Die Design Science ist ein problemlösungsorientierter Ansatz und hat seinen Ursprung eigentlich in der Ingenieurswissenschaft. Die Vorgehensweise ist, dass Sie ein Problem durch Entwicklung eines Prototypen lösen. Die Aktionsforschung ist die Lösung eines Problems durch Beobachtung, Aktion und Evaluation. Die Aktionsforschung ist ebenfalls ein solcher Ansatz und hat ebenfalls das Ziel Probleme zu lösen. Dies passiert durch eine Analyse, Aktion, Evaluierung und Anpassung in verschiedenen Iterationen. Die Aktionsforschung habe ich in jüngster Zeit besonders für die Prüfung von Theorien in der Praxis gesehen, allerdings kann diese auch für Prototypen verwendet werden. Oftmals lehnen Betreuer die Design-Science Methodik gerne ab, da diese noch umstritten und US-Amerikanisch geprägt ist. Es empfiehlt sich dann die Aktionsforschung zu verwenden.

Beide Methoden stellen eine Konterart zur klassischen Forschung vor. Sie nehmen konkrete eingriffe in die Umwelt vor und nutzen neue Methoden um Probleme zu lösen. Die eigentlich Forschung ist nicht die Datenerhebung sondern der Weg zur Lösung oder Entwicklung des Prototypen. Dies ist gleichzeitig aber auch die große Kritik: Sie produzieren recht subjektiv und stark auf ein Problem zugeschnitten eine Lösung.

In der Wirtschaftsinformatik wird es in der Regel dazu verwendet einen Softwareprototypen zu entwickeln. Sollten Sie Software programmieren, dann kann der Ansatz sinnvoll sein. 

Vorgehen der Methoden

Design Science besteht aus zwei Prozessen: „Build“ (Erzeugen) und „Evaluate“ (Evaluieren). Hintergrund ist die Erstellung eines Prototypen oder eine Software. Vor der Durchführung der Design Science sollten Sie noch ein Systemkonzept und die Testumgebung planen. 

Beispiel der Design Science

Im diesem Beispiel der Abbildung wollen wir eine Software zur Messung von Serviceinnovationen entwickeln, was meine Bachelorarbeit war. Wichtig ist nicht der Prototyp sondern der Weg dorthin. Also der Suchprozess zur Lösung. Die Design Science kann übrigens eine kleine Literaturanalyse im Vorfeld beinhalten, falls nötig. Die Abbildung zeigt, dass das Vorgehen oftmals verschiedene Iterationen enthält. In Bachelorarbeiten erlebe ich allerdings oft, dass es sich um nur eine Iteration handelt.

Um die Software zu evaluieren sollten Sie ein weiteres Verfahren wie Interview oder Befragungen kombinieren. So kann die Lösungskompetenz des Prototypen sichergestellt und Feedback gesammelt werden. Sie gehen dabei in der Regel in Iterationen vor: Prototyp -> Feedback -> Prototyp -> Feedback etc.

Fazit

Ganz klar eignen sich beide Methoden sehr gut, wenn Sie einen Prototypen oder Software in der Abschlussarbeit entwickeln wollen. Kritik liegt in der „Hands-on“ Mentalität des Ansatzes als wenig definierter Wissenschaftler und eher praktischer Ansatz. Einige Forscher lehnen die Methodik Design Science deswegen ab. Ich empfehle dann die eher etablierte Aktionsforschung zu präferieren.

Beide Methoden haben das Ziel Probleme durch Analyse, Aktion, Evaluierung und Anpassung in verschiedenen Iterationen zu lösen. Eine Alternative könnte bei der Aktionsforschung auch in der Prüfung von Theorien in der Praxis durch einen Prototypen verwendet werden.

Für versierte Programmierer ist die Erstellung von Software ein guter Weg um in der Abschlussarbeit von klassischen Forschungsmethoden wegzukommen und ebenfalls etwas „zum anfassen“ zu erschaffen aber trotzdem eine wissenschaftliche Methode anzuwenden.

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/jung-bibliothek-studium-der-1822682/

Gibt es noch Fragen?

Falls es noch Fragen gibt, habe ich zwei Tipps. Ich habe meine Erfahrung aus 5 Jahren in der Betreuung von Abschlussarbeiten im Buch: "Empfehlungen für die Bachelor- und Masterarbeit" zusammengefasst. Dieses gibt es bei Springer und Amazon seit August 2020. Das Buch ist ein offizielles Fachbuch und kann damit zitiert werden. Weiterhin können Sie mich gerne mal anrufen. Hierzu einfach im Buchungssystem nach einen freien Termin schauen. Ich nehme mir jeden Monat einige Stunden Zeit um Studenten zu helfen.

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Author

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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