Ich habe bereits darüber spekuliert, wie agiles Banking aussieht. Es ging um die Start-ups und Krypowährungen, die den Markt überrennen und unseren etablierten Banken aufzeigen, wo sie langsam einrosten. Das Fazit: Banken müssen nachziehen und digitaler werden! Ein Großteil von Anlegern lässt seine Investitionen bereits nicht mehr über Banken laufen, sondern orientiert sich selbst an Online-Diensten, die das Investieren in Vermögenswerte ermöglichen.
Ganz oben mit dabei: Trading-Plattformen für Kryptowährungen. Von den digitalen Währungen gibt es inzwischen genügend, um einen ganzen Sektor darauf zu konzentrieren. Ein Blick auf eine solche Seite zeigt uns direkt eine Auflistung der aktuellen Börsenwerte der Top 100 auf dem Kryptowährungsmarkt. Darunter die altbekannte Bitcoin und der Ethereum Kurs an erster und zweiter Stelle. Bei dieser Menge an Währungen wundert sich manch einer vielleicht, wie sich deren Existenz und Erfolg rechtfertigt. Woher kommen die Kryptowährung und was unterscheidet sie?
Kryptowährungen mit Funktion
Manche Kryptowährungen haben tatsächlich eine Funktion, neben ihrer Existenz und der Spekulation auf ihren Wert. Ethereum zum Beispiel ist eine Open-Source-Plattform, die auf der Blockchain-Technologie basiert, die auch Bitcoins und Co. ermöglicht. Der Zweck von ihr ist es, Daten sicher zu verschlüsseln.
Dazu werden Netzwerkpunkte auf der ganzen Welt genutzt, zwischen denen die Datenpakete hin und her geschickt werden. An jedem Punkt wird der Datensatz kopiert und verschlüsselt. Die so entstehende Kette an Datenblöcken ist daher doppelt und dreifach abgesichert. Sie kann an keinem spezifischen Speicherort angegriffen und vernichtet werden.
Das Ethereum-Netzwerk ermöglicht so das Nutzen von sogenannten Smart Contracts. Da sie in dezentralen Applikationen gespeichert sind, sind sie sicher, zuverlässig und ihre Daten sind geschützt. Im Gegensatz zu beispielsweise Daten, die wir verschlüsselt in einer Cloud speichern, deren Server einen Angriffspunkt bietet, da sie nur an dieser einen Stelle hinterlegt sind.
Um die Blockchain aufzubauen sind ‚Miner‘ notwendig. Diese stellen ihre Technologie zur Verfügung, um Datenpakete zu verschlüsseln. Dafür erhalten sie Stück für Stück Anteile von Ether. Ether ist das Zahlungsmittel, das im Ethereum-Netzwerk unter Nutzern verwendet wird, wenn Transaktionen durchgeführt oder Änderungen an der Blockchain durchgeführt werden. Die Ethers, die durch die ‚Miner‘ abgebaut werden, sind ihr Erlös dafür, dass sie die Blockchain aufrechterhalten.
Damit ist Ethereum ein sich selbst erhaltendes Netzwerk. User nutzen Ether für Handlungen und bekommen Ether für Mining. Zeitgleich kann man auch Ethereum kaufen, um in ihre Blockchain-Technologie und Smart Contracts zu investieren. Damit steigt der Wert der Kryptowährung und man kann auch außerhalb des Netzwerks davon profitieren, wenn man sie im Trading an der Börse nutzt.
Dadurch ist Ethereum im Gegensatz zu Bitcoin mehr als nur ein reines Zahlungsmittel. Der Wert der Kryptowährung ist zeitgleich an ihre Smart-Contract-Plattform gebunden, die es dritten Parteien möglich macht, sichere Transaktionen in jeglichen Branchen durchzuführen.
Kryptowährungen mit Community
Der ‚Doge‘ ist ursprünglich ein Internet-Meme. Bei ihm wird ein Foto des immer gleichen Shiba Inus (die Hunderasse, die nun auch das Logo der Kryptowährung ziert) mit Variationen der immer gleichen Sätze („much wow, such doge!“) genutzt. Der Insiderwitz diente dann Billy Markus und Jackson Palmer als Inspiration für ihre Spaß-Kryptowährung Dogecoin.
Zum Teil soll die Währung einfach spaßig und unbeschwert sein. Ein anderer Grund für ihre Existenz ist ziemlich eindeutig ein Darüber-lustig-machen, wie sinnlos Dinge wie Bitcoin erscheinen. Statt in die etablierte Währung zu investieren, konnten Anleger nun die alberne Kryptowährung wählen. Das amüsiert und ärgert Anleger zugleich, je nachdem, wie ernst sie das Thema nehmen.
Da sie auf Internethumor basiert, wird die Währung vor allem auch im Internet genutzt. Sie gilt als Trinkgeld für Beiträge auf Foren und Plattformen wie Twitter und Reddit. Damit hat sich eigenhändig eine Art Community um die Kryptowährung aufgebaut. Wenn du in einer Community bist, die sie als Trinkgeld nutzt, kannst du sie so erhalten und weitergeben. Genauso gibt es aber auch sogenannte Dogecoin-Faucet-Webseiten, auf denen man sich anmeldet und zum Einstieg Dogecoins erhält, mit denen man sich dann in die Community integrieren kann.
Auch Dogecoins lassen sich mit dem heimischen Computer minen oder an der Börse kaufen und verkaufen. Sie ist dadurch noch einmal berühmter geworden, dass Tech-Gigant Elon Musk im Fernsehen darüber berichtet hat, wie gut er die Währung findet. Danach konnte sie einen steilen Aufstieg verzeichnen.
Fazit
Beliebte Kryptowährung haben tatsächlich einen Zweck, ob es nun Spaß ist oder ein fester Nutzen. Ob es darum geht, ein eigenes Netzwerk und die dazugehörige Plattform, die auch Dienstleistungen bietet, zu finanzieren und am Laufen zu halten, oder ob durch die Nutzung einer Währung eine Gemeinschaft entstanden ist, die sich gegenseitig damit beschenkt.
Ob sich die Kryptowährung auf dem Markt etabliert, hängt also auch damit zusammen, ob es einen Grund gibt, aus dem sich spezifische Gruppen für sie interessieren sollten. Gelangen sie durch diese Beliebtheit an die Öffentlichkeit, kann auch die Börse dazu beitragen, dass ihr Wert steigt und sich die Währung verbreitet.
Bildquelle: Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/dogecoin-krypto-kryptow%c3%a4hrung-6262338/)