OneDrive & SharePoint: Datenschutz-Herausforderungen in der Cloud

One Drive Data protection

Cloud-Speicherlösungen wie OneDrive und SharePoint gehören zu den meistgenutzten Diensten von Microsoft 365. Unternehmen und Privatnutzer setzen sie ein, um Dokumente zu speichern, zu teilen und gemeinsam zu bearbeiten. Doch wie sicher sind diese Cloud-Dienste tatsächlich? Dieser Artikel beleuchtet die Datenschutzherausforderungen, Schutzmechanismen und Compliance-Tools sowie Risiken durch externe Freigaben und möglichen Datenabfluss.

Wie sicher sind Microsofts Cloud-Speicherlösungen?

Microsoft betont, dass OneDrive und SharePoint hohe Sicherheitsstandards bieten. Die Daten werden während der Übertragung (TLS-Verschlüsselung) und im Ruhezustand (AES-256-Verschlüsselung) geschützt. Zudem setzt Microsoft auf redundante Rechenzentren, um Ausfälle zu vermeiden.

Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen bleiben Datenschutzfragen bestehen:

  • Datenspeicherung in den USA: Viele Unternehmen bevorzugen eine Speicherung innerhalb der EU, um DSGVO-Vorgaben einzuhalten. Microsoft bietet zwar europäische Rechenzentren, doch durch den Cloud Act können US-Behörden unter bestimmten Bedingungen dennoch Zugriff auf Daten erhalten.
  • Automatische Synchronisation: Nutzer können OneDrive und SharePoint auf mehreren Geräten synchronisieren. Dies erhöht die Produktivität, birgt aber auch das Risiko, dass sensible Daten auf unsichere Geräte übertragen werden.
  • Schwachstellen bei Zugriffskontrollen: Fehlerhafte Konfigurationen oder unzureichende Berechtigungsvergaben können dazu führen, dass unbefugte Personen Zugriff auf vertrauliche Dokumente erhalten.

Schutzmechanismen und Compliance-Tools

Microsoft bietet eine Reihe von Sicherheits- und Compliance-Funktionen, um Unternehmen beim Datenschutz zu unterstützen:

  1. Microsoft Purview (ehemals Compliance Center)
    • Bietet Datenschutzberichte und Überwachungsfunktionen.
    • Ermöglicht die automatische Klassifizierung und Kennzeichnung sensibler Daten.
  2. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
    • Reduziert das Risiko unbefugter Zugriffe, indem zusätzlich zur Passworteingabe ein zweiter Sicherheitsfaktor erforderlich ist.
  3. Richtlinien für den bedingten Zugriff
    • Unternehmen können festlegen, unter welchen Bedingungen ein Zugriff erlaubt ist (z. B. nur von bestimmten IP-Adressen oder Geräten aus).
  4. Microsoft Defender für Cloud-Apps
    • Überwacht die Nutzung von Cloud-Diensten und erkennt ungewöhnliche Aktivitäten, z. B. Massen-Downloads oder Anmeldeversuche aus unsicheren Regionen.
  5. Verschlüsselung und Zugriffskontrollen
    • Administratoren können Richtlinien für die Datennutzung festlegen, z. B. den Download sensibler Dateien auf private Geräte verhindern.

Trotz dieser Schutzmaßnahmen bleibt eine Schwachstelle: die Nutzer selbst. Fehlerhafte Freigaben oder unsichere Passwörter können Datenschutzrisiken erhöhen.

Risiken durch externe Freigaben und Datenabfluss

Eine der größten Herausforderungen bei OneDrive und SharePoint ist der ungewollte Datenabfluss, insbesondere durch externe Freigaben:

  • Zu weitreichende Berechtigungen: Oft werden Dateien mit „Jeder mit dem Link“ freigegeben, ohne Einschränkungen beim Zugriff. Dies kann dazu führen, dass sensible Daten in falsche Hände geraten.
  • Unkontrollierte Weitergabe von Links: Ein geteilter Link kann leicht kopiert und weitergegeben werden, was eine Kontrolle über die Daten erschwert.
  • Mitarbeiterwechsel: Ehemalige Mitarbeiter könnten weiterhin Zugriff auf freigegebene Dokumente haben, wenn Berechtigungen nicht regelmäßig überprüft werden.

Maßnahmen zur Minimierung des Datenabfluss-Risikos

Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von Datenverlust zu reduzieren:

  • Freigabe- und Zugriffsbeschränkungen aktivieren (z. B. „Nur für bestimmte Personen“ anstatt „Jeder mit dem Link“).
  • Externe Freigaben regelmäßig überprüfen und abgelaufene Links deaktivieren.
  • Datenverluste durch DLP-Richtlinien verhindern, indem z. B. der Versand sensibler Dateien an externe Empfänger blockiert wird.
  • Schulungen für Mitarbeiter durchführen, um ein Bewusstsein für Datenschutzrisiken zu schaffen.

Fazit

Microsofts Cloud-Speicherlösungen bieten eine hohe Sicherheit und zahlreiche Datenschutzfunktionen. Dennoch gibt es Risiken, insbesondere durch den Cloud Act, fehlerhafte Freigaben und unzureichende Zugriffskontrollen. Unternehmen sollten daher technische Schutzmaßnahmen mit klaren Sicherheitsrichtlinien kombinieren, um Datenlecks und Compliance-Verstöße zu vermeiden.

Image: https://pixabay.com/illustrations/security-professional-secret-5199236

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