Insbesondere Millennials verbringen viel Zeit damit, nach Gutscheincodes und Cashback-Rabatten zu suchen, bevor sie online einen Kauf tätigen. Die meisten Verbraucher sind auch bereit, die Marke oder den Online Shop zu wechseln, wenn die Alternative genügend Rabatt oder Cashback gewährt. Bei Cashback-Programmen bekommt man in der Regel einen Teil des Kaufpreises in Form von Punkten oder als Euro-Betrag zurückerstattet. Aber wie ist dieser Trend zustande gekommen?
Gratis Mentalität
Die Ursprünge des Cashback-Trends stammen aus dem angelsächsischen Raum, wo der Cashback-Markt ein Volumen von über 84 Milliarden Dollar beträgt. Doch der Markt wächst auch in Deutschland stetig. Ein Grund dafür ist, dass die Menschen hierzulande gut auf Marketingstrategien anspringen, bei denen man etwas gratis bekommt. Das kann beispielsweise eine kostenlose Testphase für eine Software sein oder eben eine kleine Rückerstattung bei einem bestimmten Händler. Im Online Casino sind Angebote wie beispielsweise ein 30 Euro No Deposit Bonus sehr beliebt, bei dem man ohne Einzahlung einen Bonus erhält. Im Schnitt besitzt ein Deutscher vier Gutscheinkarten, mit denen er an der Kasse Punkte sammeln oder einen Rabatt einlösen kann.
Wie funktioniert traditionelles Cashback?
Auf den ersten Blick mag Cashback für viele unlogisch erscheinen: Warum sollte ein Händler oder eine Seite mir Geld zurückgeben? Welchen Vorteil bringt das für den Verkäufer?
Cashback-Portale wie Topcashback, Shoop, Aklamio und Getmore bekommen eine Provision für jeden Kunden, den sie an die Partnerunternehmen weiterleiten. Diese Provision bezahlen die Unternehmen, weil ein so gewonnener Kunde immer noch günstiger ist, als wenn dafür eigene Marketingmaßnahmen bemüht werden müssten. Die Cashbackportale geben dann einen Teil ihrer Provisionen an den Kunden weiter.
Um Cashback zu erhalten, muss man sich bei der jeweiligen Seite anmelden und über den Link auf der Cashback-Seite bestellen. Der Händler erkennt dann über einen gesetzten Cookie, dass Sie vom Cashback-Portal auf die Seite gelangt sind und zahlt eine Provision aus. Bevor man einen Kauf tätigt, muss man also einen kleinen Umweg gehen, wenn man vom Cashback profitieren will. Viele Cashback-Anbieter haben aber inzwischen ein Plug-in für den Browser entwickelt, das einem immer automatisch anzeigt, wenn es auf einer Seite Cashback gibt. Man muss dann nicht erst die Seite des Cashback-Anbieters aufrufen und den beschriebenen Umweg gehen, sondern kann direkt im Shop das Cashback aktivieren.
Cashback ist also kein Rabatt, der direkt beim Kauf abgezogen wird. Stattdessen handelt es sich um Geld, was nachträglich auf dem Cashback-Konto eingeht, wenn die Prüfung des Vorgangs technisch erfolgreich verlaufen ist. Bis das Cashback gutgeschrieben wird, können teilweise mehrere Monate vergehen. In der Regel kann man eine Nachbuchungsanfrage stellen, wenn das Cashback nicht erfasst wurde, obwohl der Kauf abgeschlossen worden war.
Anbieter wie Shoop und Link-o-Mat zahlen das Guthaben bereits ab einem Euro aus, während das beispielsweise bei iGraal erst ab einem Cashback-Guthaben von 20 Euro und bei Andasa erst ab 30 Euro möglich ist.
Bei welchen Händlern man sparen kann
Wie viele Händler beim Partnerprogramm mitmachen, ist je nach Cashback-Anbieter sehr unterschiedlich. Shoop hat beispielsweise eine Liste von 2.000 Händlern, Andasa 4.000 und Link-o-Mat 10.000. Eine größere Auswahl ist allerdings nicht unbedingt besser, denn unter Umständen fehlen besonders interessante große Online Shops wie etwa MediaMarkt oder Ebay.
Leider gibt es auch einige Online Shops, bei denen es bei keinem Cashback-Anbieter Geld zurück gibt. Dazu gehören beispielsweise Amazon und Zalando. Dafür gibt es jedoch bei anderen großen Unternehmen wie Ebay, MediaMarkt, Saturn, Karstadt, Tchibo, C&A, Deichmann, Otto, Reebok und vielen weiteren Geld zurück.
Cashback für Marktforschung
Neben diesem normalen Cashback gibt es auch Anbieter wie Payback, deren Ziel es hauptsächlich ist, Daten zur Marktforschung zu gewinnen. Mit Payback kann man deshalb nicht nur in zahlreichen Online Shops Geld zurückerhalten, sondern auch beim Wocheneinkauf beispielsweise bei Penny oder Rewe. Der Anbieter analysiert Ihren Einkauf und kann so den Einzelhandelsketten dabei helfen, Ihr Produktsortiment besser abzustimmen und die Kundenbedürfnisse besser zu verstehen.
Wie hoch die Ersparnis ist
Die Höhe des prozentualen Cashbacks hängt davon ab, welche Konditionen der Cashback-Anbieter mit dem Händler verhandelt hat. Bei Deichmann kann man beispielsweise bei Andasa 4,2 Prozent sparen, während es bei Shoop bis zu 7 Prozent sind.
Wenn Sie genau wissen möchten, wie viel Cashback sie erhalten werden, müssen Sie den Prozentsatz mit dem Nettowarenwert multiplizieren. Die Mehrwertsteuer muss also erst herausgerechnet werden. Die Ersparnis ist also effektiv etwas geringer für Sie als Kunden, als die beworbene Prozentzahl es suggeriert.
Cashback lohnt sich außerdem nicht bei allen Waren gleich. Bei Elektronik fällt das Cashback meist eher gering aus, während man bei Kleidung oder einem teuren Paar Schuhe meist ordentlich sparen kann. Auch bei Hotelbuchungen oder dem Kauf von Software wie einem VPN kann es sich lohnen, sich einen Augenblick für die Cashback-Aktivierung Zeit zu nehmen.
Allerdings heißt es nicht automatisch, dass man den Artikel durch das Cashback automatisch am günstigsten erhält. Prüfen Sie vorab, ob es den Artikel bei einem anderen Händler nicht sogar günstiger gibt, bevor Sie sich auf den teureren Händler mit Cashback stürzen.