Nachhaltigkeit liegt im Trend. Doch zum einen ist längst nicht alles grün oder umweltfreundlich, was als solches bezeichnet wird. Zum anderen nutzen viele Unternehmen ihr Potenzial nicht einmal im Ansatz aus, verwenden die „Grüne Masche“ aber dennoch als Marketingstrategie. Dabei sind die nötigen und wichtigen Änderungen oftmals einfacher und einträglicher als gedacht.

Die Macht der Kleinigkeiten – genaues Hinschauen lohnt sich

Vom hochwertigen Recyclingpapier im modernen und energieeffizienten Drucker bis zum Verzicht auf Wegwerfgeschirr lässt sich bereits im Büro mit kleinen Änderungen viel erreichen. Die Überprüfung des Bürobedarfs wird oftmals jedoch gar nicht berücksichtigt oder es wird ihr nicht die ausreichende Beachtung geschenkt. Selbst in einem „papierlosen Büro“ spielt sie jedoch eine entscheidende Rolle. Einmal ausgedruckt lassen sich Informationen und Daten beispielsweise mehrfach durchlesen und bearbeiten, ohne dabei stundenlang vor einem Monitor zu sitzen, Strom zu verbrauchen, die Augen zu strapazieren und auf Technik angewiesen zu sein Es gilt bei der Nachhaltigkeit im Unternehmen und im Leben daher immer, die Vorzüge und Nachteile genau gegeneinander abzuwägen.

Ähnlich verhält es sich bei den Änderungen, die sich in der modernen Arbeitswelt ergeben und gegen die sich Unternehmer oftmals wehren. Verhandlungen über die Arbeit im Homeoffice ziehen sich unsinnig lange hin. Das gilt selbst dann, wenn die Angestellten problemlos zu 100 Prozent alles in Telearbeit oder aus der eigenen Wohnung erledigen können. Grün und nachhaltig ist das nicht. Ebenso wenig wie finanziell angeraten. Wer Arbeitnehmer ins Büro zwingt, erzwingt damit auch eine unnötige Belastung des Klimas. Mit jeder Fahrt leiden die Umwelt, das Budget und die Mitarbeiterbindung. Oftmals nur, weil sich die angemieteten Büroräume „rechnen sollen“ oder sich Vorgesetzte ein höheres Maß an Kontrolle und Effizienz versprechen. Weniger oder gar keine Räume anzumieten, ist in jedem Fall günstiger und umweltschonender. Eine Kontrolle ist auch bei Präsenz nicht vollständig möglich, wohl aber durch die Überprüfung der Leistung und der Erreichbarkeit. Wer an diesem Punkt ankommt, kann das grüne Potenzial des Unternehmens ausschöpfen und daraus eine Win-win-win-Situation kreieren.

Die Gefahren des Greenwashings und die Vorzüge von Green It

Ist das Greenwashing einmal aufgedeckt, leidet das Image der Firma immens. Social Media sei Dank verbreiten sich die Nachrichten schnell und umfassend, tauchen nicht nur kurzzeitig, sondern dauerhaft bei jeder Suchanfrage auf. Aufgrund der schnelllebigen Zeit und der signifikanten Konkurrenz ist das mehr als kritisch. Sich mit den Federn der Nachhaltigkeit zu schmücken, ohne wahrhafte Transparenz und Konsequenz, ist schädlich für das Ansehen und die Kundenbindung. Es kann sogar bis zum Boykott führen.

Eine präzise Auflistung der möglichen und durchgeführten Methoden bietet sich im Gegensatz zum problematischen Greenwashing an. Wird ausschließlich recyceltes Papier eingesetzt und nur dann etwas ausgedruckt, wenn es eine umweltfreundliche Ersparnis darstellt? Wird auf große Büroräume verzichtet, weil vieles im Homeoffice erledigt werden kann? Wurden die Verpackungen umgestellt, Solarpaneele auf dem Dach angebracht oder wird nur noch zweimal wöchentlich versendet, um Abgase einzusparen? Können einige Methoden nicht umgesetzt werden, weil der Service oder das Produkt dadurch nicht möglich sind? Offen mit der Wahrheit umzugehen und gleichzeitig aufzuzeigen, was realisiert wird, ist authentisch und damit finanziell und langfristig die beste Wahl. Green It kann als indirektes Marketing dienen, spart oftmals Kosten und lohnt sich dadurch in mehrfacher Hinsicht.

Autor

Nach ihrem Studium im Jahr 2017 hat Anna eine Karriere in einer großen Unternehmensberatung im Bereich Organisationsentwicklung begonnen. Sie beschäftigt sich intensiv mit Veränderungsprozessen und dem Coaching von Mitarbeitenden im Change-Management.

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