Windows 11 bringt nicht nur eine modernisierte Benutzeroberfläche, sondern auch erhebliche Sicherheitsverbesserungen. Microsoft hat das Betriebssystem speziell für eine Zero-Trust-Umgebung entwickelt, um Bedrohungen besser abzuwehren. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Sicherheitsfunktionen von Windows 11, die Vorteile gegenüber Windows 10 und Empfehlungen für Unternehmen und Administratoren.
Überblick über Windows 11 Sicherheitsfunktionen
Windows 11 setzt neue Maßstäbe in der IT-Sicherheit. Zu den wichtigsten Sicherheitsfunktionen gehören:
1. Virtualization-Based Security (VBS)
VBS nutzt Hardware-Virtualisierung, um sensible Systembereiche in einer isolierten Umgebung auszuführen. Dadurch wird verhindert, dass Schadsoftware direkt auf den Kernel zugreift. Besonders wichtig ist VBS für Funktionen wie:
- Credential Guard: Schützt Anmeldeinformationen vor Diebstahl durch Malware.
- Hypervisor-Protected Code Integrity (HVCI): Stellt sicher, dass nur signierter und vertrauenswürdiger Code ausgeführt wird.
2. Trusted Platform Module (TPM) 2.0
Windows 11 setzt TPM 2.0 als Mindestanforderung voraus. Dieses Hardware-Sicherheitsmodul bietet:
- Bessere Verschlüsselung von Daten und Passwörtern
- Schutz gegen Brute-Force- und Man-in-the-Middle-Angriffe
- Sichere Speicherung von kryptografischen Schlüsseln
TPM 2.0 ist ein entscheidender Faktor für die verbesserte Sicherheit von Windows 11.
3. Smart App Control
Diese Funktion nutzt künstliche Intelligenz, um Anwendungen zu klassifizieren. Smart App Control verhindert, dass nicht vertrauenswürdige oder potenziell schädliche Anwendungen ausgeführt werden. Vorteile sind:
- Blockierung von unbekannter oder unsignierter Software
- Schutz vor Ransomware und Malware
- Erhöhte Sicherheit für Endnutzer und Administratoren
Vorteile gegenüber Windows 10
Windows 11 bietet gegenüber Windows 10 mehrere Sicherheitsvorteile:
- Standardmäßig aktivierte Sicherheitsfunktionen: Während viele Sicherheitsfeatures in Windows 10 optional waren, sind sie in Windows 11 von Anfang an aktiviert.
- Bessere Integration von Hardware-Sicherheit: Die Anforderungen an TPM 2.0 und Secure Boot machen es Angreifern schwerer, das System zu kompromittieren.
- Verbesserte Schutzmechanismen gegen moderne Bedrohungen: Funktionen wie VBS und HVCI sind tief im System verankert und erschweren Malware-Angriffe.
- Optimierte Sicherheit für hybride Arbeitsmodelle: Windows 11 wurde mit Blick auf Cloud-Sicherheit entwickelt und bietet eine bessere Integration mit Microsoft 365 Defender.
Empfehlungen für Unternehmen und Administratoren
Um die Sicherheitsvorteile von Windows 11 optimal zu nutzen, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen umsetzen:
1. Hardware-Kompatibilität prüfen
Nicht alle älteren Geräte unterstützen TPM 2.0 oder VBS. Unternehmen sollten vor einer Migration ihre Hardware-Infrastruktur überprüfen.
2. VBS und HVCI aktivieren
Diese Funktionen bieten einen starken Schutz gegen Kernel-Angriffe und sollten in Unternehmen standardmäßig aktiviert werden.
3. Smart App Control nutzen
Administratoren sollten die Smart App Control-Funktion konfigurieren, um unerwünschte Software zu blockieren und das Risiko durch unsichere Anwendungen zu minimieren.
4. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) einführen
Die Kombination aus Windows Hello (biometrische Anmeldung) und MFA verbessert die Sicherheit von Benutzerkonten erheblich.
5. Regelmäßige Updates und Patch-Management
Windows 11 erhält kontinuierliche Sicherheitsupdates. Ein strukturierter Update-Prozess hilft, bekannte Schwachstellen schnell zu schließen.
Fazit
Windows 11 bringt signifikante Sicherheitsverbesserungen gegenüber Windows 10. Durch Virtualization-Based Security, TPM 2.0 und Smart App Control wird das Betriebssystem widerstandsfähiger gegen moderne Cyberangriffe. Unternehmen und Administratoren sollten die neuen Sicherheitsfunktionen aktiv nutzen, um ihre IT-Infrastruktur bestmöglich zu schützen.
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