Wie sich agile Prinzipien in handwerkliche Praxis übertragen lassen – Beispiel Signfex

Agile ausschreibung

Agile Prinzipien stammen ursprünglich aus der Softwareentwicklung, haben sich aber längst in vielen Branchen etabliert. Zu den bekanntesten agilen Prinzipien zählen: Kundenzentrierung, iterative Entwicklung, kontinuierliches Feedback, transparente Kommunikation und die Fähigkeit zur schnellen Anpassung an Veränderungen. Gerade im Handwerk eröffnet dieser Ansatz spannende Möglichkeiten: Denn Betriebe stehen vor der Herausforderung, ihre traditionellen Stärken mit modernen Erwartungen zu verbinden – von digitaler Kommunikation bis zu effizienteren Abläufen. Unternehmen, die agile Denkweisen in ihre Praxis übertragen, können sich dadurch zukunftsfähig aufstellen. Aber wie können traditionelle Handwerksbetriebe agile Prinzipien etablieren und davon profitieren?

Warum Agilität auch für das Handwerk interessant ist

Das Handwerk ist traditionell stark von manuellen Fähigkeiten, Präzision und Erfahrung geprägt. Gleichzeitig verändert sich das Umfeld rasant: Kunden erwarten schnelle Angebote, transparente Prozesse und digitale Services. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der die Betriebe zwingt, vorhandene Ressourcen effizient einzusetzen und Mitarbeiter zu entlasten. Agilität bietet hier Ansätze, wie sich Arbeit organisieren lässt, um flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren, die Kommunikation zu verbessern und die Produktivität trotz begrenzter Kapazitäten hochzuhalten – auch im Handwerk.

Wie ein Hersteller für Leuchtwerbung agile Prinzipien umsetzt

Am Beispiel von Signfex, einem Hersteller von Leuchtwerbeanlagen, lässt sich gut zeigen, wie sich agile Prinzipien konkret auf handwerkliche Prozesse übertragen lassen. Statt sich nur auf klassische Abläufe zu verlassen, setzt das Unternehmen auf digitale Werkzeuge wie einen Online-Konfigurator und ein digitales Auftragsmanagement. Diese Systeme schaffen Transparenz, verkürzen Entscheidungswege und ermöglichen es, Kundenwünsche von Anfang an strukturiert in die Produktion einzubinden. Damit entsteht ein iterativer Prozess: Kunden geben frühzeitig Feedback und können Details anpassen, bevor die Fertigung beginnt – ein typisches Merkmal agiler Arbeitsweise.

Welche agilen Prinzipien Signfex konkret umsetzt

  1. Kundenzufriedenheit durch frühe Einbindung
    In agilen Methoden gilt: Kundenzufriedenheit hat oberste Priorität. Signfex setzt das durch seinen Online-Konfigurator um. Kunden können schon in einer sehr frühen Phase ihre Vorstellungen und Ideen von Leuchtlogos durchspielen und Varianten vergleichen. Durch die vielfältige optische Darstellung im Konfigurator entsteht ein unmittelbares Feedback, das den Auswahlprozess für den Kunden erleichtert und damit den späteren Arbeitsprozess klarer und effizienter macht.
  2. Iterative Entwicklung statt starrer Abläufe
    Anstelle eines linearen Prozesses mit festen Vorgaben ermöglicht Signfex eine flexible Anpassung während der Projektphase. Kundenwünsche werden nicht nur zu Beginn aufgenommen, sondern können auch im Verlauf konkretisiert werden. Der persönliche Ansprechpartner sorgt dafür, dass Kunden optimal beraten und begleitet werden und Änderungen zeitnah in die Planung einfließen – ein Vorgehen, das stark an agile Iterationen erinnert.
  3. Transparenz und Planbarkeit
    Agile Prinzipien setzen auf offene Kommunikation und sichtbare Fortschritte. Bei Signfex übernimmt das digitale Auftrags- und Terminmanagement diese Rolle: Kunden erhalten verlässliche Liefer- und Montagetermine, und auch intern haben die Mitarbeitenden klare Strukturen und Zeitpläne. Das schafft Transparenz, reduziert Unsicherheiten und stärkt das Vertrauen.
  4. Enge Zusammenarbeit und kurze Feedback-Loops
    In agilen Projekten arbeiten Teams eng mit Kunden zusammen. Signfex lebt das, indem jeder Kunde einen festen Ansprechpartner hat, der den gesamten Prozess begleitet. Von der Ideenfindung bis zur Montage. Dadurch entstehen kurze Feedbackschleifen: Rückmeldungen fließen direkt zurück ins Projekt und können sofort berücksichtigt werden.
  5. Anpassungsfähigkeit an Veränderungen
    Ein zentrales agiles Prinzip ist, Veränderungen nicht als Störung, sondern als Chance zu begreifen. Signfex zeigt das, indem es Sonderlösungen entwickelt, zusätzliche Gewerke koordiniert, die Montage auf Wunsch selbst übernimmt oder Bauanträge unterstützt. Auch bei der Produktwahl herrscht maximale Flexibilität. Statt auf ein starres Standardprodukt festgelegt zu sein, passt sich das Unternehmen flexibel an unterschiedliche Projektbedingungen an.

Leitprinzip Kundenorientierung

Ein zentrales Element agiler Methoden ist die konsequente Ausrichtung am Kunden. Gerade traditionelle Handwerksbetriebe können aus verschiedenen Gründen in diesem Bereich nicht mehr mithalten, denn die Ansprüche der Kunden verändern sich. Signfex hat das erkannt und denkt vom Kunden aus.
* Eine interaktive Webseite hilft potentiellen Kunden ihre Visionen zu konkretisieren.

* Digitale Bestell- und Arbeitsprozesse vereinfachen die Abläufe und erhöhen die Transparenz für alle Beteiligen.

* Persönliche Beratung und handwerkliche Qualitätsarbeit bleiben der zentrale Anspruch.

Statt starre Standardlösungen vorzugeben, begleitet Signfex die Kunden von der ersten Idee bis zur fertigen Anlage. In Kombination mit digitalen Tools wird sichergestellt, dass der gesamte Prozess transparent bleibt. Für Kunden bedeutet das weniger Unsicherheit, planbare Termine und ein Ergebnis, das ihren Erwartungen entspricht.

Vorteile für die Mitarbeiter

Agilität zeigt sich nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Für die Mitarbeiter von Signfex erleichtert die digitale Struktur den Arbeitsalltag: Klar definierte Prozesse und verlässliche Zeitpläne schaffen Klarheit und Überblick. Damit reduzieren sie Stress und schaffen Freiräume für das, was im Handwerk entscheidend bleibt – die eigentliche handwerkliche Präzision. Gleichzeitig ermöglicht die enge Zusammenarbeit mit den Kunden ein unmittelbares Feedback, das die Arbeit greifbarer und motivierender macht. Die Mitarbeiter sehen direkt, welchen Unterschied ihre Arbeit für den Kunden macht.

Agilität als Antwort auf den Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel stellt viele Handwerksbetriebe vor enorme Herausforderungen. Hier kann Agilität ein Teil der Lösung sein: Prozesse werden effizienter, unnötige Doppelarbeit wird vermieden, und durch digitale Unterstützung können auch kleinere Teams komplexe Projekte zuverlässig stemmen. Für Betriebe bedeutet das, dass vorhandene Kapazitäten optimal genutzt werden können, ohne an Qualität einzubüßen. Langfristig macht dies den Betrieb robuster gegenüber den Engpässen am Arbeitsmarkt.

Die Grenzen agiler Prinzipien im Handwerk

So viel Potenzial agile Prinzipien auch bieten, im handwerklichen Umfeld stoßen sie an natürliche Grenzen. Anders als in der Softwareentwicklung, wo Produkte digital, iterativ und nahezu risikofrei angepasst werden können, sind viele handwerkliche Tätigkeiten physisch gebunden und lassen sich nicht beliebig verändern, ohne erhebliche Kosten oder Zeitverluste zu verursachen. Ist ein Material zugeschnitten oder ein Bauteil montiert, lassen sich nachträgliche Änderungen nur eingeschränkt oder gar nicht umsetzen. Auch gesetzliche Vorgaben, bauliche Einschränkungen und sicherheitsrelevante Normen schränken die Flexibilität ein. Hinzu kommt: Viele handwerkliche Abläufe beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung, die sich nicht einfach in dynamische, selbstorganisierte Teams überführen lässt. Fachkräfte im Handwerk arbeiten oft sehr eigenverantwortlich, aber nicht zwingend im Sinne agiler Rollenverteilungen wie „Scrum Master“ oder „Product Owner“. Die Herausforderung besteht also darin, agile Denkweisen dort einzusetzen, wo sie sinnvoll sind – etwa in der Planung, Kommunikation und Projektkoordination – und sie nicht zwanghaft auf alle Arbeitsbereiche zu übertragen. Erfolgreiche Betriebe sind diejenigen, die traditionelle Stärken mit modernen Methoden kombinieren, ohne ihre handwerkliche Identität zu verlieren.

Zukunftsfähigkeit durch Verbindung von Tradition und Agilität

Die Verbindung von handwerklicher Tradition mit agilen Prinzipien ist mehr als ein kurzfristiger Trend. Sie bietet einen Weg, wie auch Handwerksbetriebe ihre Stärken – Präzision, Erfahrung, individuelle Lösungen – mit den Vorteilen moderner Arbeitsweisen kombinieren können. Agilität sorgt für Flexibilität und Kundennähe, digitale Prozesse für Effizienz und Transparenz, das Handwerk für Qualität und Langlebigkeit. So entsteht ein Modell, das auch in einer digitalisierten und zunehmend komplexen Zukunft Bestand haben kann.

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