Ebay und Amazon sind klassische Beispiele für Marktplätze, auf denen seit langer Zeit mit gebrauchten Produkten gehandelt wird. Konsumierende zeigen immer mehr Interesse für Themen wie Nachhaltigkeit oder Circular Economy und schaffen so Platz für neue Re-Commerce- und Pre-Loved-Plattformen. Nicht nur Spezialist:innen wie Refurbed, Momox oder Backmarket sind hier Vertreter sondern inzwischen auch bekannte Händler wie About You, Zalando, Ikea oder Nike. Auch Investor:innen sehen Nachhaltigkeit im E-Commerce und Re-Commerce mit viel Interesse entgegen. Hier hängen alle Treiber zusammen und erzeugen gemeinsam die Kraft, die die heutige Marktplatzwelt vorantreibt.
In der neuen Studie von gominga „Die Marktplatzwelt 2022“ wird detailliert beschrieben, wie die Marktplatzwelt heute aussieht und welche Treiber sie vorantreiben. Bedeutend ist hier Nachhaltigkeit im E-Commerce. Daher geht es in diesem Beitrag primär um das Thema „Was ist Re-Commerce und warum wird es immer relevanter?“
Was ist Re-Commerce
Re-Commerce wird immer relevanter für Nachhaltigkeit im E-Commerce doch was genau versteht man eigentlich unter Re-Commerce? Dieser Beitrag befasst sich mit dem boomenden Thema Online-Recycling.
Unzählige Millionen von Büchern, DVDs und CDs werden jedes Jahr allein in Deutschland entsorgt. Oft werden teilweise neue oder wenig genutzte Gegenstände weggeworfen. Vor allem in Zeiten der allgegenwärtigen Präsenz von Nachhaltigkeit ist das natürlich nicht mehr zeitgemäß. Warum also werfen so viele Konsument:innen die nicht mehr benötigten Artikel weg, obwohl sie in noch einwandfreiem Zustand sind? Ganz einfach: Es gibt wenige unkomplizierte und schnelle Alternativen, um Geräte und Gegenstände zu verkaufen. Die besten Möglichkeiten waren in der Vergangenheit zeitaufwendige Flohmärkte und Auktionsplattformen wie Ebay. Die Lösung: Re-Commerce Plattformen.
Nachhaltigkeit im E-Commerce beginnt also mit Re-Commerce Plattformen. Diese kaufen gebrauchte Artikel, häufig Geräte wie Smartphones oder Laptops, unkompliziert und schnell an. Die Geräte werden anschließend aufbereitet und zum „Second Hand“ Verkauf angeboten oder gespendet. Klassische Beispiele für diesen Wiederverwendungs-Zyklus stellen Plattformen wie zum Beispiel reBuy.de oder Zoxs.de dar.
Nachhaltigkeit im E-Commerce: Was sind die Vor- und Nachteile von Re-Commerce
Durch Re-Commerce werden alte und oft nicht mehr genutzte Geräte wieder verwertet. Der erweitere Lebenszyklus der Artikel bringt viele Vorteile:
Zum einen können Gegenstände, häufig teure Elektrogeräte, deutlich schneller und einfacher verkauft werden als auf Auktions-Plattformen wie Ebay und Co. Für Käufer besteht so eine kostengünstige Alternative zu teuren Neu-Produkten. Auch bestehen für Käufer durch Re-Commerce keine Risiken beim Kauf von gebrauchten Produkten. Bei Auktions-Plattformen gibt es immer ein Rechtrisiko während Ankaufportale die Produkte prüfen und für den Zustand garantieren.
Der wohl größte Vorteil von Re-Commerce Plattformen besteht aber in der Nachhaltigkeit im E-Commerce. Die erneute Verwertung von alten Produkten schont die Umwelt maßgelblich und verringert so den Verbrauch von wichtigen Ressourcen. Vor allem bei elektronischen Geräten sind die Auswirkungen auf die Umwelt besonders hoch. Re-Commerce hilft also tatsächlich dabei, Nachhaltigkeit im E-Commerce maßgeblich zu fördern und neue Impulse für die gesamte Marktplatzwelt 2022 zu geben.
Möchte man seinen Artikel an Ankaufportale verkaufen, muss man oft aber auch mit ein paar Abstrichen rechnen. Zum einen erhält man teilweise einen niedrigeren Preis für sein Produkt als beim Privatverkauf. Vor allem bei Notebooks oder Handys ist das der Fall. Dem stehen dafür eine schnelle, unkomplizierte und sichere Abwicklung gegenüber. Dass Produktzustände teilweise nicht nachvollziehbar abgewertet werden, kommt auch gelegentlich vor, stellt aber nicht die Regel dar. Hier sinkt der erwartete Auszahlungspreis gelegentlich.
Warum wird Re-Commerce immer relevanter – Nachhaltigkeit im E-Commerce in der Praxis
Obwohl vielen Bürger:innen Re-Commerce inzwischen ein Begriff ist, ist diese Form der Nachhaltigkeit im E-Commerce noch verhältnismäßig neu in Deutschland. Vorreiter war hier die Telekom, die ihren Kund:innen 2003 anbot, alte Mobiltelefone zu entsorgen. Inzwischen ist der E-Commerce Markt auf ungefähr 40 Portale angestiegen. So kann die, für Deutsche leider typische, Wegwerfmentalität durchbrochen und Recycling für Produkte massentauglich gemacht werden. Ein Umdenken des Nachhaltigkeitsansatzes bei Gütern wie elektronischen Geräten ist dringend nötig!
„Elektroschrott ist der am stärksten zunehmende Abfallstrom in der EU – weniger als 40% werden recycelt“
(Quelle: https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20201208STO93325/elektroschrott-in-der-eu-zahlen-und-fakten-infografik).
Ungefähr 52% davon machen Haushaltsgroßgeräte aus. Mit ungefähr 14% folgen IT- und Telekommunikationsgeräte. Diese stehen besonders im Fokus von Re-Commerce. Die Relevanz nimmt hier laufend zu, da die durchschnittliche Nutzungsdauer der Geräte stetig abnimmt und der Markt ein starkes Wachstum aufzeigt. Das bedeutet, es werden immer mehr Geräte produziert, die schlussendlich auch wiederverwertet werden könnten und sollten!
Auch das steigende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Bevölkerung zeigt, dass Re-Commerce immer relevanter wird und definitiv einen präsenten Platz in unserer Marktplatzwelt verdient. Nachhaltigkeit im E-Commerce ist also bereits heute für kundenorientierte Unternehmen und Brands sehr wichtig. Langfristige Nachhaltigkeit kann aber nur durch umfangreiches Bewusstsein geschaffen werden. Der Online Handel befindet sich inzwischen definitiv auf dem richtigen Weg!
Gerade weil der Online Handel rasant wächst, ist es wichtig die Entwicklung und Treiber im Blick zu behalten. In der neuen Studie von gominga & ecom consulting „Die Marktplatzwelt 2022“ wird detailliert beschrieben, wie die Marktplatzwelt heute aussieht und welche Treiber sie vorantreiben.