Vor allem die älteren Semester unter Ihnen werden über die vergangenen Jahrzehnte hinweg den rasanten Wandel im Bereich der KFZ-Technik verfolgt haben. Als technischer Laie bekam man die digitale Revolution, was das elektronische Innenleben eines PKWs betrifft, nicht unmittelbar mit. Doch längst hält die Entwicklung auch sehr präsent im Innenraum von Neuwagen Einzug, sodass man sich als Fahrzeugnutzer unweigerlich mit dem auf Nullen und Einsen basierenden Prinzip auseinandersetzen muss.

So zeigt sich der digitale Wandel im Auto

Die meisten von Ihnen sind keine Informatiker und doch hat die Generation der sogenannten „Digital Natives“ mittlerweile auch schon einige Jahre den Führerschein in der Tasche. Digitale Hilfsmittel sind heutzutage kaum mehr wegzudenken und unmittelbar präsent, sobald Sie in ein Auto einsteigen. Ganz analog wirken althergebrachte Erscheinungen wie Karosserie, Autositze und Gummimatten im Auto für den Fußbereich, doch merklich verändert hat sich vor allem seit der Jahrtausendwende der Bereich des Armaturenbretts. War Anfang der 1980er Jahre etwa ein digital gesteuertes Navigationssystem von Blaupunkt eine bahnbrechende Konzeptstudie, die sich kurzfristig nicht durchzusetzen vermochte, so sprossen ab Mitte der 2000er Jahre exponentiell rasch die digitalen Assistenten geradezu aus allen Öffnungen im Fahrzeugcockpit. Es blieb nicht beim Aspekt Navigation. Einparkhilfe, Rückspiegel, Klimaanlage, Autoradio – all das sind Elemente, die mittlerweile voll digitalisiert sind.

Zu viel des Guten?

Zukunftsvision hatte die Menschheit schon immer. Um das Jahr 1900 malte man sich fliegende PKWs im Jahre 2000 aus, die amerikanische TV-Serie Knight Rider zeichnete in den 1980er-Jahren ein futuristisches Bild eines Fahrassistenten mit eigener Persönlichkeit. Die Wirklichkeit zeigt: Auch im Jahr 2021 legen wir noch Fußmatten ins Auto und fahren mit unserem Wagen durch die Waschstraße. Visionen des Fliegens oder der Selbstreinigung des Fahrzeugs wurden bis dato nicht zur Realität unseres Alltags. Vor wenigen Jahren schlug die Neuigkeit der selbstfahrenden Automobile ein wie eine Bombe. Wahrscheinlich ist dies die größte technische Revolution der jüngeren Vergangenheit, was die Fahrzeugindustrie betrifft. Traditionelle, große Hersteller wie Mercedes-Benz präsentierten ausgereifte Designstudien inklusive Feldversuche aus der Praxis. Neue Player im Automobilmarkt wie Tesla machten das „Autonome Fahren“ marketingtechnisch zu ihrem Hauptargument, während sie gleichzeitig die Vorherrschaft im neu entstandenen Feld der Elektromobilität beanspruchten. Während die grundlegenden physischen Züge eines Autos während der vergangenen 10 Jahre eher kleinen Facelifts unterzogen wurden, tat sich im Inneren auf digitaler Ebene Gewaltiges. Sie werden sich womöglich bereits die Frage gestellt haben: Wie weit kann es gehen? Schon heute mag einen zeitweise das Gefühl beschleichen, dass die Digitalisierung in der Bordelektronik den Menschen übermannt. Dies gilt gleichermaßen für Fahrzeughalter wie Werkstattmitarbeiter, die bei der Nutzung bzw. der Wartung eines PKWs fortlaufend stärker von Software abhängig werden.

Die Leitplanken der Digitalisierung

Mag auch mancher Aspekt der Digitalisierung von Fahrzeugen als Verschlimmbesserung empfunden werden können, so zeigt sich als Fazit deutlich, dass die Vorteile des digitalen Wandels im Bereich Automobil überwiegen. Von der Fahrzeugentwicklung über die Herstellung und Inbetriebnahme im Werk bis zur späteren Fahrzeugwartung sind heute alle grundlegenden Stufen des Fahrzeuglebens digitalisiert. Dies schafft neben einer erhöhten Effizienz auch zusätzliche Sicherheit. Einerseits ist die Industrie heute abhängig von Halbleitern wie Software-Chips, auf der anderen Seite bieten diese Elemente eines aktuellen Neuwagens auch die Voraussetzungen für Systeme wie „Car Connectivity“, die in der nahen Zukunft eine wichtigere Rolle spielen werden. Ein PKW wird sich physisch in seinem prinzipiellen Erscheinungsbild über eine mittelfristige Dauer nicht stark verändern, jedoch wird es zum Standard werden, dass sich Fahrzeuge verschiedenster Hersteller auf der Straße miteinander und mit digitalisierten Verkehrsleitsystemen verbinden können. Negative Vorstellungen von Unglücken durch autonom fahrende Autos werden in wenigen Jahren bereits von positiven Aspekten wie beispielsweise der Prävention von Stau und stark avancierten Fahrerassistenzsystemen überholt werden. Spielereien wie Unterhaltungselektronik im Fahrzeuginnenraum sind ein interessanter Gesichtspunkt, aber der Fachjournalismus in der Automobilwelt 2021 ist sich einig. Der Fokus liegt auf Fahrkomfort und vor allem auch auf dem Punkt Fahrsicherheit.

Image: https://pixabay.com/de/photos/auto-verkehr-mann-eile-lenkrad-1149997/

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