierungsmodelle, wie beispielweise klassische Bankkredite, Leasing oder Beteiligungskapital, stehen zur Verfügung, je nach individueller Situation und langfristigen Zielen des Unternehmens.

Man sollte auch die steuerlichen Implikationen eines Immobilienkaufs nicht unterschätzen. Der Erwerb einer Gewerbeimmobilie kann verschiedene steuerliche Vorteile mit sich bringen, dazu zählen unter anderem Abschreibungsmöglichkeiten und die eventuelle Rückerstattung der Mehrwertsteuer. Eine fundierte Beratung durch einen Steuerberater ist hier unerlässlich.

Zustand und Instandhaltung der Immobilie

Beim Kauf einer Immobilie für das Unternehmen spielt der bauliche Zustand eine zentrale Rolle. Es ist ratsam, vor dem Kauf eine umfassende Bewertung durch einen Sachverständigen durchführen zu lassen. Diese Bewertung sollte sowohl die Bausubstanz als auch die technischen Anlagen umfassen, um eventuelle Mängel und notwendige Instandsetzungsmaßnahmen frühzeitig zu erkennen.

Eine ältere Immobilie könnte versteckte Kosten verursachen, die das Budget erheblich belasten könnten. Darüber hinaus sollte man auch die regelmäßigen Instandhaltungskosten berücksichtigen, damit keine unliebsamen Überraschungen das Geschäftsergebnis belasten.

Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten

Bei der Wahl der passenden Unternehmensimmobilie spielt die Flexibilität eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Immobilie sollte nicht nur den aktuellen Anforderungen des Unternehmens gerecht werden, sondern auch zukünftiges Wachstum und mögliche Änderungen in der Geschäftstätigkeit berücksichtigen.

Es ist sinnvoll, bereits im Vorfeld mögliche Erweiterungspläne oder Anpassungen der Nutzungsart zu bedenken. Eine flexible Raumaufteilung oder die Möglichkeit, die Immobilie durch Anbauten zu erweitern, können hierbei entscheidende Vorteile bieten.

Rechtliche Absicherung und Vertragsgestaltung

Ein wesentlicher Aspekt beim Kauf einer Unternehmensimmobilie ist die rechtliche Absicherung. Vor Abschluss des Kaufvertrages sollte man sämtliche Vertragsbedingungen genau prüfen. Es ist ratsam, einen Fachanwalt für Immobilienrecht hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass keine nachteiligen Klauseln übersehen werden.

Die Eintragung ins Grundbuch und die Sicherstellung der Lastenfreiheit sind weitere entscheidende Schritte, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Ein gut ausgearbeiteter und rechtlich fundierter Kaufvertrag ist die Grundlage für eine erfolgreiche Immobilientransaktion.

Fazit

Der Kauf einer Immobilie für das eigene Unternehmen ist eine komplexe und weitreichende Entscheidung, die gründliche Vorbereitung und fachkundige Beratung erfordert. Vom Standort über die Finanzierungsplanung bis hin zur rechtlichen Absicherung gibt es zahlreiche Aspekte, die sorgfältig bedacht werden müssen. Mit der richtigen Strategie und professioneller Unterstützung kann man jedoch eine solide Basis für zukünftiges Wachstum schaffen.

Bild: https://unsplash.com/de/fotos/ein-sehr-hohes-gebaude-mit-vielen-fenstern-43wXeEb5xLw

Author

Hannah hat bis 2017 digitales Marketing studiert und schrieb ihre Masterarbeit über die Digitale Transformation in Unternehmen mit Betreuung durch Agile Unternehmen. Seitdem schreibt sie regelmäßig Gastartikel und unterstützt das Projekt. Hannah arbeitet seit 2018 als Organisationsentwicklerin in einem großen DAX-Konzern.

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