Von vielen Unternehmen wird die Digitalisierung als Chance angesehen. Selbst die kleinen und mittelständischen Unternehmen haben das erkannt und haben die Berührungsängste gegenüber der Veränderung abgelegt. Auch in der Transportwirtschaft gibt die Digitalisierung den Takt an. Dort sind der Einsatz von Sensorik ein Fortschritt, der einfach nicht mehr wegzudenken ist. Aber auch in anderen Bereichen können durch die Digitalisierung Prozesse optimiert, Kosten gesenkt und der Umsatz gesteigert werden.
Im Fuhrpark beginnt die Digitalisierung
Die Logistik verändert sich aufgrund der digitalen Technologien, wie es vonseiten des Digitalverbandes Bitkom heißt. Die Vernetzung und Digitalisierung der Wertschöpfungskette durch den Einsatz moderner Technologien führt die Transport- und Logistik-Branche in ein neues Zeitalter.
Bei der Digitalisierung startet die Branche allerdings nicht bei null, vor allem nicht in Hinsicht auf das Flottenmanagement. Die Entwicklung in Hinsicht auf die Vernetzung der Fahrzeuge hat bereits bedeutende Fortschritte gemacht. So zeigt eine Marktforschungs-Analyse aus 2018 auf, dass 43 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 99 Fahrzeugen und 47 Prozent der Logistik-Unternehmen mit mehr als 100 Fahrzeugen bereits entsprechende Flottenmanagement-Software nutzen. Drei Jahre später hatten sich die Zahlen bereits stark verändert. Eine Umfrage unter 220 deutschen Fuhrparkleitern zeigte auf, dass davon bereits 87 Prozent Telematik nutzen, um z. B. die Fahrerkarte auslesen zu können, um Fahrzeugen besser kontrollieren zu können.
Die Branche entwickelt sich weiter, während die ganz großen Umbrüche noch bevorstehen. Allerdings gibt es in dieser Hinsicht noch einige Blockaden, wenn es um den Schritt in die nächste Stufe der Digitalisierung geht. So besteht z. B. keine Vernetzung zwischen den Daten der Telematiksysteme und den Analyse- und KI-Systemen der Logistiker. Für Prognosen und Planungen oder die Organisation des Fuhrparks stehen diese Daten dadurch nicht zur Verfügung.
Das Potenzial der digitalen Lösungen
In vielerlei Hinsicht ist ein fundiertes Wissen, welche Fahrzeuge mit welcher Ladung im Einsatz sind und welche aktuell nicht einsatzfähig sind, aufgrund von Reparatur und / oder Wartung. Dadurch würde die Disposition der Fahrzeuge und Mitarbeiter deutlich erleichtert und zugleich könnte die Flotte besser ausgelastet werden. Zudem können die Unternehmen ihre Serviceversprechen (SLAs) für die Kunden einhalten oder sogar verbessern. Auch bei den Wartungen kann es zu Verbesserungen kommen, denn diese könnten vorausschauend geplant werden, um so Ausfälle weitgehend zu vermeiden.
Flottenmanagement – auch für kleine und mittlere Unternehmen hilfreich
Besonders kleine und mittelständische Unternehmen können ihre Qualität durch den Einsatz eines Flottenmanagements, wie FleetGO profitieren. Aber nur dann, wenn sie dieses als Einstiegspunkt in eine umfassende Digitalisierung der Prozesskette wahrnehmen. Die Telematik, die in den Fahrzeugen verbaut wird, ermöglicht es, in Echtzeit die Fahrzeugdaten auszulesen – selbst wenn das Fahrzeug in Betrieb und unterwegs ist. Dabei kann es sich um GPS-Daten handeln, die den genauen Standort mitteilen, aber auch Geschwindigkeit, Verbrauch und Fahrverhalten sind auslesbar.
Die Nachteile der analogen Transportabwicklung…
…zeigen zugleich die Vorteile der Digitalisierung auf. Es ist kaum zu glauben, doch noch immer arbeiten viele Transport- und Logistikunternehmen relativ analog. Das zieht allerdings intransparente Preisinformationen mit sich. Während des Transports verläuft die Kommunikation schleppend, da der genaue Standort des Fahrzeugs nicht bekannt ist. Hinzu kommt, dass auch der genaue Standort der Ware oftmals unbekannt ist und so telefonisch angefordert werden muss. Die Folge ist, dass kein transparenter Überblick über die individuellen Transportaufträge besteht und so eine langfristige Analyse der Effizienz der Lieferkette kaum möglich ist.
Ein Beispiel: Ein Auftraggeber kann bis zu drei Tage warten, bis dass er ein Angebot für einen globalen Transport von einem Spediteur erhält. Im Branchendurchschnitt sind für die Buchung eines Containers 12 bis 14 Abstimmungsschritte erforderlich, die via Telefon, Fax und E-Mail mit dem Spediteur erfolgen. Am Ende hat der Kunde keinen Überblick darüber, wie hoch der Endpreis ist und wann der Container geliefert wird.
Genau diese mangelnde Transparenz ist es, die sich negativ auf die Zufriedenheit der Kunden auswirkt. Daher sprechen viele Branchenkenner von der „Black Box der Logistik“.
Die Vorteile der Digitalisierung…
… ist ohne Frage das potenzial in der Effizienz-Steigerung. Dadurch können die Transport- und Logistikunternehmen sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Zudem wirkt sich die verbesserte Effizienz zugleich auf die internen Prozesse positiv auf, wie bspw. auf das Risikomanagement.
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