„Der Brexit ist der Sieg der Generation Empire über die Generation Erasmus – ein Sieg der Vergangenheit über die Zukunft. Traurig für Europa.“ sagte der Vizepräsident des EU-Parlaments Alexander Graf Lambsdorff (FDP). Ich selbst bin jemand dieser genannten „Generation Erasmus“. Aus aktuellen Anlass möchte ich mich deswegen auch neben dem Ergebnissen aus meinen Forschungsprojekt zur Lage in Europa äußern und zu Offenheit, Toleranz und vor allem Agilität raten. Mir ist natürlich bewusst, dass ich nicht alle Aspekte dieses „Brexit“ genau beleuchten kann und sicherlich meine Kommentare nur einen kleinen Teil dieses großen Themas abdecken aber ich versuche dennoch zu schauen, welchen Beitrag eventuell meine Forschung und die Rahmenwerke für Agilität leisten könnten. Ich bin kein Politikexperte sondern ein Forscher, der sich zur Vision gesetzt hat Ansätze zu liefern, wie Unternehmen durch Agilität zukunftsfähig werden könnten. Warum sollte das nicht auch für Europa gelten?

Komplexität als Treiber von Unsicherheit

War es die richtige Entscheidung fragen wir uns wahrscheinlich noch Wochen nach dieser Wahl. Ich möchte dazu keine Wertung treffen und glaube, dass gerade die Komplexität der Entscheidung zu einer großen Unsicherheit geführt hat und dies könnte sogar die Entscheidung deutlich beeinflusst haben. Niemand kann genau nachvollziehen wie sich das Volk in England bei der Wahl fühlt und was jeden Bürger dazu treibt. Jedoch merken wir am Abgang der Börse was bleibt: Nämlich Angst und Unsicherheit. Niemand kann aktuell genau sagen was jetzt kommt. Komplexität bringt Unruhe und Unsicherheit. Es kann sogar lähmen oder dazu führen alles „hinzuwerfen“ und „Nein zu sagen“. Ist Europa zu komplex? Verunsichert die EU die Bevölkerung? Über die aktuellen Ursachen der Entscheidung können wir nur spekulieren. Aber eines ist sicher: Wir fühlen uns nach dieser Entscheidung unsicher.

Zweck der EU wieder in den Fokus rücken

Eventuell können wir dieses Ereignis als Grund dazu nehmen nun wieder zusammenzurücken und den Fokus der EU, nämlich ein einheitliches, glückliches, freies und offenes Europa wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Vielleicht haben einige Länder zu lange nur eigene Interessen verfolgt und sich zu wenig am eigentlich Zweck dieser Gemeinschaft beteiligt. Denn klar ist: die Zeit, in denen vielen die EU egal war, ist nun vorbei. Sie steht mehr denn je im Fokus. Wer hätte gedacht, dass in einem Land wie England plötzlich 80% Wahlbeteiligung herrscht. Die EU ist mehr als nur ein Regelwerk. Die EU ist ein Zweck. Nämlich Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Menschenrechte. Vielleicht ist es nun Zeit uns gemeinsam wieder auf diese Werte zu besinnen.

Potentiale anderer Kulturen nutzen

Gemeinsam! Ein Wort, dass oft und gerne von unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel genutzt wird. Ich denke vor allem dieses Wort wird immer wichtiger werden. Die EU ist vielfältig. Wir haben spannende Kulturen unter einem Hut vereint. Vielleicht ist es gerade auch jetzt Zeit, wieder mehr voneinander zu lernen. Auch in der Agilität sehen wir, dass viele verschiedene Individuen in einem Team eigentlich die größte Innovation bringen können. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel zu Holokratie.

Die Evolution angehen

Wenn man sich die Evolution von Unternehmen anschaut kann man deutlich sehen, dass Unternehmen sich evolutionär ändern. Lesen Sie dazu meinen Artikel über die Evolution von Unternehmen. Auch diese Evolution findet langsam und Schrittweise statt. Nun wirft sich Frage auf: War das einfach zu schnell? Wollten wir einfach zu viel?

Ich kann diese Frage selbst nicht beantworten. Ich sehe nur, dass wir auch als EU die Stufe des Europas als „familiäre Organisation“ verlassen und uns zu einen evolutionären, agilen und offenen Europa bewegen, welches auf jede Krise eine passende Antwort hat. Mit dem Brexit hat natürlich diese Entwicklung einen „Dämpfer“ bekommen. Ich denke jedoch, dass wir uns weiterhin auf dieses Ziel hin bewegen und gemeinsam, agil und evolutionär unsere Zukunft gestalten werden.

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Autor

Ich blogge über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Arbeitswelt. Hierzu gebe ich Inhalte aus der Wissenschaft praxisnah wieder und zeige hilfreiche Tipps aus meinen Berufsalltag. Ich bin selbst Führungskraft in einem KMU und Ich habe berufsgeleitend an der Universität Erlangen-Nürnberg am Lehrstuhl für IT-Management meine Doktorarbeit geschrieben.

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