Die globale Wirtschaft befindet sich seit einiger Zeit in einem schwierigen Zustand, der von einigen als mögliche Rezession bezeichnet wird. Diese wirtschaftliche Unsicherheit hat viele Unternehmen dazu veranlasst, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Kosten zu senken und ihre Gewinne zu stabilisieren. Eine solche Maßnahme ist die Entlassung von Mitarbeitenden.

Start schon in den letzten Jahren

In den letzten Jahren haben einige große Unternehmen wie Deutsche Bank, Boeing und Uber Massenentlassungen angekündigt. Die Gründe für diese Entlassungen sind unterschiedlich, aber oft haben sie mit der Notwendigkeit zu tun, Kosten zu senken oder Geschäftsstrategien zu ändern. Die Entlassung von Mitarbeitenden ist jedoch keine einfache Entscheidung, da sie die betroffenen Mitarbeitenden und ihre Familien belasten kann.

Die COVID-19-Pandemie hat die wirtschaftliche Situation verschärft und dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit einschränken oder ganz einstellen mussten. Viele Branchen wie Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel waren besonders betroffen. Unternehmen, die in diesen Branchen tätig sind, haben daher möglicherweise Schwierigkeiten, ihre Mitarbeitenden zu halten und sind gezwungen, Entlassungen durchzuführen. Nun kommen auch Lieferengpässe und der schreckliche Krieg in der Ukraine sowie für viele Unternehmen der Rückzug aus dem russischen Markt.

Entlassungen auf breiter Ebene

Die Wirtschaftslage in Deutschland hat in den letzten Monaten zu einem Anstieg von Entlassungen in verschiedenen Branchen geführt. Eine Reihe von Unternehmen haben Personalabbau angekündigt, um Kosten zu senken und die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Zu den Betroffenen Unternehmen gehören beispielsweise die Modehändler H&M und Zara. H&M rechnet mit 1500 abgebauten Stellen, Zara mit 1000. Im Falle Peek & Cloppenburg wurde diesen Monat sogar Insolvenz angemeldet. 

Auch die Automobilindustrie ist betroffen. Opel will 2100 Stellen streichen. Der Automobilkonzern Audi rechnet mit 9500 Stellen bis 2025. Der Onlinehändler Otto rechnet mit 700 gestrichenen Stellen. Die Optikerkette Fielmann nennt keine genaue Zahl, es handelt sich jedoch wohl um hunderte Stellen. 

Entlassungen auch in der IT

In den letzten Jahren hat sich die IT-Branche als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren weltweit etabliert. Unternehmen wie Apple, Tesla und Amazon konnten in diesem Bereich enormes Wachstum verzeichnen. Zum Beispiel hat Apple seinen Umsatz von 2015 bis 2022 um fast das Doppelte gesteigert und sein Aktienkurs ist von 30,48 auf 173,16 Dollar gestiegen. Tesla hat in diesem Zeitraum einen noch größeren Anstieg erfahren, mit einem Aktienkursanstieg von 17,50 auf 353,60 Dollar und einem Umsatzwachstum, das sich verfünffacht hat. Amazon hat ebenfalls beeindruckende Zahlen vorzuweisen, mit einem Anstieg des Aktienkurses von 32,10 auf 153,37 Dollar und einem Umsatzwachstum von mehr als 200% in den letzten sieben Jahren. Es ist kein Wunder, dass die IT-Branche als eine der führenden Wirtschaftssektoren angesehen wird.

Trotz des beeindruckenden Wachstums der IT-Branche in den letzten Jahren scheint die Branche nun auch von der aktuellen Wirtschaftskrise betroffen zu sein. Amazon und Google haben beide in den letzten Monaten Entlassungen angekündigt, wobei Amazon rund 18000 Mitarbeitende und Google 12000 entlassen hat. Auch Start-ups wie N26, Uber und Gorillas haben Entlassungen angekündigt, während andere wie WeWork und Quibi komplett gescheitert sind.

WeWork, ein Unternehmen, das Büroflächen vermietet, musste aufgrund von finanziellen Problemen schließen und Quibi, ein Streaming-Unternehmen, hat den Betrieb nach nur sechs Monaten eingestellt. Diese Pleiten zeigen, dass selbst die am schnellsten wachsenden Unternehmen in der IT-Branche nicht immun gegen wirtschaftliche Herausforderungen sind.

Insgesamt scheint es, dass der IT-Markt, der jahrelang ein ungebremstes Wachstum verzeichnete, nun mit den Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftskrise konfrontiert wird.

Konsolidierung der IT

Die IT-Branche umfasst nicht nur IT-Unternehmen, sondern auch zahlreiche andere Branchen, die IT-Dienstleistungen und Waren beziehen. Aufgrund der Sparmaßnahmen in vielen Unternehmen haben auch diese Kunden ihre Bestellungen zurückgefahren, was sich auf die IT-Unternehmen auswirkt. Obwohl die IT-Branche weniger hart von der aktuellen Wirtschaftskrise betroffen ist als anderen, sind die Sparmaßnahmen spürbar und führen auch hier zu Konsolidierungen und Entlassungen.

Trotzdem gehört sie immer noch zu den Sektoren mit dem höchsten Wachstumstempo und wird auch weiterhin wachsen. Allerdings ist es jetzt wichtiger denn je, dass die Unternehmen ihre Rentabilität im Auge behalten und nicht nur auf Wachstum setzen. In der Vergangenheit gab es oft nur einen Weg: steil nach oben. Doch jetzt müssen die Unternehmen ihre Strategie anpassen und die richtigen Weichen stellen, um weiterhin erfolgreich zu sein.

Es ist wichtig zu betonen, dass die IT-Branche auch in Zeiten der Wirtschaftskrise eine der wichtigsten bleibt, die unser Leben und Arbeiten revolutioniert hat und weiterhin revolutionieren wird. Die aktuellen Herausforderungen müssen als Chance verstanden werden, um die Branche zu stärken und nachhaltig zu gestalten.

Fazit

Die Angst bleibt. Aufgrund von Krieg, Inflation, Pandemie und einem schwachen Markt, wird die Insolvenzrate und das Abbauen von Stellen allgegenwärtig bleiben, wenn nicht sogar im Ausmaß wachsen. Unternehmen müssen jetzt klug, schnell und nachhaltig reagieren, um das Schlimmste zu verhindern. Die Frage ist nicht, ob ein Unternehmen mit den jetzigen Ereignissen kämpfen muss, sondern wann.

Image: https://pixabay.com/de/photos/kündigung-abmahnung-arbeitslos-2473879/

Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen