Ich biete seit 3 Jahren eine Telefonsprechstunde an und tausche mich regelmäßig mit Studenten aus, teilweise rufen mich bis zu 12 Studenten im Monat an und stellen mir ihre Fragen. Ich finde das sehr gut und helfe gerne. Da ich nur einer begrenzten Anzahl von Studenten pro Monat helfen kann, gieße ich die häufigsten Fragen in Blogartikel. In diesem Artikel möchte ich mich einer sehr häufig gestellten Frage widmen: “Was kommt eigentlich in die Grundlagen und was in die Literaturanalyse?“

Die Grundlagen schaffen eine Basis für den Leser und ist wie ein Lexikon

Die Grundlagen sind das Fundament der Arbeit und erklären die wichtigsten Begriffe ohne Bezug zur Forschungsfrage. Sie müssen als im ersten Schritt überlegen welche Begriffe Sie aufnehmen wollen. Ich empfehle immer die Begriffe aus Titel und Forschungsfrage zu nehmen. Bspw: Auswirkungen der Digitalisierung auf KMU mit Fokus auf wissensintensiven Dienstleisten – sollte die Wörter Digitalisierung, KMU und Wissensarbeit enthalten. Nun können Sie noch oft verwendete Begriffe in der Arbeit wie z.B. Scrum aufnehmen. Weiterhin sollten Sie alle verwendeten Forschungsmethoden definieren (Erklärung, Vor- und Nachteile).

Wichtig: Ziel ist, dass Sie dem Leser ein Basis geben, dass er Ihre Arbeit verstehen kann. Sie müssen keine Literaturanalyse durchführen sondern den Leser wie in einem Lexikon die Begriffe und Forschungsmethoden völlig allgemeingültig erklären.

Sie können sich den Aufbau wie eine Wikipediaseite bzw. ein Lexikon wie das Gabler Lexikon vorstellen. Z.B. wollen Sie Arbeit erklären. Hier hat das Gabler Lexikon schon den Begriff sehr gut aus allen Ecken und Enden beleuchtet. Zitieren Sie den Artikel, mischen Sie noch 2-3 Quellen dazu und schon haben Sie den Begriff sinnvoll erläutert. Ähnlich ist auch auch Bei Forschungsmethoden. Ich empfehle bei Begriffe 1-2 Seiten pro Begriff und bei Forschungsmethoden 2-3 Seiten.

Zeigen Sie in den Seiten, was der Begriff in verschiedensten Kontexten bedeutet und beenden Sie jedes Unterkapitel mit: In dieser Arbeit wird der Begriff als XY verstanden oder bei Forschungsmethoden: Es gibt zahlreiche Wege eine Literaturanalyse durchzuführen. In dieser Arbeit wird die Methodik von Webster und Watson bevorzugt. Ich empfehle die Arbeit so aufzubauen (Kapitel 1 ist die Einleitung):

Kapitel 2: Forschungsmethodische Grundlagen mit Unterkapiteln
2.1 Grundlagen der empirischen Forschung
2.2 Literaturanalyse
2.3. Experteninterviews
2.4. Qualitative Befragung

Kapitel 3: Begriffliche Grundlagen
2.1 KMU
2.2. Digitalisierung
2.3 Wissensarbeit

Wichtig: Natürlich müssen Sie dafür auch eine kleine Literatursuche bei Google und Datenbanken machen. Aber diese ist weitaus weniger ausführlich wie die Hauptanalyse. Sie müssen nur den Begriff ohne Bezug zur Forschungsfrage sinnvoll definieren.

Die Literaturanalyse untersucht verschiedenste Inhalte und hat ein genaues Vorgehen

Durch eine Suche in akademischen Datenbanken mithilfe von Suchstrings werden ähnliche Ergebnisse und Herangehensweisen beschrieben, zusammengefasst, bewertet, geklärt und integriert (Fettke 2006). Dadurch wird zwar primär kein neues Wissen generiert, dies kann jedoch dabei helfen, das bereits vorhandene Wissen zu strukturieren und darauf aufzubauen. Das Vorgehen beinhaltet die Literatursuche, Literaturauswertung und die Analyse und Interpretation im Kontext der Forschungsfrage.

Eine Literaturanalyse folgt einen genauen Vorgehen wie z.B.

Sie zeigen also genau auf, wie Sie Literatur gesucht haben und werten nur im Kontext der Forschungsfrage sinnvolle Inhalte aus. Ich habe bereits einen großen Artikel dazu geschrieben, welche ich als Lesetipp anhänge.

Lesetipp: Literaturanalyse

Fazit

Sie merken, dass die Grundlagen wie der Name schon sagt ein Fundament liefern und nichts direkt mit der Forschungsfrage zu tun haben, sondern eine Basis legen, dass jemand in der Lage ist Ihre Arbeit zu verstehen. Die Literaturanalyse folgt dagegen einen genauen Schema und liefert an die Forschungsfrage angepasst Erkenntnisse.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/bibliothek-studium-der-1822683/

Gibt es noch Fragen?

Falls es noch Fragen gibt, habe ich zwei Tipps. Ich habe meine Erfahrung aus 5 Jahren in der Betreuung von Abschlussarbeiten im Buch: "Empfehlungen für die Bachelor- und Masterarbeit" zusammengefasst. Dieses gibt es bei Springer und Amazon seit August 2020. Das Buch ist ein offizielles Fachbuch und kann damit zitiert werden. Weiterhin können Sie mich gerne mal anrufen. Hierzu einfach im Buchungssystem nach einen freien Termin schauen. Ich nehme mir jeden Monat einige Stunden Zeit um Studenten zu helfen.

Tipp: Ich vergebe auch über den Blog eine gratis Zertifizierung zum Digital & Agile Practioner!

Ansonsten vernetzen Sie sich gerne mit mir auf Xing, LinkedIn oder dem wissenschaftlichen Netzwerk Researchgate.

Genderhinweis: Seit Anfang 2022 achte ich darauf, dass ich immer genderneutrale Formulierungen verwende. Ich habe zur leichteren Lesbarkeit die männliche Form verwendet. Sofern keine explizite Unterscheidung getroffen wird, sind daher stets sowohl Frauen, Diverse als auch Männer sowie Menschen jeder Herkunft und Nation gemeint. Lesen Sie mehr dazu.

Rechtschreibung: Ich führe diesem Blog neben dem Job und schreibe viele Artikel in Bahn/Flugzeug oder nach Feierabend. Ich möchte meine Gedanken und Ansätze als Empfehlungen gerne teilen. Es befinden sich oftmals Tippfehler in den Artikeln und ich bitte um Entschuldigung, dass ich nicht alle korrigieren kann. Aber Sie können mir helfen: Sollten Sie Fehler finden, schreiben Sie mich gerne an! Lesen Sie mehr dazu.

Author

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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